Landtag,
3. Sitzung vom 04.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 97 von 130
auf die Legistik des
Hauses zurückzugreifen, um Gesetze ausarbeiten zu können. (Beifall bei der FPÖ. - Abg Gerhard Pfeiffer: Da kann ich Ihnen
behilflich sein!)
Kollege
Pfeiffer ist da, das freut mich! Herr Kollege Pfeiffer, ich darf das kurz
wiederholen: Herr Kollege Pfeiffer, es ging mir schlicht und einfach darum,
dass alle Döblinger Mandatare, also nicht nur Frau Kollegin Novak-Schild und
nicht nur Kollege Ekkamp, sondern auch Sie und wir vier quasi gemeinsam uns
hier als Botschafter der Döblinger Bezirksvertretung verstehen, die ja im Mai
einstimmig beschlossen hat, dass der Wienerwald zum Nationalpark erklärt werden
soll. Nachdem die Frau Stadträtin das bislang noch nicht in Erledigung genommen
hat, habe ich mir gedacht, ist es wichtig, alle Landtagsabgeordneten auch aus
Döbling hier einmal zu vereinen, weil ich glaube, dass wir in der Sache
durchaus einig sind. (Abg Godwin
Schuster. Ob das die Bezirksvertretung will? Ich fürchte, die will das nicht!)
Aber ich will
mich hier nicht allzu lang von Ihnen ablenken lassen, weil sonst möglicherweise
die Aufmerksamkeit der Kolleginnen und Kollegen leiden könnte. Ich möchte auf
diesen Initiativantrag der Abgen Schöfnagel und Reinberger vom 26. Juni
1997 zurückkommen, der schon die Thematik der Naturwaldreservate und des
Naturraummanagements vorwegnimmt.
Es hat damals
ein bisschen einen anderen Aufhänger gehabt. Man hat sich hier einmal einen
Ausgangspunkt gewählt, das war der Lainzer Tiergarten und seine angrenzenden
Waldflächen, der durch die ständigen Umweltbelastungen und den überhöhten Wildbestand
in seiner ursprünglichen Art massiv gefährdet ist. Das war nicht nur eine
Behauptung, die hier aufgestellt wurde, sondern es findet sich etwa auch in
diesem Heft Nr 29 "Beiträge zum Umweltschutz, Waldzustand Wienerwald
und Quellschutzgebiete", herausgegeben von der Geschäftsgruppe Umwelt und
Sport, sowohl im Teil A "Wienerwald Einleitung" als auch dann
weiter hinten im Teil B "Quellschutzgebiet", genau der Hinweis
auf diese Problematik. Es ist interessant, dass hier der Wildbestand als
wirkliches Problem bezeichnet wird. Also zum Beispiel werden hier das
Schwarzwild und die Verbissschäden durch das Schwarzwild als wirklicher
Waldschädling bezeichnet. Ich bin kein Weidmann, aber es wird wohl stimmen,
wenn es hier herinnen steht.
In diesem
Initiativantrag der Abgen Schöfnagel und Reinberger geht es darum, dass die
Landtagsabgeordneten meinen, dass das Gebiet in seiner Ursprünglichkeit als
wesentliches Erholungsgebiet für die Wiener Bevölkerung erhalten bleiben muss
und die jagd- und forstwirtschaftlichen Interessen zurückzustellen sind. Diese
Anforderungen können durch den Status eines Nationalparks Wienerwald in weiten
Bereichen erfüllt werden und in diesem Fall wäre sichergestellt, dass eine
naturnahe Weiterentwicklung der für den Wienerwald typischen
Lebensgemeinschaften von Pflanzen und Tieren möglich ist.
Wir Freiheitliche waren also ein paar Jahre voraus.
Es freut uns, wenn das alles mit diesem weiteren freiheitlichen Antrag
möglicherweise auch von Ihnen angenommen wird und im nächsten Naturschutzbericht
eine entsprechende Behandlung und Würdigung erfahren wird.
Ich habe gesagt, ich werde noch ein wenig auf Herrn
Dr Gerhard Heilingbrunner zu sprechen kommen, und ich bin an sich jemand, der
gewohnt ist, seine Ankündigungen in die Tat umzusetzen. Es ist so, dass Herr Dr
Gerhard Heilingbrunner, Vorsitzender des Kuratoriums "Rettet den
Wald", auch einer ist, der sich in Döbling - und das werden alle Döblinger
Mandatare besonders gut wissen - für den "Lebensbaumkreis" stark
gemacht hat.
Er hat sich nicht nur dafür stark gemacht, sondern
hat ihn auch verwirklicht. Das heißt, man hat zuerst viele, viele Bäume
abgeholzt - mitten im Wienerwald hat man viele Bäume abgeholzt! -, damit er
dann dort einige andere Bäume im Kreis pflanzen konnte. Das lasse ich einmal
dahingestellt, wie man im Bezirk Döbling ohne Rodungsbewilligung etwas roden
kann und der Bezirksvorsteher nichts dagegen unternehmen kann. Das ist ein
weiteres Thema, aber das haben wir ja auch in ein paar anderen Fällen. (Abg
Gerhard Pfeiffer: Wenn sie einmal umgesägt sind, kann man sie nicht mehr
aufstellen!) Herr Kollege Pfeiffer, das haben wir in ein paar anderen Fällen
auch. Hier möchte ich nur Abouelenin nennen.
Jetzt hat man dort also diesen
"Lebensbaumkreis" gegründet - ich pflanze ein paar Bäume und fälle vorher
viele Bäume, und das mitten im Wienerwald, was an sich durchaus eine
interessante Perspektive ist. Wenn ich das ad infinitum fortsetze, reduziere
ich damit den Waldbestand rein statistisch auf einen Baum - so weit wird es
wohl doch nicht kommen. Aber diesen "Lebensbaumkreis" hat man als
besondere Attraktion, als besondere ökologische Attraktion gefeiert und gesagt:
Es wird bei diesem "Lebensbaumkreis" alles sehr ökologisch sein.
Wenn ich mir jedoch anschaue, was dort geschieht,
wenn beim "Lebensbaumkreis" Veranstaltungen stattfinden, dann ist das
schon lieb gemeint, wenn ich hier im Internet unter www.himmel.at den Hinweis
finde: Bitte verzichten Sie der Natur zuliebe auf Ihren Pkw und besuchen Sie
den "Lebensbaumkreis" Am Himmel mit Hilfe der öffentlichen Verkehrsmittel.
Das hat sich nicht wirklich herumgesprochen, weil die
Umweltbelastung in diesem Teil des Wienerwalds massiv ist. Die Himmelstraße ist
zu beiden Seiten verparkt, selbstverständlich illegal verparkt, aber wenn
Veranstaltungen Am Himmel stattfinden, dann findet man die Kollegen von der
Exekutive in Döbling möglicherweise weniger dort vor, sondern sie haben immer
gerade woanders zu tun. Das wird natürlich nur reiner Zufall sein; jedenfalls
sind sie dort oben relativ selten zu sehen, wenn die Himmelstraße links und
rechts
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