Landtag,
3. Sitzung vom 04.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 39 von 130
im Gesetz ausreichend
dokumentiert -, dass weiterhin die öffentliche Hand, die Stadt Wien, die
Verantwortung trägt, vor allem - und das ist das Allerwichtigste - die
finanzielle Verantwortung trägt.
Sie wissen,
dass ich auch persönlich zutiefst davon überzeugt bin, dass es gegenüber der
Rolle und der Aufgabe der öffentlichen Hand im kulturellen Leben keine
Alternative gibt, dass all das, was wir diskutieren an privaten Zuwendungen,
marginale Bereiche sind und dass es daher auch in Zukunft wichtig ist, dass die
öffentliche Hand im Kulturbereich weiter die Verantwortung übernimmt und dass
daher auch für eine ausreichende Dotation zu sorgen ist, weil jedenfalls dort
mit Sicherheit nicht stimmt, weil es auch gar nicht möglich ist, dass ein Mehr
an Privat mehr Kultur bringt. Wahrscheinlich ist eher das Gegenteil der Fall.
Meine Damen
und Herren! Ich glaube auch - und ich habe das in einer anderen Funktion auch
miterleben können und teilweise mitgestalten können -, dass die Ausgliederungen
sowohl im Bereich der Bundestheater als auch der Bundesmuseen gute und wichtige
Schritte waren, dass sie letztendlich für diese Institutionen Vorteile gebracht
haben. Ich stehe nicht an zu sagen, dass natürlich einiges schwierig war und
dass man aus dem einen oder anderen noch lernen kann. Ich glaube aber, dass wir
insgesamt für diese Bundesinstitutionen Gutes getan haben, und ich freue mich
daher, dass wir hier in einem wichtigen Kulturbereich der Stadt Wien, bei den
Museen, jetzt einen ähnlichen Schritt gehen.
Ich stehe
diesen Ausgliederungen grundsätzlich nicht skeptisch gegenüber. Das ist nicht
eine grundsätzlich politische Frage, sondern schlicht und einfach eine Frage:
Was ist besser für das jeweilige Haus, für die jeweilige Institution? - Und es
ist auch nicht eine Delegation von Verantwortung oder ein Abschieben, sondern
ganz im Gegenteil, eine sehr vernünftige Vorgangsweise in diesem Fall für das
städtische Museum.
Natürlich geht
es darum, auch wenn wir dieses Gesetz beschlossen haben, und ich bin da sehr
offen, diese Fragen für die Zukunft des Museums oder der Museen weiterzutreiben.
Natürlich ist es auch - und das ist ganz richtig - eine Zäsur für die
städtischen Museen, für das Historische Museum und die jeweiligen
Institutionen, die angeschlossen sind, und es wird in Zukunft darum gehen, sich
mit dieser neuen Organisationsform tatsächlich anzupassen und die neuen
Aufgaben vielleicht in einer noch flexibleren Form, als das bisher schon
geschehen ist, aufzunehmen. Es wurde heute schon richtigerweise gesagt: Es geht
zunehmend um Fragen der Vermittlung, es geht zunehmend um die Aufnahme und die
Beschäftigung mit Fragen der neuen Medien, es geht zunehmend auch darum, wie
wir in einem neuen städtischen, urbanen Umfeld mit den einzelnen
Bevölkerungsgruppen umgehen und wie wir sie einbeziehen können, sei es von der
Altersstruktur her, sei es von der sozialen Struktur her, sei es von der Frage
der unterschiedlichen Ethnien her. Es wird zunehmend darum gehen, auch Fragen
des Marketings, auch der Kooperation mit den Medien flexibler zu gestalten. Es
wird zunehmend auch darum gehen, die verschiedensten Formen des Kunstdiskurses
einzubeziehen, und nicht zuletzt um die Frage, und auch das gehört natürlich
dazu: Welchen Stellenwert hat das Museum, nicht nur im Rahmen des gesamten
kulturellen Erbes der Stadt Wien und des Landes Wien, sondern auch, was die
Präsentation und die Aufbereitung für ausländische Gäste, für Touristen
anbelangt? - All das ist, glaube ich, in dieser neuen Organisationsform
leichter zu bewältigen, und deshalb habe ich mit meinem Amtsantritt diese
Vorarbeiten gerne zu einem Ende geführt und führen lassen und stehe auch zu
diesen Vorarbeiten und zu dem Gesetzesentwurf.
Natürlich ist
das auch für mich eine Gelegenheit, hier zu danken, zu danken für die Arbeit,
die im Museum bisher geleistet wurde. Ich freue mich, dass alle Fraktionen -
und tue das auch von dieser Stelle im eigenen Namen - Herrn HR Düriegl für die
geleistete Arbeit gedankt haben. Ich glaube, er hat das Historische Museum der
Stadt Wien in den letzten Jahren und eineinhalb Jahrzehnten hervorragend positioniert,
und er hat vor allem die Aufgabe übernommen, es in das neue Jahrtausend
überzuführen.
Letztendlich
ist auch das vorliegende Gesetzeswerk sehr stark sein Werk, gemeinsam mit den
Beamten meines Hauses Dr Denscher, Dr Windisch und allen, die im Magistrat der
Stadt Wien mitgewirkt haben. Ich weiß, wie schwierig es ist, so ein Gesetzesvorhaben
auch umzusetzen, und ich glaube, es ist eigentlich am Ende mit dem, was uns
heute vorliegt, ein gutes Werk gelungen.
Ich glaube,
dass damit auch den Bediensteten des Hauses eine gute Vorlage gegeben wird,
also abgesichert ist, dass sie insgesamt eine gute Zukunft haben.
Wir sollten
trotzdem - und da bin ich sehr offen - die künftigen Aufgaben, die neuen
Herausforderungen öffentlich diskutieren. Ich habe schon von Anfang an gesagt,
dass ich durchaus gerne einen öffentlichen Diskussionsprozess führe und auch
initiieren möchte, über die Aufgaben eines Museums, über die Aufgaben einer
Sammlung einer Stadt, über die Aufgaben auch der verschiedenen angeschlossenen
Institutionen. Ich bin daher froh, wenn wir auch hier im Gemeinderat und im
Landtag in absehbarer Zeit eine Diskussion darüber führen. Mit Sicherheit wird
das aber nicht ausreichend sein, und ich werde daher von meiner Seite alles
tun, in der nächsten Zeit eine grundlegende Diskussion darüber zu führen, was
Museumspolitik, aber auch Museumsverwaltung in Zukunft sein kann. Ich stehe
daher dem sehr offen gegenüber und freue mich auch, wenn das Interesse hier
besteht.
Lassen Sie
mich doch noch ein klein wenig auf einzelne Punkte replizieren, die im Verlauf
der Debatte angesprochen worden sind.
Ich bin froh, dass es
mit diesem Gesetz auch ge
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular