Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 102 von 134
umzusetzen, da zunächst die Forstleute überzeugt werden
mussten. Der Erfolg gab ihm Recht. Dipl Ing Hanreich ist übrigens auch
Bürgermeister von Schwarzau im Gebirge und von Naßwald.
Besonders geachtet wird auf autochthone, das heißt
standortgetreue Bäume. Die MA 49 gibt dafür 7 Millionen EUR aus,
das sind etwa 20 Prozent des Budgets. Bei der Dechantlacke in der Lobau wird ab
2004 das Nationalparkhaus um 1,5 Millionen EUR errichtet werden. Ein
echtes Umweltprojekt ist das Forsthaus Donauinsel in der Nähe des Roten Hiasl,
das mit einer Solaranlage um 140 000 EUR gebaut werden wird. Dazu
passt die Erwähnung, dass die MA 49 in ihren Betrieben seit mehr als
15 Jahren Hackschnitzelanlagen für den Betrieb der Heizung verwendet hat.
Diese Maßnahme wird 2004 fortgesetzt.
Da wir am Donnerstag Gelegenheit haben werden - es
wurde heute schon zweimal erwähnt -, über die Landwirtschaft zu debattieren,
sei nur erwähnt, dass die Landwirtschaftsbetriebe der Stadt Wien auf
600 Hektar Bio-Landbau betreiben. Ein persönliches Anliegen ist für mich
der Kinderbauernhof am Cobenzl, da ich die Gelegenheit hatte, bei der
Erstellung dieses Bauernhofes in einigen Dingen mitzutun. Nächstes Jahr wird in
diesem Kinderbauernhof die Rinderhaltung Einzug halten - eine sicher
willkommene Attraktion für die Kinder.
Das Forstamt geht von fünf Grundsätzen aus: erstens
Erholungswaldbewirtschaftung; zweitens Nationalparkbewirtschaftung; drittens
Federführung beim Zustandekommen des Biosphärenparks Wienerwald gemeinsam mit
Niederösterreich. Hier möchte ich ein bisschen innehalten und dazu etwas sagen.
Etwa 2004, 2005 wird die Diskussion um diesen Biosphärenpark beendet sein.
Diese Diskussion schreibt uns, bitte, die UNESCO vor; in anderen Ländern hat
man das auch gemacht, dort hat es sogar zehn Jahre gedauert. Wir hoffen, dass
wir 2005 fertig sein werden, und dann entscheidet wieder die UNESCO. Das heißt,
die UNESCO legt größten Wert darauf - und natürlich auch wir -, dass es hier
ein breit gefächerte Diskussion mit der Bevölkerung gibt, diese ist ja im
Wesentlichen betroffen. Daher muss diese Diskussion geführt werden, und sie
wird geführt unter der Federführung der MA 49, sprich Dipl Ing
Januskovecz. Hier wird miteinander diskutiert und miteinander gesprochen, und
wenn wir 2005 fertig sind, wird das Ergebnis der UNESCO vorgelegt.
Viertens, meine Damen und Herren, gehört zu den
Grundsätzen die Grünflächenbetreuung und –bewirtschaftung, und fünftens die
Quellschutzwaldbewirtschaftung. Jeder von Ihnen kann sich davon überzeugen, wie
die 480 Bediensteten ihre eigenen Grundsätze umsetzen, und 70 von ihnen -
so wie bei den Wasserwerken - rund um die Uhr.
Zum Schluss kommend: Es ist nicht uninteressant zu
wissen, dass die MA 49 auch für die technische Infrastruktur bei mehreren
Veranstaltungen in Wien verantwortlich zeichnet. Es sind dies der
Christkindlmarkt, der Silvesterpfad, der Eistraum und im Sommer das
Filmfestival.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe Ihnen
das Budget von fünf Abteilungen der Geschäftsgruppe Umwelt aus
sozialdemokratischer Sicht dargelegt. Nun vielleicht noch ein paar Worte über
die Arbeit innerhalb des Ausschusses, und das beweist - ich möchte das schon
vorwegnehmen - die konsensuale Bedeutung dieses Ausschusses. Von
185 Geschäftsstücken wurden 159 einstimmig beschlossen, das sind
86 Prozent; mehrheitlich 22 Geschäftsstücke, das sind 12 Prozent;
und nur 4 Geschäftsstücke wurden mit den Stimmen der SPÖ beschlossen, das
sind 2 Prozent. Das zeigt die gute Arbeit in diesem Ausschuss, es beweist
aber auch, dass wir in manchen Dingen gar nicht voneinander entfernt sind,
sondern vielleicht nur im Kleinen differierende Auffassungen haben. Denn sonst
könnte es ja nicht zu so einem Ergebnis kommen.
Meine Damen und Herren! Ich möchte es auch nicht
verabsäumen, mich im Namen meiner Fraktion bei den 6 180 Kolleginnen
und Kollegen dieser Geschäftsgruppe für ihre Arbeit herzlich zu bedanken. Sie
tragen dazu bei, dass diese Stadt den Namen Umweltmusterstadt zu Recht trägt.
Meine Damen und Herren! Das Budget der
Geschäftsgruppe Umwelt wurde mit Weisheit erstellt und wird mit Klugheit
vollzogen werden. Es wird Sie nicht überraschen, dass die sozialdemokratische
Fraktion dem Budget die Zustimmung nicht verweigert. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Sommer-Smolik.
GRin
Claudia Sommer-Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrte Frau Stadträtin! Meine Damen und Herren!
Ich
möchte zu schon fortgeschrittener Stunde eigentlich nur auf einen Punkt zu
sprechen kommen, auf ein Thema in dieser Stadt, das ähnlich emotionalisiert und
auch polarisiert wie die Frage des Hundekots. Über den möchte ich heute aber
nicht sprechen - dazu finden wir sicher noch öfters Gelegenheit -, sondern ich
möchte heute über die Tauben in Wien sprechen. Es geht mir nicht um die anderen
Tauben, die es in dieser Stadt gibt und die ja nachzulesen sind in der
Bestandserhebung der Wiener Brutvögel, die jetzt von der MA 22 gemeinsam
mit Bird Life durchgeführt wurde und worin aufgeführt ist, welche Taubenarten
es in Wien gibt. Es geht nicht um die Hohltaube, die schützenswert ist und zu
den gefährdeten Arten zählt, es geht nicht um die Ringeltaube, es geht auch
nicht um die Türkentaube, und es geht nicht um die Turteltauben, sondern es
geht um die Straßentaube.
Wir
haben unterschiedliche Schätzungen darüber, wie viele Tauben es in Wien gibt.
Die Schätzungen reichen von 220 000 Tauben bis
100 000 Tauben, andere sagen, es gibt in Wien so viele Tauben wie
EinwohnerInnen. Ich hoffe, wir haben nicht ganz so viele Tauben, ich schätze
auch, dass es an die 200 000 Tauben sein werden. Diese Tauben
verursachen einiges an Schäden, sie verursachen durch den Kot, der ja flüssig
ist, Schäden an den Denkmälern und an den Häuserfassaden. Aber
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