Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 109 von 134
Das Beste für Wien ist auch die Abfallbehandlung, die
Abfallverwertung auf höchstem Niveau. (GR Dipl Ing Martin Margulies:
Der Superlativ ... Sozialdemokraten!) Schon in der Vergangenheit hat
die Stadt Wien die Abfallwirtschaft auf höchstem Niveau betrieben. Während
andere Bundesländer sich auf die Deponierung mit oder ohne Vorbehandlung
beschränkt haben, hat Wien immer schon den konsequenten Weg der
Abfallverbrennung eingeschlagen.
Andere Bundesländer folgen glücklicherweise unserem
Weg, darunter auch das schwarz-grüne Oberösterreich. Das schwarz-grüne
Oberösterreich hat erkannt, dass der Ausbau der Welser Anlage erfolgreich war.
Dort werden 270 000 Tonnen Abfälle verbrannt werden. Wir alle wissen, dass
damit nicht nur die Konzentration der Schadstoffe in den letzten Senken
erreicht werden kann, sondern dass damit auch Fernwärme und Strom erzeugt
werden können und damit auch eine Klimaentlastung erfolgen kann.
Wien ist die einzige Metropole weltweit, die über ein
flächendeckendes Fernwärmenetz verfügt, das zum Großteil mit Müll gespeist
wird. Hier haben wir schon lange, bevor diesbezügliche internationale
Vereinbarungen unterschrieben wurden, Klimaschutzziele erfüllt. Dass wir diese Klimaschutzziele
bereits erfüllen können und dass diese Klimaentlastung bereits erfolgt, wird
dieser Bundesregierung bei ihrem Klimabericht, der ja vorzulegen ist,
sicherlich zugute kommen, denn diese Klimaentlastung ist eine merkliche.
Insgesamt wird die Bundesregierung in diesem Bereich
zweimal zu Lasten Wiens profitieren: einmal mit dem ALSAG, das zweite Mal mit
der Klimaentlastung. Aber wir lassen uns durch solche Trittbrettfahrer nicht
beirren, wir investieren 144 Millionen EUR im Bereich der Abfallbehandlung;
rund 40 Millionen EUR davon sind für die moderne Abfallverwertung in
der Verbrennung.
Wichtig dabei ist, dass dieses Geld im Land Wien
verbleibt: Die Wertschöpfung verbleibt in Wien und kommt damit wiederum den
Wienerinnen und Wienern zugute, und insgesamt können damit auch wiederum der
Wirtschaftsstandort Wien und die Arbeitsplätze gesichert werden.
Der beste Abfall ist der, der erst gar nicht
entsteht. Daher haben wir uns auch heuer wieder zu Abfallvermeidungsmaßnahmen
bekannt. Die beachtliche Summe von 5 Millionen EUR ist dafür
vorgesehen. Insgesamt sind dafür keinerlei Erhöhungen der Müllgebühren
notwendig, so wie das derzeit offenbar im schwarz-grünen Oberösterreich
angedacht wird. Herr GR Klucsarits, der VÖEB, die Organisation der Entsorgungsbetriebe,
hat eine vierzigprozentige Steigerung der Müllkosten angekündigt, die auf uns
zukommen sollen. Auch ich konnte es nicht nachvollziehen, aber das waren die
Aussendungen des VÖEB.
Das Beste für Wien ist die zügige Sanierung der
Altlasten. Wir haben ja schon gehört: einige Altlasten sind schon
abgeschlossen; daher auch weniger Geld. Herr GR Klucsarits, ich hoffe auf Sie,
dass Sie sich bei der nächsten Altlastensanierungskommission dafür einsetzen,
dass Wien für die Sanierung des Gaswerks auch entsprechende Mittel vom Bund
erhält. Ich hoffe, Sie finden hier offene Ohren, denn mir geht es darum, dass
wir rasch alle diese Projekte abschließen, denn hier hat sich Wien freiwillig
dazu bekannt, die Altlasten zu sanieren. Es sind dies Kriegsaltlasten, für die
eigentlich der Bund zuständig wäre. Wir übernehmen 5 Prozent dieser Kosten
freiwillig.
Damit verlasse ich jetzt den Bereich der technischen
Infrastruktur und komme zur Grünraumgestaltung. Die Grünraumgestaltung hat
einen wesentlichen Anteil am Wasserbau und am Hochwasserschutz, und sie erfüllt
auch die Bedürfnisse von uns allen nach Lebensqualität. Wir brauchen diesen
Grünraum, um eine gute Luftqualität zu erhalten, nämlich durch intakte
Waldbewirtschaftung und durch intakte Waldstrukturen.
Das Beste für Wien ist auch ein konstruktiver und
funktionierender Hochwasserschutz. Auch hier hoffe ich, dass gemeinsam mit dem
Landwirtschaftsminister ein entsprechendes Projekt rasch und konsequent
umgesetzt werden kann.
Das Beste für Wien ist auch der Erhalt intakter
Naturschutzräume, denn dieses Grün in Wien zählt auch zur Lebensqualität von
Wien. Diese Grünräume sind eben nicht nur Naherholungsräume, sondern auch
Naturräume - gleichsam zum Begreifen, als begreifbare Gegenwelt zu den
virtuellen Realitäten, die wir in Computern von unseren Kindern und
Jugendlichen kennen gelernt haben. Es reicht eben nicht nur ein Mouseclick, um
eine bedrohte Tierart zu schützen, hier muss man schon mehr tun. Wenn man das
im Herzen trägt, wenn man einen positiven Bezug zur Natur hat, dann wird man
auch sorgsam mit ihr umgehen.
Daher haben wir im Bereich Naturschutz zahlreiche
Projekte zum Anfassen erstellt. Es sind dies der Bauernhof auf dem Cobenzl, der
Wasserspielplatz auf der Donauinsel, das Nationalparkcamp, das Besucherzentrum
Lainzer Tiergarten.
Was den Kauf des Schafflerhofs betrifft, so hoffe ich
auch hier auf die Unterstützung der ÖVP, weil das ein Anliegen ist, das wir
schon öfters an den Umweltminister herangetragen haben, nur: Er hat ihn bis
jetzt nicht zu einem angemessenen Preis verkauft.
Auch für die MA 42 gilt: Das Beste für Wien ist
das Stadtgrün, und die Gärten sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Stadt.
Dafür investieren wir im Jahr 2004 rund 8 Millionen EUR: für
22 Millionen Quadratmeter kleiner grüner Lungen.
48 Millionen EUR werden in diesem Bereich für das Personal
aufgewendet.
Die MA 22 hat hier von den rund
11,3 Millionen EUR ein Budget von 6,5 Millionen EUR
vorgesehen, eine Steigerung von rund 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Umweltschutz,
das Beste für Wien, ist eben praktizierter Umweltschutz, und die
Umweltschutzprojekte müssen im Kleinen und im Großen durchgeführt werden. Hier
setzt die MA 22 auf sehr zahlreiche Projekte. Bodenschutzgesetz,
Öko-Businessplan, Aquella im Bereich der PM10-Messungen und selbstverständlich
Beratungseinrichtungen werden mit 1,2 Millionen EUR subventioniert.
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