Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 119 von 134
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik:
Als Nächste zum Wort gemeldet ist der Herr GR Kurt Wagner. Ich erteile es ihm.
GR Kurt Wagner (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin! Meine Damen
und Herren! Hoher Gemeinderat!
Erlauben Sie mir, heute zu Beginn meiner Rede eine
erfreuliche Situation zum Anlass zu nehmen. Ich werde am Mittwoch nicht die
Gelegenheit haben, sondern ich mache es bereits heute. Ich darf meinen
persönlichen politischen Weggefährten, Freund, Mitstreiter, Mitbewerber im
politischen Geschehen, auch in meinem Bezirk – er ist zwar noch nicht gewählt,
wird das aber zweifelsohne am Mittwoch werden – zu seiner Nominierung zum
nichtamtsführenden Stadtrat gratulieren. Lieber Johannes, es ist auch für einen
politischen Mitbewerber immer eine Freude, wenn jemand aus dem gleichen Bezirk
zu hohen Ehren kommt! Ich wünsche dir auf deinem künftigen politischem Weg
weiterhin alles Gute!
Was mich besonders freut, ist, jetzt kann ich endlich
mit dir das eine oder andere private Spiel unternehmen, nämlich gamblen, ohne
mich der Gefahr auszusetzen, wenn ich verliere, dass du dann automatisch
gewinnst. Das ist jetzt ausgeräumt. Wir werden vielleicht das eine oder andere
Mal hier die Chance haben, noch darauf zurückzukommen.
Meine Damen und Herren, ich kann mich zum Schluss den
Ausführungen der Frau StRin Landauer in großen Teilen für gemeinsame
Zielsetzungen anschließen, aber nicht zu Beginn ihrer Ausführungen. Das
unterscheidet uns. Hier haben wir sicher getrennte Vorstellungen.
Ich darf aber auch diese Gelegenheit benützen, dem
Herrn Dr Leitner für seine geleistete Arbeit im Bereich der MA 47 zu
danken. Was ich nicht ganz verstehe, Frau StRin Landauer, Sie haben sich jetzt
für seine Arbeit bedankt, was ich uneingeschränkt unterstreichen möchte, aber
bei den diversesten politischen Auseinandersetzungen im Kontrollausschuss habe
ich nicht immer den Anschein gehabt, dass gerade die freiheitliche Fraktion in
der Tagespolitik immer die Arbeit des Herrn Dr Leitner geschätzt hat.
Nichtsdestotrotz auch von meiner Fraktion: Lieber Dr Leitner, herzlichen Dank
für deine geleistete Arbeit! (Beifall bei
der SPÖ.)
Frau StRin Landauer, wenn Sie den Grund wissen
wollen, ist das, glaube ich, überhaupt kein Problem. Herr Dr Leitner steht
immer gern privat für ein Gespräch, für ein Pläuschchen, zur Verfügung. Er wird
Ihnen das sicher sagen. Ich glaube, es steht jedem zu, wenn er die Möglichkeit besitzt,
für sich eine Entscheidung zu treffen. Dass er in Pension gehen will, kann man
ihm nicht verübeln, mit der Belastung der letzten Jahre, der er ausgesetzt war
und trotzdem immer alles zur Zufriedenheit, auch von uns, geleistet hat. Noch
einmal sehr herzlichen Dank!
Meine Damen und Herren, wenn wir hier und heute von
den Oppositionsparteien hören, es gibt zu wenig Mittel für den
Gesundheitsbereich, dann dürften die Oppositionsparteien dieses Hauses nur
allzu oft vergessen, an der nicht optimalen Wirtschaftslage, an den
rückläufigen Budgets der Länder und der Gemeinden ist der Grasser'sche
Budgetkurs einer der hauptverantwortlichen Bereiche. Wenn man den Ländern und
Gemeinden immer mehr Aufgaben überträgt, ohne dafür im Prinzip die finanziellen
Ressourcen zur Verfügung zu stellen, dann kann man sich ausrechnen, dass
irgendwann alle Wünsche nicht mehr erfüllbar sind. Trotz dieser schwierigen
Vorgaben ist es aber gelungen, dem hohen Gemeinderat heute auch für die
Geschäftsgruppe Gesundheits- und Spitalswesen, ab 1. Jänner 2004
ebenfalls für den Bereich Soziales zuständig, ein ambitioniertes, den
Anforderungen gerechtwerdendes Budget vorzulegen.
Meine Damen und Herren des Gemeinderats, wir werden
notwendige bauliche Maßnahmen und Infrastrukturmaßnahmen setzen und weiter
ausbauen, um damit den hohen Standard der vergangenen Jahren und die
Erwartungshaltungen der Wienerinnen und Wiener in das Wiener Gesundheitswesen
zu bestätigen.
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zu Beginn
meiner Ausführungen noch einen persönlichen Dank aussprechen. An wen ich diesen
Dank richten möchte, ist vielleicht nicht schwer zu erraten, an die Wiener
Gesundheitsstadträtin Dr Elisabeth Pittermann. Dr Elisabeth Pittermann ist
trotz einer nicht leichten Zeit für sie persönlich und für ihr Ressort
ambitioniert in ihrer Funktion, arbeitet mit Engagement, mit Überzeugungskraft
und lässt sich ihren Mut im Prinzip nicht wegnehmen. Liebe Lisl, ich darf dir
persönlich namens meiner Fraktion sehr herzlich für dieses Engagement danken!
Ich weiß, dass du auch künftig diese Vorgangsweise an den Tag legen wirst. (Beifall bei der SPÖ.)
Meine Damen und Herren der Opposition, ich glaube,
wir sind uns weitestgehend einig, auch mit der Frau Dr Pilz, wenn Missstände
auftreten, wenn sie vorhanden sind, gehören sie aufgezeigt, diskutiert und
natürlich dann geändert. Aber bei aller politischen Unterschiedlichkeit sollte
man in der politischen Auseinandersetzung mit den politisch Andersdenkenden
gewisse Formen wahren und dabei die Menschenwürde nicht verletzen. Meine Damen
und Herren, es gab einen sehr gescheiten Dichter, der einmal ein Zitat
formulierte und sagte: "Die Freiheit ist nicht die persönliche Freiheit,
sondern immer die Freiheit auch des Andersdenkenden." Ich glaube, nicht
alle Auseinandersetzungen der letzten Wochen und Monate wurden fair geführt.
Manche Steine in der politischen Diskussion und auch in den Medien wurden
ungerechtfertigt geworfen und sie stammen aus den Steinbrüchen einiger
Oppositionsparteien dieses Hauses.
Meine Damen und Herren, wenn uns hier und heute vorgeworfen
wird, wir betreiben eine Ausgliederungspolitik um jeden Preis, wie wir es
gerade vor wenigen Minuten und heute Vormittag hörten, so zum Beispiel im
Bereich Fonds Soziales Wien, dann möchte ich festhalten, die politische
Verantwortung und die Entscheidungen bleiben, wo sie hingehören, nämlich im
zuständigen Ausschuss und im Wiener Gemeinderat, damit
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