Landtag,
3. Sitzung vom 04.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 92 von 130
lich diesem
Naturschutzbericht zu.
Ich bin aber
noch nicht am Ende. Ich möchte noch an die Kollegin Reinberger denken, die in
ihrer Rede von der Landwirtschaft auch davon gesprochen hat, und da hat sie ja
auch vollkommen Recht, dass unsere Landwirte derzeit Probleme haben. Probleme
warum? - Weil die Gärtner sich einer wirklich großen Konkurrenz gegenüber
sehen. Die Konkurrenz kommt eben einmal rund umherliegend, Holland ist da einer
der größten Konkurrenten und da müssen unsere Gärtner natürlich mithalten. Wir
gehen halt davon aus, dass wir jetzt sehr auf das Biogemüse umsteigen und auch
hier einen Vorteil sehen, uns besser verkaufen zu können.
Temelin ist
klar, das ist eine Frage, die jetzt immer wieder in den Zeitungen steht und die
auch von Ihnen richtig angesprochen wurde. Auch die Kollegin Bayr hat dieses
Thema Temelin angesprochen und Sie können uns glauben, auch wir von der ÖVP
sind bei Gott nicht für eine Installierung von Temelin beziehungsweise eine Einschaltung
dieses Kraftwerks.
Ich hoffe, Sie
können mir zustimmen, wenn ich sage: Wir, die ÖVP, sind positiv für den
Naturschutzbericht. - Danke schön. (Beifall
bei der ÖVP.)
Präsident
Johann Hatzl: Zum Wort
gelangt Herr Abg Ing RUDOLPH.
Abg Ing
Herbert RUDOLPH (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr
Präsident! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und Herren
des hohen Hauses!
Der
Naturschutzbericht gibt alljährlich die Möglichkeit, sich auch einmal im Wiener
Landtag ausführlich und eingehend mit den Fragen des Naturschutzes zu
beschäftigen. Eine Diskussion, die ja in den vergangenen Jahren vielleicht auf
Grund der Schwerpunktsetzung, die in der Natur der jeweils amtsführenden
Stadträte gelegen ist, nicht so große Bedeutung gehabt hat. Ich glaube, man ist
das ganz einfach dem Naturschutz und der Umweltpolitik schuldig, sich hier auch
einmal ausgiebig und eingehend mit dem Thema zu beschäftigen. Dass dies eine
Wertschätzung schon erfahren hat, kann man beispielsweise daran erkennen, dass
auch heute die Damen und Herren des ORF viel länger bei uns geblieben sind, als
sie sonst da sind. Ich betrachte das durchaus auch als Auszeichnung und als
Kompliment und als Interesse an diesem Thema, weil es ja nur so sein kann, dass
das Interesse dahin geht, auch die Wienerinnen und Wiener über das, was in
diesem Bereich an Bericht vorliegt, zu informieren.
Wenn wir schon
diese intensive Diskussionsmöglichkeit haben und hier ins Detail gehen können,
dann werde ich selbstverständlich auf meine Vorredner eingehen. Der Kollege
Blind hat hier ja die eine oder andere Ausführung gemacht, die es schon wert
ist, sie noch näher zu erläutern, denn man soll durchaus in der Unterschiedlichkeit
der Wahrnehmung der Dinge sich auch hier vor dem Hohen Wiener Landtag nicht
scheuen, auch durchaus innerhalb einer Fraktion einzubekennen, dass es Unterschiedlichkeiten
in der Wahrnehmung und in der Beurteilung gibt, wiewohl es ein Grundproblem
gibt, das den Kollegen Blind und mich natürlich verbindet.
Der Kollege
Blind hat unter anderem berechtigte Sorge geäußert, welche Bürgerinnen und
Bürger in dieser Stadt haben, an sozialistische und sozialdemokratische
Stadträte heranzutreten, um hier ihre Anliegen, ihre Sorgen, ihre Wünsche zu
deponieren. Er war voll der Sorge, dass hier das den Bürgern nicht in dem
Ausmaß möglich ist, wie das wünschenswert wäre.
Nun will ich
jetzt von einer persönlichen Begegnung mit der Frau Stadträtin berichten, wo
ich den Eindruck gewonnen habe, dass hier diese Sorge eine wohl sehr
berechtigte ist, aber nicht in jedem Fall eine zutreffende. Ich hatte das
Glück, Frau StR Dipl Ing Kossina beim Straßenfest in der Obkirchergasse zu
treffen. Wie Sie vielleicht wissen, bin ich Mandatar aus Döbling und daher
natürlich jedes Jahr beim Obkirchergassen-Straßenfest anzutreffen und habe hier
das erste Mal Frau StR Kossina getroffen, die mit großer Begleitung gekommen
ist. Es hat sich für mich die Möglichkeit ergeben, mit ihr hier gleich ein
Bürgeranliegen, ein umweltpolitisches Bürgeranliegen zu erörtern. Da hat sich
ein Bürger aus dem 22. Bezirk an mich gewandt. Das
Obkirchergassen-Straßenfest erfreut sich ja auch der Teilnahme von Menschen aus
anderen Bezirken.
Also, da kam
ein Bürger aus dem 22. Bezirk und hat mir sein Leid geklagt, das er als
Nachbar des Reservegarten Hirschstetten hat. Er hat das Problem mit dem Laub,
das dort entsteht, er hat das Problem mit den Ästen, die auf sein Grundstück
wachsen, er hat das Problem mit der Baumschutzverordnung, dass er dort nichts
schneiden darf und dass er da schon viele, viele Anläufe unternommen hat, um
mit dem Stadtgartenamt zu einem glücklichen Ergebnis zu kommen. Er hat die
Instanzen der Stadt Wien bemüht, um zu einem Ergebnis zu kommen - allein es war
vergeblich.
Nachdem dieser Bürger
sich an mich gewandt hat, ist es natürlich die edelste Aufgabe und
Verpflichtung, hier möglichst rasch für Abhilfe zu sorgen, und ich habe daher
Frau StR Kossina gleich nach diesem Gespräch darauf angesprochen und sie hat in
einer mir wirklich sehr sympathischen Art und Weise reagiert. Sie hat sich den
Namen aufgeschrieben, hat sich die Telefonnummer aufgeschrieben und hat sich
auch das Anliegen des Bürgers notiert. Jetzt weiß ich noch nicht, ob das auch
zu einer Erledigung mittlerweile geführt hat, aber ich finde - und das soll man
hier durchaus auch einmal sagen, weil Ehre wem Ehre gebührt -, hier hat man
durchaus sehr rasch einmal darauf reagiert. Ich will das nicht darauf zurückführen,
dass ich hier in der privilegierten Position eines Mandatars bin und daher dann
in weiterer Folge auch parlamentarische Möglichkeiten habe, den Menschen in
dieser Stadt hier möglicher Weise nachdrücklich zu helfen, indem man da
Anfragen macht oder Anträge schreibt und auch in der Fragestunde Fragen bringt,
trotz der gestrengen Amtsführung des Herrn Präsiden
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