Gemeinderat,
37. Sitzung vom 19.12.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 60 von 98
Behinderten und für die Behinderten, die hier in Wien
stattfindet, besonders hervorheben und mich für die Leistung, die dabei
erbracht wird, im Namen meiner Fraktion bedanken, denn das ist auch notwendig!
Viele Leistungen der Menschen, die in diesen
Bereichen tätig sind, sich hier engagieren, hier dynamisch Arbeit leisten und
Engagement einsetzen, mit Liebe dabei sind und die Menschen mit
dementsprechendem Einsatz und Aufopferung betreuen, sind nämlich hochwertige
menschlich anzuerkennende Leistungen. Das möchte ich von dieser Stelle einmal
gesagt haben. (Beifall bei der SPÖ.)
Die Stadt Wien versucht, ebenso gute Arbeit zu
leisten und setzt sich für die Verbesserung und den Fortschritt der
Behindertenhilfe ein. Wichtig ist daher die Zusammenarbeit mit den einzelnen
Trägerorganisationen. Keine Frage. Das ist in der Vergangenheit passiert und
das soll auch in Zukunft so sein, dass es für die Bedürfnisse und zielgerichtet
für die Behinderten stattfindet. (GR Heinz-Christian Strache: Warum werden
dann keine Briefe beantwortet? Warum gibt es keinen Dialog?) – Ich komme
noch dazu.
Das Leistungsangebot, das eine wichtige Voraussetzung
für die Behinderten ist und das von den Trägervereinen erbracht wird, muss
unbedingt den Bedürfnissen der behinderten Menschen angepasst sein. Das ist
wohl keine Frage. Dieses sollte auch evaluiert und dementsprechend bei
Bedarfserhebungen der tatsächliche Bedarf nachgewiesen werden, was auch gemacht
wird. Eine wichtige Aufgabe ist aber bestimmt – das hat die Frau Kollegin
Vassilakou angesprochen –, dass es auch eine Überprüfung im positiven Sinne
sein kann. Das möchte ich sagen, es ist heute schon von meiner Kollegin
Neck-Schaukowitsch gesagt worden, Menschen, die sich nicht verändern, sind tot.
Das halte ich für einen guten Ausspruch, denn Veränderungen können zu
Verbesserungen führen und stellen daher neue Möglichkeiten dar, um Wissen und
Erfahrung einzubauen und zu berücksichtigen.
Die Neustrukturierung im Gesundheits- und
Sozialbereich soll die soziale Sicherheit für die Bedürfnisorientiertheit der
Menschen mit Behinderungen in Wien auch in Zukunft dementsprechend langfristig
gewährleisten. Dadurch wird der Dialog mit den Trägerorganisationen, mit den Interessenvertretungen
meiner Ansicht nach immer wichtiger. Denn diese dienen als Experten und
Expertinnen, die sich einklinken können, um mehr oder weniger die
Verbesserungen und Erfahrungen aus der täglichen Arbeit in ihren Organisationen
mit und für Behinderte einbringen zu können, bei der Umstrukturierung mehr oder
weniger ihren Beitrag liefern und dementsprechend mitsprechen können.
Die Zusammenarbeit der Stadt Wien mit den
Trägerorganisationen – das habe ich erwähnt – ist und war von großer Bedeutung.
Ich möchte hier auch die Arbeit der Behindertenkommission hervorheben. Es ist
ebenso erwähnt worden, dass die Landtagspräsidentin Erika Stubenvoll, aber auch
der Herr GR Wagner immer wieder dementsprechend in Kontakt mit den
Trägerorganisationen stehen und dort auch Verhandlungen führen. Im Zuge dieser
Behindertenkommission ist das letzte Mal auf Initiative der Frau
Landtagspräsidentin Erika Stubenvoll eine Resolution erstellt worden, die alle
Gemeinderätinnen und Gemeinderäte hier im Saale gemeinsam tragen. Diese wird in
Zukunft bei der Auseinandersetzung mit der Verbesserung der Behindertenpolitik
in Wien eine Rolle spielen. (Beifall bei der SPÖ.)
Sehr geehrte Damen und
Herren, es ist meiner Ansicht nach hier nicht die Zeit, immer wieder darauf zu
verweisen, dass die Situation eine schwierige ist. Trotzdem findet Politik in
Wien für Behinderte statt. Das bedeutet für die Wiener Stadtregierung, dass es
Maßnahmen bei Frühförderungen, Integration in Kindergarten und Schule sowie
Einbindung in den Arbeitsmarkt und in der Altenbetreuung geben muss. Wenn man
den anderen zuhört, könnte man meinen, es passiert überhaupt nichts. Aber das
ist nicht so. Hier muss immer wieder das Gegenteil erwähnt werden, weil sonst
scheint es so, als wäre es nicht passiert. Daher möchte ich die Tatsache
berichten, dass ein Großteil der behinderten Beschäftigten im Magistrat der
Stadt Wien angestellt ist, dass Wiener Kindergärten 208 integrative Gruppen
anbieten und dass Wien auch die höchste Zahl an Integrationsklassen, nämlich
650, hat. Ich möchte ebenso erwähnen – dieses Beispiel sagt, glaube ich, alles
–, dass in Wien nur ein Kind nicht eine Schule besuchen kann und österreichweit
sind es insgesamt 300 Kinder, die keinen Platz in Schulen finden. Das,
denke ich mir, ist auch ein positives Beispiel, das hier erwähnt sein muss,
dass Wien etwas für die Behinderten in dieser Stadt tut. (Beifall
bei der SPÖ.)
Doch wir sehen Politik auch als Querschnittspolitik
an. Hier möchte ich nur ganz kurz die bevorstehende Novellierung, welche die Bauordnung
betrifft, erwähnen. Ein barrierefreies Wohnen soll damit sichergestellt werden.
Aber es hat auch mehrere Initiativen in diesem Jahr, im Jahr der Behinderung,
gegeben, die man nicht verschweigen sollte, zum Beispiel in der Umweltgruppe in
Bezug auf behindertengerechte Spielplätze, aber auch Behindertenkabinen im
öffentlichen Bereich von Toiletteanlagen und so weiter und so fort. Es wird
etwas getan. Die Wiener Stadtregierung zeigt mit vielen Maßnahmen ihre
Bemühungen, für die Behinderten der Stadt im Unterschied zu vielen anderen
Bundesländern zielgerechte Unterstützung zu leisten.
Zur finanziellen Situation: Seit 1995 – das ist Faktum – hat
sich das Budget für die Behindertenhilfe in Wien verdoppelt. 2003 und 2004 –
der Akt, der uns vorliegt – kommt es zu einer Erhöhung der Kostensätze für die
Organisationen, die im Bereich der Behindertenhilfe Leistungen erbringen.
Trotzdem ist es verständlich und das ist mir ganz wichtig, von hier zu betonen,
dass es auf Grund der vorhandenen Situation eine ausgesprochene und auch eine
schriftliche Sorge gibt, die an alle ergangen ist und darin besteht, dass
Einzelorganisationen unter einen gewissen Einsparungsdruck kommen könnten. Ich
denke mir, dass dies auch zur Kenntnis zu nehmen und ernsthaft damit umzugehen ist.
Es ist aber auch
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