Gemeinderat,
37. Sitzung vom 19.12.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 51 von 98
denke, die Größe müsste man schon haben, das auch hier
zuzugeben, dass die Fragen wer, wo, wann, wie sitzt oder nicht sitzt für uns
von Relevanz sind, richtigerweise von Relevanz sind und ich halte das auch für
relevant und diskutiere es gerne heute hier aber auch in Zukunft, dass es uns
meiner Meinung nach primär aber schon um drei Punkte gehen muss, nämlich
1. dass die soziale Sicherheit in dieser Stadt
weiterhin gewährleistet ist, auch unter weit schwierigeren - und ich sage jetzt
nicht warum schwierigeren - Rahmenbedingungen als sie noch in den letzten
Jahren waren. Wir müssen die Sicherheit für die Seniorinnen und Senioren, die
immer mehr und mehr werden, gewährleisten. Wir müssen die Sicherheit für die
sozial Benachteiligten, die auch immer mehr und mehr werden, leisten. Wir
müssen Sicherheit für unsere behinderten Mitbürgerinnen und Mitbürger
gewährleisten. Und wir wollen mit dieser Reform auch last but not least die
Sicherheit für Tausende Beschäftigte in diesem Bereich sicherstellen. Das ist
meines Erachtens nach die Grundlage dieser Strukturreform. Das ist auch das,
was für die Menschen wichtig ist. Für die Menschen ist wichtig, dass sie auch
weiterhin und ich hoffe noch verbessert ihre Leistungen beziehen. Dass uns das
gelingt, das hoffe ich und das ist auch mein Anspruch an diese Reform, dass
manche Dinge effizienter, schneller und kundenorientierter stattfinden werden.
Eines lassen Sie mich abschließend sagen: Wir
Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten haben den Sozialstaat in dieser
Republik aufgebaut, nur wir Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen und
niemand anders! (Heiterkeit bei der ÖVP.) Sie haben ihn zwischendurch
einmal schon zerstört, aber über das möchte ich jetzt nicht sprechen, ja? (Weitere
Heiterkeit bei der ÖVP.)
Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten werden,
wollen und werden niemals, niemals diese Aufgabe abschieben! Wir tun es mit
dieser Reform überhaupt nicht, denn der Fonds Soziales Wien ist ein Teil der Stadt
Wien (GR Gerhard Pfeiffer: Ja, der SPÖ!) und das, was diese Stadt groß
gemacht hat, werden wir weiterhin absichern und verbessern und zwar nicht nur
für die nächsten ein, zwei, drei Jahre, sondern für die nächsten Jahrzehnte!
Dafür arbeiten wir und ich lade alle Fraktionen herzlich ein, daran
mitzuarbeiten! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender Rudolf Hundstorfer: So,
als Nächste zum Wort gemeldet ist die Frau GRin Jerusalem. Bitte schön.
GRin Susanne Jerusalem (Grüner Klub
im Rathaus): Meine Damen und Herren!
Es ist schon sehr viel gesagt worden, von Grüner
Seite eigentlich alles, was man an Kritik vorbringen kann und ich möchte das
auch überhaupt nicht wiederholen, denn wozu auch, aber nur einige weitere
Anmerkungen, die mir wichtig sind:
Ich kann gut nachempfinden wie es jemandem geht, der
da hinten steht, in diesem Fall dem Peter Hacker, wenn dann hier vorne über ihn
geredet wird - hat er Charme oder hat er keinen, das ist ja völlig irrelevant,
aber auch andere Dinge wurden über ihn gesagt - und er sich ja nicht zum Wort
melden kann. Deswegen möchte ich schon eine sachliche Anmerkung machen, die
nämlich den Fonds, so wie er jetzt existiert, betrifft und den Drogenbeirat.
Das ist ja das Einzige, wo wir aus der Drogenkommission bislang Peter Hacker in
seiner Arbeit wirklich kennen gelernt haben und da sollte man schon auch einmal
sagen, dass sie schätzenswert ist. Erstens einmal hat das Hand und Fuß gehabt
und die Information hat gepasst. Wenn man etwas wissen wollte, konnte man fragen
und hat eine Antwort bekommen und die Sache ist von Anfang zu Ende gearbeitet
worden. Also das kann man schon auch einmal sagen.
Das heißt natürlich nicht und das behaupte ich auch
nicht, dass, wenn jetzt der Fonds so riesengroß wird, er das in derselben
hervorragenden Art und Weise leisten kann. Da wird es auch um die
Rahmenbedingungen gehen, die man ihm zur Verfügung stellt und das wird die
Zukunft weisen. Da werden sich ja auch die Oppositionsabgeordneten darum
bemühen können, dass die Dinge irgendwie funktionieren. Aber im Grunde genommen
ist an seiner Person und seiner Vorsitzführung und an dem, was er bis jetzt
geleistet hat, keinerlei negative Kritik angebracht, sondern ganz im Gegenteil.
Wenn ich irgendwo wirklich gut informiert worden bin, dann wirklich dort und
ich hoffe, dass das auch so weiter geht. Das ist das Erste, was ich sagen will.
Das Zweite. Ich möchte kurz auf einige Zwischenrufe
aus der SPÖ Bezug nehmen. Meine Damen und Herren von der SPÖ! Einiges, was Sie
da gesagt haben, erweckt in mir leider den Eindruck, dass Sie noch nicht ganz
genau wissen was es heißt, der EU beigetreten zu sein und noch nicht ganz genau
wissen, welche Spielregeln dort schlagend werden. Die wettbewerbsrechtlichen
Grundsätze der EU, wo es um Nichtdiskriminierung, Gleichbehandlung und
Transparenz geht, werden eben in Hinkunft auch in Österreich und auch in der
Kommune Wien Beachtung finden müssen. Ja das ist so und ob wir das jetzt wollen
oder nicht ist vollkommene Nebensache!
Es ist so, dass wir es beachten müssen und wir täten gut
daran, wenn wir uns auf diese Situation erstklassig einstellen würden, weil man
sich da vorbereiten muss. Da muss sich der Fonds vorbereiten und da müssen sich
die Vereine, um die es ja im Wesentlichen geht, ebenfalls vorbereiten. Wir
haben ja in dieser Arbeitsgruppe darüber geredet, ob das Eintauchen oder
Abtauchen in eine Förderwelt, wie es so schön heißt, jetzt tatsächlich der
Ausweg ist oder nicht oder wie groß das Risiko auch in einer Förderwelt bleibt.
Das konnte ja nicht benannt werden. Diese Studien werden jetzt gemacht, spät,
aber doch. Ich halte es für sehr spät. Meiner Meinung nach wird dieses
Abtauchen in die Förderwelt vielleicht eine kleine Atempause von ein, zwei,
drei Jahren verschaffen, aber diese Atempause wird man nutzen müssen, um die
Sache tatsächlich in den Griff zu bekommen, um sich dann irgendwie auszukennen
und offensiv mit Nichtdiskriminierung und Gleichbehandlung umgehen zu können.
Wenn man da immer in der Opferrolle bleibt und in der
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