Landtag,
3. Sitzung vom 04.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 96 von 130
"Diese Anträge
werden vom Vorsitzenden je nach Zuständigkeit zur Vorberatung, Entscheidung
oder Berichterstattung dem Stadtsenat, dem Bürgermeister, einem amtsführenden
Stadtrat, einem Ausschuss, einer Kommission oder dem Magistrat zugewiesen."
Und jetzt
hier, das ist jetzt ganz wichtig bitte, weil es soll ja nicht so sein, dass man
Ihnen dann den Vorwurf macht, Sie missachten die Stadtverfassung. So einen
Vorwurf macht man ja nicht leichthin. Muss ich es wiederholen? (Abg Franz Ekkamp: Aber ja! -Heiterkeit bei
der SPÖ.) Nein, Sie können es in der Stadtverfassung nachlesen. Sie sind
ja, glaube ich, Lehrer, wenn ich richtig informiert bin und ich glaube, Sie
sind daher des Lesens und des Schreibens kundig und Sie können das gerne in der
Stadtverfassung nachlesen, Herr Kollege. Meine Aufmerksamkeit gilt jetzt der
Frau Stadträtin, Sie werden verzeihen.
Also diese
Anträge, Frau Stadträtin, sind innerhalb eines Monats von diesen Organen in
Behandlung zu nehmen. Bei Zuweisung an einen Ausschuss spätestens auf die der
Zuweisung zweitfolgenden Sitzung. So. Jetzt haben wir hier den Antrag vom
23. Mai 2001. Antrag der GRe Reinberger, Blind, Schmalenberg, RUDOLPH,
betreffend die Erklärung des Wienerwalds zum Nationalpark. Und in diesem Antrag
gibt es folgendes Ansinnen an Sie:
"Der
Wiener Gemeinderat fordert die amtsführende Stadträtin", eben Sie, Frau
Dipl Ing Isabella Kossina, "auf, alle Maßnahmen zu veranlassen, damit der
Wienerwald zu einem Nationalpark im Sinne der EU-Richtlinie Natura 2000 erklärt
werden kann." (Abg Godwin Schuster:
Kollege RUDOLPH! Ich glaube, Sie lesen das schon zwei Mal vor!)
Wissen Sie,
hier einen Naturschutzbericht vorzulegen und gleichzeitig zu wissen, dass
dieser Antrag unerledigt ist, das verträgt sich meines Erachtens nicht. Wir
stimmen natürlich gerne diesem Naturschutzbericht zu, aber wir würden uns
freuen, wenn Sie umgekehrt unserem Antrag nicht nur zustimmen, sondern auch
erklären, was Sie getan haben, damit der Wienerwald zu einem Nationalpark
erklärt werden kann.
Sowohl die
Nationalparkerklärung als auch das Grundverkehrsgesetz dienen natürlich in
Summe ein und demselben Zweck, und da hat Wien eine ganz bewusste
Vorbildwirkung. Es hat den Zweck - und auf die Wienerwald-Gemeinden bin ich
schon eingegangen und auf die unterschiedlichen baurechtlichen Bedingungen, die
in Wien sind und die in den Wienerwald-Gemeinden vorherrschen -, dass hier Wien
mit gutem Beispiel vorangeht und sicherstellt, auch durch diese politische
Handlung sicherstellt, dass der Umwidmungsdruck, der zweifelsohne gegeben ist,
vom Wienerwald genommen wird, weil das eine ganz, ganz grundlegende
Voraussetzung dafür ist, um den Wienerwald erhalten zu können.
Es ist aber
dieser Antrag der GRe Reinberger, Blind, Schmalenberg und RUDOLPH, betreffend die
Erklärung des Wienerwalds zum Nationalpark, nicht einer, der das erste Mal zur
Diskussion gestellt wurde. Da ist vielleicht der Hinweis mit dem BV Tiller noch
am ehesten zulässig, denn es ist nämlich ganz wichtig, dass der Kollege Ekkamp
das weiß und es ist auch wichtig, dass die Kollegin Novak-Schild das weiß, denn
das sind ja auch Döblinger Gemeinderäte, Kollege Pfeiffer ist leider nicht da,
aber ich hoffe, dass auch der Kollege Pfeiffer sich diesem einstimmigen
Beschluss verpflichtet fühlt. Na ja, bis jetzt habe ich so seine Unterstützung
leider vermisst. Ich würde mir ja wünschen, dass alle Döblinger
Gemeinderätinnen und Gemeinderäte gemeinsam auch hinter diesem einstimmigen
Beschluss der Döblinger Bezirksvertretung stehen, denn auch die Döblinger Bezirksvertretung
hat hier einstimmig, wie gesagt, beschlossen, dass Frau amtsf StR Dipl Ing
Isabella Kossina ersucht wird, alle Vorbereitungen und Untersuchungen zu
veranlassen, damit der Wienerwald zu einem Nationalpark im Sinne der
EU-Richtlinien "Natura 2000" erklärt werden kann. Auch die Döblinger
Bezirksvertretung meines Erachtens sollte so viel Ansehen und Respekt genießen,
dass sie hier eine Erledigung bekommt. Ich glaube, wir alle wünschen uns
natürlich eine positive Erledigung, weil ich nehme einmal an, dass auch die
Damen und Herren sowohl der GRÜNEN als auch der sozialdemokratischen Fraktion
ihre Kollegen in der jeweiligen Bezirksvertretung nicht desavouieren und hier
ein anderes Verhalten an den Tag legen werden wollen.
Es ist aber
nicht so, dass das Thema "Nationalpark Wienerwald" uns hier das erste
Mal beschäftigt. Wir haben uns mit diesem Thema "Nationalpark Wienerwald"
auch hier im Landtag, nicht nur im Gemeinderat, sondern auch im Landtag schon
einmal beschäftigt, und zwar ist es schon ein bissel her, aber üben und
wiederholen sichert den Unterrichtsertrag, Frau Laska, gell, Sie sollen hier
auch zurechtkommen.
Es ist so,
dass, wenn man hier beispielsweise in dem Naturschutzbericht der Stadt Wien
über die Naturwaldreservate lesen kann, wie wichtig es ist, diese Naturwaldreservate
anzulegen oder auch erklärt wird, dass das Naturwaldmanagement etwas besonders
Wichtiges ist, dann findet sich das alles hier in diesem Antrag der Abgen
Schöfnagel und Reinberger vom Juni 1997. Da kann man erkennen, wie weitsichtig
damals meine beiden Kolleginnen schon gearbeitet haben. Die haben hier einen
gesamten Gesetzesentwurf ausgearbeitet, also nicht nur einen Resolutionsantrag
gemacht oder eine Anfrage gemacht, nein, die haben einen ganzen Gesetzesantrag
ausgearbeitet und das ohne legistische Hilfe, die man ja hier auch als Abgeordneter
des hohen Hauses im Wiener Rathaus selbstverständlich nicht bekommt, wenn man
keiner Regierungsfraktion angehört.
Also, legistische
Hilfe hier im Wiener Landtag zu erfahren - ich weiß nicht, ich bin erst
42 Jahre, vielleicht werde ich das in meiner politischen Karriere noch
erleben, dass man als Mandatar einer gesetzgebenden Körperschaft auch die
Möglichkeit hat, hier
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