Landtag,
3. Sitzung vom 04.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 10 von 130
stadt Wien): Diese knappe Antwort ist natürlich sehr
erfreulich, wenngleich vielleicht nicht ganz nachvollziehbar.
Ich darf daher in der Frage nachfassen. Es gab einen
Arbeitskreis, der sich mit Qualitätskriterien für Kindergärten befasste und vor
ungefähr zwei Jahren eingeschlafen ist. Seitdem ist nichts mehr passiert.
Ich darf daher sehr konkret
fragen: Sehr geehrte Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin, werden Sie sich
dafür einsetzen, dass die Gruppengrößen, die derzeit bei 28 Kindern
liegen, gesenkt werden? Werden Sie sich dafür einsetzen, dass zwei Fachkräfte
zur Verfügung stehen?
Präsident
Johann Hatzl (unterbrechend): Herr Abgeordneter, es
gibt eine Frage und diese haben Sie bereits gestellt. (Abg Walter Strobl: Die Frage darf ich daher zusammenfassen ...!) -
Frau Stadträtin, bitte.
LhptmSt Grete Laska: Da ich die weiteren Fragestellungen,
die insofern zusammenzufassen sind, als sie alle in einem neuen, novellierten
Kindertagesheimgesetz ihren Niederschlag finden müssten, aus dem Arbeitskreis
kenne, und da die Fragestellungen natürlich auch die Grundlage dessen sind,
dass man vergleicht, was das derzeitige Gesetz beinhaltet, wo es nicht mehr
zeitgemäß ist und wo es zeitgemäßen und auch derzeit schon in der Realität
stattfindenden Maßnahmen entsprechen muss, sind das natürlich all die Fragen,
die in einer eingehenden weiteren Vorbereitung im Hinblick auf die Novellierung
des Kindertagesheimgesetzes zu diskutieren und letztendlich umzusetzen sein
werden. (Abg DDr Bernhard Görg steht bei
Abg Walter Strobl und bespricht sich mit ihm.)
Ich hoffe,
dass deine Aufmerksamkeit jetzt nicht so abgelenkt ist, dass du meinen
Ausführungen nicht lauschen kannst. Das wäre nämlich schade, wir befinden uns
hier auf derselben Linie. (Abg Gerhard
Pfeiffer: Schade, dass Sie die Antwort schon wissen, ohne die Frage gehört zu
haben!) Wir wissen, worum es geht. Es wird dementsprechend auch die
Umsetzung erfolgen.
Präsident
Johann Hatzl: Danke. - Ich unterbreche
die Beantwortung der 3. Anfrage.
Herr Abg Dr Tschirf hat sich
zur Geschäftsordnung gemeldet. - Ich bitte ihn, das Wort zu ergreifen.
Abg Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Präsident!
Die
Vorgangsweise, die wir jetzt erlebt haben, ist ungeheuerlich: dass ein Abgeordneter
daran gehindert wird, seine Frage zu formulieren und hier vorzubringen. (Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Ich verlange
daher, dass wieder der Zustand eintreten sollte, der hier vorgesehen ist und
immer geübt wurde, nämlich dass ein Abgeordneter auch fragen kann. Wir verlangen,
dass dem Abg Strobl jetzt die Möglichkeit eingeräumt wird, die Frage nochmals
so zu stellen, dass er sie tatsächlich stellen kann. Wenn das nicht möglich
ist, verlange ich eine Sitzungsunterbrechung. (Beifall bei der ÖVP und bei den GRÜNEN sowie des Abg Kurth-Bodo
Blind.)
Präsident
Johann Hatzl: Der
Unterbrechung wird von meiner Seite aus stattgegeben.
Eine Frage,
die gestellt war, kann nicht in einer weiteren Frage nachvollzogen werden. Da
Herr Dr Tschirf meines Wissens für Geschäftsordnung und Verfassung beruflich
gut ausgebildet ist, wundere ich mich ein bisschen über seine Bemerkungen.
Die Sitzung
ist unterbrochen.
(Die Sitzung wird um 9.33 Uhr unterbrochen und um
9.46 Uhr wieder aufgenommen.)
Präsident
Johann Hatzl: Meine Damen und
Herren! Ich nehme die unterbrochene Sitzung wieder auf.
In der
Präsidiale ist festgestellt worden, dass die Geschäftsordnung eingehalten
wurde.
Wir kommen zur zweiten
Zusatzfrage. Sie wird von Herrn Abg Strache gestellt. - Bitte.
Abg Heinz
Christian Strache (Klub der Wiener Freiheitlichen): Ich werde mich natürlich streng an die Geschäftsordnung
halten. Der Herr Landtagspräsident hat heute schon eindrucksvoll bewiesen, dass
er ein strenger Wächter der Geschäftsordnung ist, sodass ich mich penibel daran
halten werde.
Frau
Landeshauptmann-Stellvertreterin! Sie wissen, dass es gerade im Arbeitnehmerbereich
immer wieder Mütter gibt, die Geschäftszeiten haben, die nicht mit den Öffnungszeiten
der Kindertagesheime kompatibel sind. Hier die klare und deutliche Frage:
Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Kindertagesheimzeiten so ausgeweitet
werden, dass letztlich auch alle Arbeitnehmerinnen, die Mütter sind, etwas davon
haben und profitieren können?
Präsident Johann
Hatzl: Frau Stadträtin,
bitte.
LhptmSt Grete Laska: Sehr geehrter Herr Landtagsabgeordneter!
Der Hinweis
ist richtig. Wir haben in Wien bereits darauf reagieren können, weil in den
letzten Jahren, allerdings noch unter einer anderen Bundesregierung, die
Kindergartenmilliarde ausgeschüttet wurde, die dazu beigetragen hat, dass
allein in Wien Betriebskindergärten in zweistelliger Zahl eingerichtet werden
konnten. Auch die Betriebe sind sich ihrer sozialen Verantwortung dafür bewusst
geworden, dass es für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wichtig ist, angepasst
an ihre Arbeitszeiten auch Unterbringungsmöglichkeiten für ihre Kinder zu
haben.
Eine Vielzahl
von Betriebs-Kindertagesheimen beweist, dass das eine sehr gute Methode ist. Es
waren die investiven Mittel seitens des Bundes da, es waren die investiven
Mittel seitens der Stadt da, und so konnte ein wichtiger Schritt in die
richtige Richtung gemacht werden. Wien hat da schon eine lange Tradition, vor
25 Jahren gab es in einer großen Versicherung den ersten
Betriebskindergarten. Die Spitals-Kindertagesheime haben andere Öffnungszeiten,
die den Arbeitszeiten ihrer Bediensteten angepasst sind, und so haben hier
viele Betriebe nachgezogen.
Wir sind bemüht, in
Einzelfällen - und auch dieses Modell hat sich bewährt - Frauen in einem
gemischten System von Kindertagesheimen und Tagesmutter
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