Gemeinderat,
37. Sitzung vom 19.12.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 53 von 98
auch für die Zukunft für Jahre hindurch weiterhin
abgesichert werden.
Daher ersuche ich um Zustimmung zu diesem
Geschäftsstück. (GR Kuth-Bodo Blind: Da
ist es besser, man redet nicht. Er hat das Thema verfehlt. Er hat nicht über
Wien geredet!)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr Blind bitte schön.
So, wir kommen nun zur Abstimmung. (Aufregung bei
GR Kurth-Bodo Blind.)
Wer für das Geschäftsstück in der vorliegenden
Fassung ist, ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mit den Stimmen der SPÖ
ausreichend unterstützt und somit mit Mehrheit angenommen.
Es liegen zwei Beschluss- und Resolutionsanträge vor.
Der erste ist von der ÖVP betreffend Demokratisierung
des Fonds "Soziales Wien". Hier wird die Zuweisung an den zuständigen
Fachausschuss verlangt.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. - Das ist
einstimmig so angenommen.
Der zweite ist von den GRÜNEN von der Frau Jerusalem
gerade begründet betreffend Notquartier für obdachlose Menschen. Hier wird die
sofortige Abstimmung verlangt.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. - Das ist
nicht ausreichend unterstützt und somit abgelehnt.
Wir kommen nun zu einem nächsten Komplex.
Ich schlage vor, die Berichterstattungen, die
Verhandlungen über die Geschäftsstücke 11, 12, 17, 18, 19 und 20 der
Tagesordnung - sie betreffen Subventionen an verschiedene Vereine und eine
Nachdotation an den Integrationsfonds - zusammenzuziehen.
Die Abstimmung wird selbstverständlich getrennt
durchgeführt.
Sind Sie damit einverstanden? - Ich danke schön.
Frau GRin Yilmaz, ich ersuche die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke, die Debatte ist eröffnet. Frau GRin
Schöfnagel bitte.
GRin Barbara Schöfnagel
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich habe versprochen, mich ganz kurz zu halten. Es
geht mir nur um eine Klarstellung, warum wir auch den Verein zur Gewährung von
Rechtsschutz für Frauen ablehnen.
Bisher waren wir immer dafür, dass dieser Verein eine
Unterstützung bekommt. Es ist auch prinzipiell in unserem Sinn, dass man hier
Unterstützung gewährt, nur aus eigenem Erleben im letzten Jahr, wo ich als
Prozessbegleitung bei so einem Verfahren dabei war und noch immer dabei bin,
muss ich feststellen, dass die Durchführung, wie diese Art der Betreuung
gemacht wird, nicht in unserem Sinn ist. Es ist in diesem konkreten Fall
einfach passiert, dass von dem Verein jeder Schlichtungsversuch abgelehnt
wurde. Eine Mediation, die der Mann, die Frau und auch die halberwachsenen
Kinder bereit waren durchzuführen, damit dieser Konflikt halbwegs friedlich
ausgetragen werden kann, wurde seitens des Vereins abgelehnt und der Frau
zugeredet, sie soll die Mediation doch nicht machen. Ich konnte erleben, dass
dieser Prozess ständig hinausgezogen wird, obwohl die Betroffenen selbst schon
bereit waren, eine Einigung zu finden und man mit den ganzen Verhandlungen
schon fast wieder am Ende war, weil der Verein dazu nicht bereit war. Der hat
Verein gesagt, das geht nicht.
Das heißt, es drängt sich der Eindruck auf, dass dort
von Seiten der Rechtsanwälte, die damit betraut sind, einfach der Prozess
hinausgezogen wird, weil sie damit ja gut verdienen. Entweder es zahlt dann die
Partei, die verloren hat oder es zahlt der Verein über unsere Steuergelder. So
lange diese Art der Betreuung so läuft, denke ich, gehört das erstens einmal überdacht
und zweitens müssen wir sagen, da wollen wir eigentlich nicht mit. Es ist eine
Ungleichbehandlung von Menschen, Frauen und Männern, die diese Betreuung nicht
gleichmäßig bekommen können, aber es wird auch seitens des Vereins in eine
Richtung gearbeitet, die wir nicht gut heißen.
Eine Betreuung, eine Unterstützung wäre gut, aber es
müsste auf andere Füße gestellt werden und wir lehnen daher diesmal diesen
Verein ab und hoffen, dass einmal darüber nachgedacht wird, wie so eine
Betreuung, ein Rechtschutz für Frauen, aber auch für Männer, möglich sein wird.
Das war meine kurze Wortmeldung zum Weihnachtsbeginn.
(Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke schön und darf die Frau Schöfnagel
als Vorbild für alle anderen Wortmeldungen nehmen (Allgemeine Heiterkeit), ohne in der Sache irgendwas gesagt zu
haben.
Bitte Frau Berichterstatterin!
Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Verehrte Damen und
Herren!
Die Stadt sieht es als ihre Aufgabe an, nützliche
Vereine und Organisationen zu unterstützen. Nützlich in dem Sinne, dass damit
Gleichberechtigung, Demokratie, Integration und Hilfe für Schwächere
weiterentwickelt werden. Schließlich ist das die Voraussetzung für das gute
Zusammenleben in Wien.
Der eine spezielle Fall von Ihnen, Kollegin
Schöfnagel, ist jetzt schwer nachvollziehbar. Man müsste dem Ganzen nachgehen
und eventuell mit der Geschäftsführung besprechen. Ich kenne diesen Verein. Er
wurde vor vier Jahren gegründet, um das Recht der Frauen und Kinder zu
verbessern. Dieser Verein führt in erster Linie sicher Musterprozesse, die der
Gesamtheit zugute kommen. Aber ich kann es Ihnen jetzt nicht beantworten, man
müsste nachher dem Ganzen wirklich nachgehen. Sie werden den Namen und so
weiter ja wissen, damit man das direkt mit der Geschäftsführung und dem Verein
noch klärt.
Ich glaube, dass diese sechs Vereine, die jetzt zur
Abstimmung vorliegen, die Unterstützung sehr dringend
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