Landtag,
3. Sitzung vom 04.10.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 130
durch Kraftfahrzeuge
verursacht. Dem müssen wir entgegentreten und eine Direktvermarktung forcieren.
Zusammenfassend möchte ich
feststellen, dass mir die Landwirtschaft in Wien sehr am Herzen liegt, insbesondere
auch die biologische Landwirtschaft. Aber selbstverständlich muss den
Gegebenheiten Rechnung getragen werden, sodass die Flächen, die wir in Wien
haben, maximal zu bewirtschaften sind. Das bedeutet selbstverständlich auch
eine integrierte Produktion im Bereich der Glashäuser. Das ist mir ein
besonderes Anliegen, deshalb haben wir im Bio-Bereich großzügige Förderungen
zur Verfügung gestellt.
Präsident
Johann Hatzl: Danke. - Die
dritte Zusatzfrage wird von Frau Abg Mag Schmalenberg gestellt.
Abg Mag
Heidrun Schmalenberg (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
In den EU-Naturschutzrichtlinien wurde der Wienerwald als
"Natura 2000"-Gebiet ausgewiesen. Sie haben soeben gesagt, dass die
Mitgliedstaaten aufgefordert sind, diese Gebiete unter besonderen Schutz zu
stellen. Die Wiener Freiheitlichen haben am 23. Mai dieses Jahres einen
Antrag eingebracht, den Wienerwald im Sinne der EU-Richtlinie "Natura
2000" zum Nationalpark zu erklären. Dieser Antrag wurde leider noch nicht
in Behandlung genommen. Es ist auch kein Zwischenbericht erfolgt, wie das der
Geschäftsordnung entspräche.
Meine Frage an Sie: Wann werden Sie diesen Antrag in
Behandlung nehmen und wie werden Sie in behandeln?
Präsident
Johann Hatzl: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StR Dipl
Ing Isabella Kossina: Sehr
geehrter Herr Bürgermeister! Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau
Abgeordnete!
Zum Nationalpark Wienerwald
ist Folgendes mitzuteilen. Wir sind derzeit in Bearbeitung dieser Thematik. Sie
kennen unsere Absicht, wir prüfen derzeit, inwieweit der Biosphärenpark
Wienerwald durchzuführen ist und welche Implikationen das für den Raum Wien und
für die Stadt Wien hat. Diese Arbeiten werden derzeit im Rahmen der PGO durchgeführt.
Präsident
Johann Hatzl: Danke. - Die
letzte Zusatzfrage stellt Herr Abg Hora.
Abg Karlheinz Hora (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau Stadtrat!
Ich bin Ihnen dankbar für die Auskunft, die Sie gegeben
haben: dass die Stadt Wien die Umsetzung dieser EU-Richtlinien bereits so weit
vorangetrieben hat, dass sie Gebiete genannt hat und jetzt nur noch von der EU
die entsprechende weitere Vorgangsweise erwartet.
Eine Frage habe ich noch: Wie wird weiterhin sichergestellt,
dass die von Ihnen genannten Gebiete in dieser Form erhalten bleiben?
Präsident
Johann Hatzl: Frau
Stadträtin, bitte.
Amtsf StR Dipl
Ing Isabella Kossina: Sehr
geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Sehr geehrter Herr
Abgeordneter!
Die
Sicherstellung des günstigen Erhaltungszustands dieser Gebiete ist ein besonderes
Anliegen und wird sichergestellt durch die Durchführung von Managementplänen.
Mit der Nominierung dieser Gebiete trat das so genannte Verschlechterungsverbot
der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie in Kraft, wonach der Status quo dieser
Gebiete bis zu einer Unterschutzstellung als Europaschutzgebiet - das ist bis
dato nicht erfolgt - nicht verschlechtert werden darf. Diesem
Verschlechterungsverbot wird im Rahmen naturschutzrechtlicher
Bewilligungsverfahren Rechnung getragen.
Der nächste wesentliche
Schritt zur Sicherstellung des günstigen Erhaltungszustands der Schutzgüter
besteht in der gebietsweisen Erarbeitung von Managementplänen, in denen die
nötigen Erhaltungsmaßnahmen festgelegt werden. Bei der Erarbeitung dieser
Managementpläne ist die umfassende Einbindung aller Betroffenen sowie die
fachliche Abstimmung mit Niederösterreich vorgesehen. Mit der Ausarbeitung entsprechender
Managementpläne wird noch im Laufe dieses Jahres begonnen werden.
Präsident
Johann Hatzl: Danke für die
Beantwortung.
Wir kommen zur
2. Anfrage (PrZ 0009/LM/01-KGR).
Sie wurde von Frau Abg Susanne Jerusalem gestellt und ist an den Herrn
Landeshauptmann gerichtet: Die
Bundesregierung hat im Zuge der Einsparungen im Bildungsbereich den jährlichen
Pauschalbetrag von 10 000 ATS gestrichen, den Pflichtschullehrerinnen
und Pflichtschullehrer für freiwillig erbrachte Leistungen (z.B.: Schulsparen,
Buchklub, Spendensammlungen, Wettbewerbe u.v.m.) erhalten hatten. Die
Vorarlberger SPÖ hat Lhptm Sausgruber (ÖVP) aufgefordert, das Land möge für
diesen Einkommensverlust einspringen. Werden Sie sich als Wiener Landeshauptmann
dafür einsetzen, dass dieser Vorschlag Ihrer Vorarlberger Parteikolleginnen und
Parteikollegen in Wien umgesetzt wird?
Ich ersuche um
die Beantwortung.
Lhptm Dr
Michael Häupl: Sehr geehrte
Frau Abgeordnete!
Es wäre bis zu
einem gewissen Grad verlockend, jetzt darauf einzugehen, was der Unterschied zwischen
einer relativ kleinen Oppositionspartei in Vorarlberg und einer regierenden,
sohin auch für die Einhaltung internationaler und nationaler Verträge verantwortlichen
Partei wie hier in Wien ist. Aber ich möchte das hintanstellen.
Sie wissen sehr viel
besser als ich, dass man im Zuge der Diskussionen und letztendlich der Beschlussfassungen
der Umwandlung des Gesamtsystems hin zu Jahres-Zeitmodellen, hin zu einer so
genannten Jahresnorm, die Detailabgeltung von bestimmten Zusatzleistungen de
facto abgeschafft hat und dass diesem Modell in einer Abstimmung unter den
Lehrern selbst eine mehrheitliche Zustimmung gegeben wurde. Ich sehe daher
schon aus diesem Grund keine Möglichkeit, hier zu zusätzlichen Finanzierungen
über das
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular