Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 122 von 134
um 22 Millionen EUR auf
965 Millionen EUR.
Wenn Sie gesagt haben, Ihnen fehlen hier gewisse
Anreize, dann darf ich Ihnen auch die Zahlen sagen. Sie sind aber ebenso im
Budgetentwurf nachzulesen. Bei den baulichen Investitionen – wir reden hier im
Prinzip nur vom KAV – gibt es in Wien insgesamt 2 Milliarden EUR
Investitionen, wurde heute Vormittag gesagt, der Bund gibt
580 Millionen EUR aus, also im Prinzip nur ein Viertel. Rund
145,5 Millionen EUR gegenüber dem Wirtschaftsplan 2003 ergeben bei
den Investitionen eine Mehrinvestition in der Höhe von
14 Millionen EUR gegenüber dem Voranschlag 2003. Ich gebe Ihnen
schon recht, das ist nichts Atemberaubendes, aber es sind Erhöhungen die zur
Sicherheit und zur Beschäftigungspolitik in dieser, unserer Stadt maßgeblich
beitragen. Bei den einzelnen Bauvorhaben werden 1,4 Millionen EUR für
den Umbau im Otto-Wagner-Spital im Pavillon Austria ausgegeben,
3,8 Millionen EUR für den Umbau im Pavillon 13. Im AKH wird ein
Investitionsbetrag von 13,1 Millionen EUR ausgewiesen. Der Umbau im
Operationsbereich des Wilhelminenspitals wird zirka 1 Million EUR
ausmachen.
Meine Damen und Herren, im Wirtschaftsjahr 2004
findet auch eine Geriatrieoffensive statt. Diese wird von Ihnen
berechtigterweise mit uns gemeinsam getragen und verlangt. Startpunkt für die
rasche Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen in Geriatriezentren ist das
Geriatriezentrum am Wienerwald mit dem Schwerpunkt Pavillon 4 und
Pavillon 13. Da haben Sie schon im letzten Untersuchungsausschuss von der
Frau Stadträtin gehört, unser vordringlichstes Ziel ist, dass es die Acht- und
Siebenbettzimmer in wenigen Monaten nicht mehr geben soll. Aber innerhalb von
sechs Monaten soll es die so genannten Durchlaufstationen auch in den anderen
geriatrischen Pflegeeinrichtungen nicht mehr geben. Jetzt gebe ich schon zu,
Frau Abgeordnete Dr Pilz, das mag für Sie immer noch zu wenig sein, aber ich
finde, mit den gegebenen Ressourcen und Mitteln muss man auch haushalten. Diese
Beträge sind gut angewandt und ich darf Ihnen versprechen, wir werden in dem
Zeitraum, den wir Ihnen gesagt haben gemeinsam froh sein, dass wir diese Anzahl
der Mehrbettzimmern nicht mehr haben. Was wir Ihnen nicht versprechen können,
das sage ich Ihnen auch sehr deutlich, sind generell Ein- und Zweibettzimmer.
Hier gab und gibt es in der Vergangenheit und heute, auch mit Ihnen und Ihrer
Vorgängerin, eine sehr interessante inhaltliche Diskussion, aber hier gehen die
Meinungen auch im Pflegebereich durchaus auseinander. Ich gebe Ihnen schon
Recht, für jemanden, der aktiv ist, der sich noch frei bewegen kann, der sein
Umfeld noch genießen möchte, ist ein Ein- oder Zweibettzimmer das Beste, aber
diese Leute sollten sowieso nicht in den Geriatriezentren sein. Darin, glaube
ich, stimmen wir auch überein. Diese sollten in ihrer eigenen Wohnung, im
Wohnungsbereich, zu Hause sein und, wenn nötig, dort betreut werden. Das ist
auch einer unserer Schwerpunkte. Deswegen gibt es die geriatrischen
Tageszentren, die wir regionalisiert haben, wo noch einige dazukommen werden.
Das ist einer Ihrer Wünsche. Das sind aber nicht die Geriatriezentren mit den
60 Betten. Das werden wir Ihnen auch nicht erzählen können, sondern die
beiden neuen Geriatriezentren in Floridsdorf und im Kaiser-Franz-Josef-Spital,
in der Größenordnung zwischen 180 und 240 Betten. Das ist eine
Größenordnung, die überschaubar, sinnvoll und finanzierbar ist, wo dann auch
die vorhandene Personalstruktur möglichst optimal eingesetzt werden kann.
Wenn hier, Frau StRin Landauer, gesagt worden ist, zu
wenig Personal, dann gebe ich Ihnen Recht. Aber Sie werden mir auch Recht
geben, es gibt internationale Studien und auch Aufzählungen dazu. Ich könnte
Ihnen das jetzt vorlesen, diesen Pflegenotstand. Leider – das wurde schon von
den Vorrednern heute Vormittag gesagt, auch vom Kollegen Hundstorfer – haben
wir den in ganz Österreich, in allen Bundesländern. Jetzt sage ich Ihnen etwas:
Bei all unseren gemeinsamen Bemühungen – wir bilden jährlich rund
600 Personen in unseren Schulen aus – dauert die Ausbildungszeit. Wir
brauchen für eine wirklich fachlich qualifizierte Ausbildung im Normalbereich
drei Jahre, selbst wenn wir die Ausbildungsressourcen nicht zurückgenommen
haben. Als einziges Bundesland in Europa sind die Ausbildungsplätze im zweiten
Bildungsweg in Wien geblieben. Mit der Aufqualifizierung haben wir nämlich
sogar zusätzliche Plätze zur Verfügung gestellt. Das wissen Sie auch genau,
denn das haben Sie schon im Ausschuss und in der Untersuchungskommission gehört.
Ich sage keine Zahl mehr dazu, da sind wir auf den besten Wege. Nur darf ich
auch dazusagen, Frau Stadträtin, wir sind nicht die "Bezaubernde
Jeannie", die einmal mit den Augen zwinkert und auf einmal sind 400 neue
Pflegepersonen da. Das gibt es nirgendwo. Das wird nicht funktionieren.
Meine Damen und Herren, auch im Bereich der
MA 15 lässt sich die positive Aufzählung der Maßnahmen fortsetzen:
Fortführung der Teilnahme an Aktivitäten der Aktion "Schau auf dich",
Fortführung des Grippemeldedienstes, bewegtes Lernen, das Wiener Modell,
Fortführung Streetwork im Rotlichtmilieu, Einführung einer kombinierten
Diphtherie-Tetanus-Pertussis-Polio-Salk-Impfung, Fortführung des Wiener
Impfkonzepts, Neueinführung der Hepatitis-C-Antikörperbestimmung und vieles andere
mehr.
Meine Damen und Herren, wenn hier vom Kollegen Hahn
eingefordert wurde, dass es doch eine Gesundheitsförderungsoffensive geben
muss, dann darf ich sagen, lieber Kollege Hahn, das haben wir schon gemacht,
als du sogar noch mitverantwortlich warst, und das führen wir auch fort,
nämlich das Gesundheitsförderungsprogramm im Jahr 2000, gemeinsam mit
schon laufenden Aktivitäten wie dem Wiener Frauengesundheitsprogramm, dem
Brustkrebsfrüherkennungsprogramm, "Sichergehen über 60" und der
Initiative Männergesundheit, wo ich Ihnen sagen muss, vor wenigen Wochen fand
der 3. Weltmännergesundheitstag im Wiener Rathaus statt (StRin Karin Landauer: Können Sie sich noch
an die Diskussion erinnern als wir das gefordert haben?) und ich konnte
mich von Teilnehmern auf internationaler Ebene, aus Amerika, aus England,
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