Landtag,
3. Sitzung vom 04.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 112 von 130
ist die Urne, bitte haut die Stimme hinein, das ist doch logisch.
Keiner werde zur Stimmabgabe gezwungen, die Presse wolle da etwas
konstruieren." Auf Nachfrage gibt Hundstorfer dann doch zu, dass es Mitglieder
... (Abg Rudolf Hundstorfer: Ja, klar!) Da
ist er, der Kollege. Ich lese nur Ihren Artikel aus der Presse, ich weiß nicht,
was Sie ihnen erzählt haben. (Abg Rudolf
Hundstorfer: Lesen Sie nicht diesen Blödsinn, lesen Sie das Original!)
Herr Kollege, wenn Sie selbst sagen, dass es durchaus
sein kann, dass manche Mitglieder das als Druck empfinden, dann kann ich den
Mitgliedern nur zustimmen. Natürlich ist das so, weil es schon leichter ist,
wenn ich es jemandem nicht nach Hause schicke, sondern dass ich ihn zu einem
Termin lade und dort jedem den Zettel in die Hand drücke. Aber das ist der
Datenschutz, wie Sie ihn kennen und wie Sie ihn gerne hätten.
So sehe ich den Datenschutz, wie ihn die SPÖ oder die
hohen Gewerkschaftsvertreter sehen. (Abg Christian Oxonitsch: Wer war denn
der, wo man unterschreiben hat müssen, wer war denn das?) Das war nicht
meine Aussendung, das war Ihre Aussendung, Herr Kollege.
Und die anderen, die jetzt so jammern wegen den
Fingerprints: Das ist auch wirklich interessant zu sehen. Es gab vor zwei Tagen
einen Report, da ist auch zum Thema Fingerprints ein Beitrag gewesen und da hat
man am Flughafen einige Leute befragt, was sie sagen würden, wenn sie
Fingerprints auf ihren Pässen hätten. Und von allen, die dort interviewt
wurden, hat kein Einziger gesagt, dass er etwas dagegen hätte, denn seine
Sicherheit gehe ihm vor. Jeder war glücklich, dass dort die Überprüfungen
derzeit genauer stattfinden, als es bisher der Fall war und jedem geht seine
Sicherheit vor und der Schutz der Eigeninteressen geht genau so weit, bis der
Schutz anderer Interessen gestört wird, und zwar intensiv gestört wird. Und die
Sicherheitsbedürfnisse der Bevölkerung, und gerade in der jetzigen Zeit, sind
sehr hoch.
Und in dem Bericht ist auch vorgekommen, dass es eine
deutsche Firma gibt, die für Ägypten 42 Millionen Fingerprints auf Karten
aufdruckt, die bereits fertig gezählt sind.
Meine Damen und Herren! Fingerprints, das ist zum
Teil die Zukunft. Es wird die Firma Siemens ... (Zwischenrufe von der SPÖ und von den GRÜNEN.) Nein, hören Sie mir nur zu. Der Firma
Siemens kann man alles Mögliche vorwerfen, sie sind technisch aber sicherlich
sehr weit in ihrer Forschung, und wenn die Firma Mercedes und die Firma BMW bei
Siemens den Auftrag gibt, für die Öffnung von Autos, Fingerprints zu nehmen. (Zwischenruf
des Abg Dipl Ing Martin Margulies.) Herr Kollege, kaufen Sie sich in ein
paar Jahren ein ordentliches Auto, dann werden Sie es erleben. Oder wenn
Aufträge an Waffenfirmen ergehen, dass man mit Fingerprints Waffen sichern
kann, dass nur mehr der Eigentümer mit dieser Waffe umgehen kann, dann ist das
an sich viel an Sicherheit und da habe ich viel Verständnis dafür.
Sie haben alle Recht, wenn Sie sagen, man hätte die
Attentate auf Grund der Fingerprints nicht verhindern können. Nur, dass Attentäter,
wie der Herr Atta, acht Jahre durch Europa gereist sind, ständig mit falschen
Pässen, wäre mit Fingerprints nicht möglich gewesen. Genau darum geht es.
Darum, sich hier herzustellen und über den Datenschutz
zu lamentieren und über die Fingerprints, wie der Kollege Margulies das gemacht
hat, und gleichzeitig die Regierung anzugreifen, wenn sie sich Sorgen macht um
ihre Bürger, das ist Politik, wie sie nur die GRÜNEN machen können. Dazu kann
ich Ihnen nur gratulieren, meine Damen und Herren von den GRÜNEN. Freiheitliche
Politik für Österreich ist das sicher nicht. (Beifall bei der FPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Als nächster Redner ist Herr Abg Hundstorfer zum
Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg Rudolf Hundstorfer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Frau Präsidentin! Frau Stadträtin! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Ich kann natürlich
verstehen, dass die Freiheitliche Partei sehr nervös sein wird, wenn sie das
Ergebnis der Urabstimmung hören wird (Abg Dr Helmut GÜNTHER: Wir sind
überhaupt nicht nervös!), weil dieses Ergebnis der Urabstimmung wird voraussichtlich
eine sehr massive kalte Abfuhr Ihrer Politik sein. (StR Johann Herzog: 99,9 Prozent, das ist ja klar! ) Sehen Sie, Herr StR Herzog, Herr StR Herzog, Sie rutschen so auf
der Seife aus, wie nur irgendjemand, weil ich habe nicht einmal ... (StR
Johann Herzog: In der Privatwirtschaft bekommen Sie viel weniger!) Sie
wissen nicht einmal unseren Organisationsgrad in Wien, Sie haben nämlich
überhaupt keine Ahnung von unserem realen Leben. Man sieht das auch an Ihren
Presseaussendungen zum AKH-Wohnhaus von gestern, wo Sie wieder einmal
vollkommen danebenliegen, wie immer. (Beifall
bei der SPÖ.)
Punkt 1: Wir machen nämlich zum Problem der
Personalwohnungen im AKH keine Presseaussendungen, sondern verhandeln und
werden sehr zähflüssig mit Wiener Wohnen verhandeln. Das ist Punkt 1.
Punkt 2: Sehr geehrter Herr Dr GÜNTHER! Ich habe
Ihnen zuerst hinausgerufen, hören Sie sich das Original an, reden wir original.
Die Wahlordnung, die einer Vereinswahl zu Grunde
liegt, ist einerseits von Universitätsprofessoren geschrieben. Herr Prof
Karlhofer war es, der sie geschrieben hat.
Punkt 2 ist es die gleiche Wahlordnung, die der
österreichische Nationalrat zur Briefwahl bei der Nationalratswahl beschlossen
hat. Es ist nämlich haargenau die gleiche Wahlordnung.
Punkt 3, um auch das klarzustellen, haben wir in
etlichen Dienststellen, nicht einmal in allen, denn wenn Sie ein bisschen
recherchiert hätten, würden Sie wissen, in wie vielen Dienststellen das gewesen
ist,
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