Landtag,
3. Sitzung vom 04.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 16 von 130
Tätigkeiten -, dann
nicht sagt, überprüfen wir die Rahmenbedingungen und schauen wir, was wir hier
besser machen können, sondern automatisch sagt, wir brauchen jetzt um, wie in
diesem Fall, 20 Leute mehr, und die müssen jetzt sofort aufgenommen werden.
Ich glaube nicht, dass das die richtige Antwort ist, sondern dass wir uns
vielmehr ansehen müssen, was wir tun können, um die Situation insgesamt zu
verbessern - ich glaube, das Hauptproblem ist hier die Frage der ADV -, und
dass wir dann versuchen müssen, das Problem zu lösen, das auftritt, wenn Menschen
in Karenz gegangen sind.
Wir haben
das schon im Ausschuss diskutiert, dass wir hier nicht so, wie dies üblicherweise
bei uns im Haus der Fall ist, die Möglichkeit haben, mit Karenzvertretungen zu
arbeiten, weil wir eine lebenslange Bestellung haben. Wir müssen hier also versuchen,
einen vernünftigen Weg zu gehen, und ich glaube, dass wir diesen mit der Nachbesetzung
der beiden Dienststellen, die schon ausgeschrieben sind, jetzt auch gefunden
haben.
Präsident
Johann Hatzl: Frau Abg
Korosec, bitte.
Abg Ingrid Korosec (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Es liegt ein Entwurf der
Bundesregierung für ein Verwaltungsreformgesetz vor, das mit 1.7.2002 in Kraft
treten soll. In diesem Zusammenhang wird es auch neue Aufgaben für den UVS
geben. Ich sehe das eigentlich als einen Zwischenschritt, und meine Frage an
Sie lautet: Ist es Ihr rechtspolitisches Ziel, dass die Mitglieder des UVS
eventuell einmal in den Landesgerichtshof überführt werden sollen?
Präsident
Johann Hatzl: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StR Mag
Renate Brauner: Ich denke,
dass wir mit dem UVS eine sehr kluge Lösungsform gefunden haben, mit der wir
einerseits Rechtssicherheit in Wien schaffen können und andererseits den
speziellen Gegebenheiten einer Kommune gerecht werden. Nichts ist jeweils die
letzt gültige Möglichkeit und man kann nie aufhören, weiter darüber
nachzudenken, was es sonst noch für Verbesserungsmöglichkeiten gibt, aber ich
glaube, dass man, was den momentanen Stand der Dinge betrifft, sagen kann, dass
die Lösung, die wir mit dem UVS gefunden haben, eine sehr kluge und im Moment
auch die passende ist. Alle anderen Überlegungen müssen wir natürlich auch im
Hinblick auf die finanzielle Machbarkeit stellen.
Ich denke in
diesem Zusammenhang gerade auch an die von Ihnen angesprochene
Verwaltungsreform - wobei ich mit dem Begriff "Reform" nicht ganz einverstanden
bin, denn "Verwaltungsreform" würde für mich Vereinfachung für den Bürger,
aber auch für die Verwaltung selbst bedeuten, der vorliegende Entwurf aber
macht ein bisschen den Eindruck, als ob es zu keinen Vereinfachungen und zu
keinen Abkürzungen kommen würde, sondern sehr viele Dinge jetzt einfach nur dem
Land und dann im nächsten Schritt dem UVS "übergestülpt" werden
sollen. Das allein aber ist in meinen Augen eigentlich noch kein wirklich
bedeutender Reformschritt. Das ist nur eine Verlagerung von Aufgaben, aber
keine Reformierung - aber das ist eine andere Debatte.
Jedenfalls
haben Sie Recht damit, dass, wenn die Grundprinzipien dieser Verwaltungsreform
- bleiben wir jetzt einmal als "Arbeitstitel" bei dieser Bezeichnung
- umgesetzt werden, dies Auswirkungen auf den UVS haben wird. Ich sehe diese
aber weniger im organisatorisch-inhaltlichen Bereich als vielmehr in der Frage
der Anzahl. Dann wird jedenfalls der Arbeitsaufwand so steigen, dass wir mit
der bestehenden Anzahl an Kollegen und Kolleginnen dort nicht auskommen werden
und dann muss sicher über eine Aufstockung - und zwar in entsprechend hohem Maße,
das ist ja auch ein Teil der finanziellen Auswirkungen - diskutiert werden.
Präsident
Johann Hatzl: Danke. - Die
6. Anfrage (PrZ 0026/LM/01-KFP) wurde von Herrn Abg Ing Herbert
RUDOLPH an die amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend,
Soziales, Information und Sport gestellt: Der Wiener Landeshauptmann
erklärte, verpflichtende Deutschkurse und die Unterweisung über das Leben in
Österreich zählt zu den humanen, pädagogisch sinnvollen und politisch vernünftigen
schulischen Integrationsmaßnahmen. Ist dies für Sie handlungsleitendes Motiv
Ihrer Ressortführung?
Ich bitte um
Beantwortung.
LhptmSt Grete Laska: Sehr geehrter Herr Abgeordneter!
Sie leiten
Ihre Fragestellung mit einer Feststellung über eine Äußerung des Herrn Landeshauptmanns
ein - es handelt sich dabei, glaube ich, nicht um ein Zitat, denn so ist es
nicht formuliert -, die ich sozusagen mit Vorsicht zur Kenntnis nehme. Es ist
dies Ihre Interpretation; ich kenne diese Feststellung in dieser Art nicht.
Was ich aber
sehr wohl kenne, sind die Maßnahmen zur Integration und damit sozusagen die
Vorgaben für die Wiener Stadtpolitik. Zu diesen Vorgaben, diesem
grundsätzlichen Bekenntnis zu allen integrativen Maßnahmen - sei es im
schulischen Bereich, sei es im gesellschaftlichen Bereich, also in all den Bereichen,
die die Stadt beziehungsweise das Leben in der Stadt insgesamt umfasst -, gibt
es natürlich auch die dementsprechenden Umsetzungsformen. Die schulischen
Umsetzungsformen sollten Ihnen eigentlich aus Ihrer vorherigen Funktion bekannt
sein. Wir haben gute Erfahrungen mit diesem Wiener Weg der Integration gemacht.
Damit
befinde ich mich, so wie in allen anderen Bereichen, natürlich in Übereinstimmung
mit unseren gemeinsamen politischen Zielsetzungen, und das ist auch der Weg, zu
dem wir im März 2001 eine deutliche Zustimmung der Wienerinnen und Wiener bekommen
haben.
Präsident
Johann Hatzl: Herr Abg Ing
RUDOLPH, bitte.
Abg Ing Herbert RUDOLPH (Klub der Wiener Freiheitlichen): Ich glaube, wir sollten uns hier gegenseitig
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