Gemeinderat,
37. Sitzung vom 19.12.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 92 von 98
relativ
hohe Anzahl von Betriebsstätten zu verzeichnen ist. 220 Betriebsstätten
finden wir dort, und etwa 1 700 Menschen sind in diesem Plangebiet
beschäftigt. Die Widmung – ich sagte es bereits – ist nach unterschiedlichen
Kriterien erfolgt, hauptsächlich bestandorientiert, und als Zielsetzung der
Widmung in diesem Plandokument ist explizit auch ausgewiesen: Vorsorge für die
erforderlichen Flächen für Arbeitsstätten, Gewerbe und Handelseinrichtungen.
Sie
wissen, meine Damen und Herren, dass nicht nur bei dieser Flächenwidmung,
sondern grundsätzlich die Stadt der kurzen Wege ein Handlungsprinzip der
Flächenwidmung und der Stadtplanung ist. Dabei geht es darum, eine möglichst
starke Form der Mischstruktur zu erhalten, bei der Infrastruktur, Arbeiten und
Wohnen möglichst nahe beisammen liegen, damit unnötige Wege, die schlussendlich
auch das Funktionieren einer Stadt erschweren, weitgehend hintan gehalten
werden. Gerade in den Gebieten, die wir hier widmen, in den innerstädtischen
Gebieten, ist das ein Handlungsprinzip, dem auch gefolgt wird.
Und
nun zu dem konkreten Fall des Autobetriebes, den der Kollege Vorredner
angesprochen hat. Zum einen erfolgt eine Widmung, die eine weitaus größere Verbauung
zulässt, als es derzeit im Bestand möglich ist. Es ist richtig, dass die
Widmung zurückgenommen worden ist, ebenso richtig ist es, dass auf Grund dieses
Vorganges ein intensiver Diskussionsprozess zwischen dem Herrn Bezirksvorsteher
– der im Übrigen auch in den Entscheidungen in der Vergangenheit immer bewiesen
hat, dass ihm die Wirtschaftsbetriebe in seinem Bezirk sehr am Herzen liegen –
und diesem Betrieb durchgeführt worden ist.
Man
sollte dem Wiener Gemeinderat nicht verhehlen, dass zwischen diesem Betrieb,
der jetzt genannt worden ist, und der Bezirksvertretung und dem Herrn
Bezirksvorsteher des fünften Wiener Gemeindebezirkes kein Problem in der
Widmung gesehen wird, dass die beiden, sowohl der Betrieb als auch der Herr
Bezirksvorsteher, über diese Widmung – und erst heute in der Früh haben wir uns
wieder vergewissert – dieselbe Meinung vertreten. (GR Mag Alexander
Neuhuber: Das stimmt überhaupt nicht!) Ich darf Ihnen mitteilen –
offensichtlich sind Sie da nicht optimal informiert worden –, dass dieser
Betrieb bereits im Jänner wieder ein Termin beim Herrn Bezirksvorsteher im
5. Bezirk hat, um über mögliche Veränderungen zu reden. (GR Mag
Alexander Neuhuber: Das stimmt nicht!) Zum Zeitpunkt der Widmung ist
seitens des Betriebes glaubhaft vermittelt worden, dass derzeitig auch kein
Expansionswunsch vorliegt.
Schlussfolgerung
aus dem Ganzen: Es ist ein Beispiel, das für die Schlussfolgerungen als
untauglich anzusehen ist. Es ist eine Widmung, die sehr sinnvoll ist, es ist
eine Widmung, die nicht über den Betrieb hinweg erfolgt ist, sondern wo es
einen Diskussionsprozess gegeben hat, und es ist seitens des Bezirkes, wie Sie
angedeutet haben und wie wir Ihnen auch im Gemeinderatausschuss bestätigen
konnten, dahin gehend Übereinstimmung erzielt worden, dass, wenn ein Projekt
vorliegt, der Bezirk gemeinsam mit dem Projektwerber darüber diskutiert und
dessen Umsetzung sehr, sehr positiv sieht.
In
diesem Sinne, meine Damen und Herren, denke ich, ist diese Kritik, die Sie
geäußert haben, aus diesem Geschäftsstück ganz sicher nicht ableitbar, und ich
ersuche Sie um Zustimmung.
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Wir kommen zur Abstimmung.
Wer
für die Post 208 in der vorliegenden Fassung ist, den ersuche ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die ÖVP und die
Freiheitlichen, angenommen.
Postnummer 163.
Sie betrifft die Erhöhung des Sachkredites für das Vorhaben Lärmschutzwand
Theodor-Körner-Hof.
Herr
GR Deutsch, bitte.
Berichterstatter
GR Christian Deutsch: Herr
Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich ersuche auch hier um
Ihre Zustimmung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. – Frau
GRin Trammer.
GRin Heike Trammer (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter!
Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Eine Lärmschutzwand mit einer Photovoltaikanlage ist
ein Zukunftsprojekt, allein man benötigt private Betreiber, um dieses Projekt
mittels PPP, also Public Private Partnership, zu realisieren, und diese
privaten Betreiber müssen einen Betrag von 2 Millionen EUR zur
Verfügung stellen. Findet man diese Firmen nicht, so wird es dann auch nichts
mit diesem Projekt.
Ein ähnliches Schicksal könnte dem alten Flugfeld
Aspern widerfahren, da man auch dort bei der Verwertung dieses Areals an Public
Private Partnership gedacht hat. Doch in Zeiten wie diesen, meine Damen und
Herren, ist es, glaube ich, ganz gut, wenn man noch ein weiteres Ass im Ärmel
hat, und ein weiteres Ass im Ärmel könnte ein anderes Zukunftsprojekt sein,
nämlich die Verwertung der chlorithältigen Heißwasservorkommen unter dem alten
Flugfeld Aspern.
Deswegen stellen wir einen Beschlussantrag, der da
lautet, es mögen Projektierungsarbeiten für eine Nutzung der Thermalwasserquelle
unter dem alten Flugfeld Aspern sowohl für Heizzwecke als auch für die
Errichtung eines Gesundheits- und Freizeitzentrums bei der Bearbeitung des
Masterplans Flugfeld Aspern berücksichtigt werden.
In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige
Abstimmung. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte, Herr Berichterstatter.
Berichterstatter GR Christian Deutsch:
Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Der Inhalt des vorliegenden Aktes ist eigentlich eine
Sachkrediterweiterung betreffend den Neubau einer Lärmschutzanlage im
5. Bezirk im Bereich des Theodor-Körner-Hofes, wo bereits im Sommer 1999
von der
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