Landtag,
3. Sitzung vom 04.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 88 von 130
in dieser Stadt
loshauen.
Ich möchte
Ihnen nur eines sagen: Hören Sie endlich auf, die Leute hier verunsichern zu
wollen (StR Karin Landauer: Das machen doch Sie!), sondern besinnen Sie
sich einmal, besinnen sich ein einziges Mal Ihrer Aufgabe als Stadtpolitiker
und helfen Sie mit, wenn Sie Unsicherheiten sehen. Helfen Sie mit, dass solche
Dinge behoben werden, wenn Sie glauben, dass sie wirklich vorhanden sind. Aber
tun Sie nicht ewig und immer auf alles loshauen und die Leute nur verunsichern.
(Beifall bei der SPÖ. - StR Karin Landauer: Das machen Sie, die Leute
verunsichern!)
Präsident
Johann Römer: Als Nächster
ist Herr Abg Pfeiffer zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Abg Gerhard Pfeiffer (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Präsident! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Am
6. Oktober findet wieder eine Sirenenprobe statt, wie sie jährlich in
unserer Stadt ja immer durchgeführt wird, um herauszufinden, ob die Sirenen noch
alle in Ordnung sind, und auch, um der Bevölkerung ein wenig diese Sirenen
bekannt zu machen.
Was haben wir
da gelernt, und was steht auch im Telefonbuch auf der ersten Seite im
Innenaufschlag? - "Wenn die Sirene ertönt, einen geschlossenen Raum aufsuchen
und das Rundfunkgerät beziehungsweise den Fernseher einschalten."
Ich habe das
jetzt drei Jahre hindurch gemacht. Dann kommen die fröhlichen Nachrichten des
Rundfunks - und es ist nichts. Ich habe drei Jahre hindurch angerufen und habe
gesagt: Bitte, wenn das tatsächlich eine Probe und Übung ist, die in der ganzen
Stadt ertönt, dann müsst ihr doch zumindest am Beginn eurer Nachrichtensendung
und am Ende sagen, das ist ein Probealarm, Sie brauchen sich nicht zu beunruhigen.
Denn das ist der Sinn der Sache, dass jemand, wenn er eine Sirene hört, dann
das Rundfunkgerät einschaltet, weil dort wird er näher informiert.
Da höre ich
immer relativ schnoddrige Antworten: Ja, wir haben das eh in den Nachrichten
davor gesagt. - Ja, was ist? Es gibt Leute, die sich nicht unbedingt dauernd
den Österreichischen Rundfunk anhören, aus gutem Grund zumal.
Also, ich muss
sagen: Das ist keine Ausrede. Das ist in dem Fall für den ORF durchaus ein
Ernstfall, nämlich der Probealarm. Und da hat der ORF auch dementsprechend darauf
zu reagieren.
Ich sage das
jetzt von hier aus und von dem Rednerpult als Landtagsabgeordneter und vom
Landtag der Stadt Wien aus: Vielleicht hört das jetzt einmal jemand vom ORF und
wird so agieren, wie es notwendig ist. Es ist ja dankenswerterweise immer noch
die Kamera da, die erhofft sich noch irgendwelche schönen Happenings.
Vielleicht nehmen Sie das zur Kenntnis, dass diese Benachrichtigung der Bevölkerung
der eigentliche Ernstfall dieser Sirenenprobe ist.
Ich darf dann
noch zweitens fragen, warum man ausschließlich der ländlichen Bevölkerung
wöchentlich am Samstag zumuten kann, dass sie die Sirene hört. Warum man das
nicht eigentlich bei uns in der Stadt auch tun kann. Ich sage Ihnen auch gleich
warum: Es sind jährlich zwischen drei und fünf dieser Hörner defekt oder die
Übertragungswege defekt. Dafür ist ja die Probe da. Aber drei bis fünf sind
jedes Mal defekt. Also wenn man das wöchentlich hätte, wäre das schneller,
klarer und sicherer.
Und was für
mich viel wichtiger ist, wenn man den Zivilschutz ernst nimmt: Die Bevölkerung
wird wöchentlich einmal daran erinnert, dass es einen Zivilschutz gibt und dass
man vielleicht doch - jessas na - den Haushaltsvorrat ergänzt, dass man
vielleicht tatsächlich schnell noch einkaufen geht oder dergleichen mehr. Also,
um es ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen, da brauche ich dann gar nicht
mehr viel Geld vom PID hinausschmeißen, sondern da brauche ich nur einmal in
der Woche den elektronischen Alarm auszulösen, dann, wenn es am Land auch ist.
Warum das der Wiener Bevölkerung nicht zuzumuten ist, wie mir immer wieder
versichert wird, verstehe ich nicht ganz.
Diese beiden
Dinge wollte ich aus gegebenem Anlass und aus dem Anlass des 6. Oktober
noch einmal einbringen. Ein kurzer Dauerton von 1 Minute heißt Probealarm,
ein langer Dauerton von 3 Minuten ist Warnung, ein 1-minütiger auf- und abschwellender
Ton ist Alarm und ein 1-minütiger Dauerton ist die Entwarnung. Ich wollte das
nur noch einmal sagen, denn ich bin sicher, die wenigsten hier herinnen wissen
das. (Beifall bei der ÖVP. - Abg Godwin Schuster: Wir wissen es eh!)
Präsident
Johann Hatzl: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet.
Die Debatte über die Beantwortung der dringlichen Anfrage ist somit beendet.
Wir kommen
wieder zur zuvor verhandelten Postnummer 14 zurück.
Herr Abg Blind
wurde in seiner Rede unterbrochen. Er hat das Wort, um sie fortzusetzen.
Abg Kurth-Bodo
Blind (Klub der Wiener Freiheitlichen):
Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Es ist zwar
schon etwas länger her, dass ich meine Rede unterbrechen musste, ich werde aber
trotzdem keine Zusammenfassung des ersten Teils vornehmen.
Gut, ich setze meine Besprechung des Naturschutzberichts
fort und möchte eine Frage an die Frau Stadtrat richten, wie es jetzt bei der
Wienfluss-Regulierung aussieht, und zwar hat es früher, wenn es im Wienerwald
plötzliche Regenfälle gegeben hat, auch Springfluten geben können. Wie ich
gestern im Fernsehen gesehen habe, gibt es jetzt neue Wehranlagen, die
automatisch gesteuert werden können. Daher interessiert es mich als Penzinger
Mandatar, ob ein Warnsystem hinsichtlich Springfluten im Wienfluss noch
notwendig ist oder ob dieses Warnsystem vielleicht in Zukunft nicht mehr
notwendig ist, da diese automatischen Schleusenanlagen Springfluten im
Wienfluss verhindern können. Obwohl bei sehr vielen Abgängen zum Wienfluss
Tafeln angebracht sind, dass das Benützen dieses Flussbettes derzeit nicht
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