Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 101 von 134
gegen das Cross Border Leasing ausgesprochen haben, sollten
im Lichte dieser Zahlen ihre damalige Entscheidung überdenken.
Die Wien Kanal Abwassertechnologie wurde 1999
gegründet. Bis Ende 2003 wird die WKA in Wien zirka 400 Kilometer
Glasfaserleitungen in den Kanälen verlegt haben, dadurch sind der Wiener
Bevölkerung 400 Kilometer an Aufgrabungen und sämtlicher Ärger, der damit
verbunden ist, erspart geblieben. Für 2004 sind weitere Verlegungen geplant.
Die WKA ist auch ein Paradebeispiel für Technologietransfers als Ankurbelung
der Wirtschaft. Diese Technologie hat sich neben Österreich bereits in Süd- und
Osteuropa sowie in den USA etabliert. Der Einstieg in den chinesischen Markt wird
für 2004 vorbereitet.
Die WKA ist aber auch ein Beispiel für
Verwaltungs-Modernisierung in dieser Stadt. Bei der MA 30 durch
Rationalisierung frei werdendes Personal wird bei der Kabelverlegung eingesetzt
und muss nicht, wie in anderen Großbetrieben, Verschlechterungen hinnehmen.
Somit hat die WKA hochwertige und sichere Arbeitsplätze im eigenen Betrieb
sowie in der Zulieferindustrie geschaffen.
Einige Bemerkungen zu den durch die EBS finanzierten
Projekten mit einem Investitionsvolumen von mehr als
47 Millionen EUR: Zu erwähnen ist im Bereich des Liesingbaches zum
Beispiel die Anbindung der Kläranlage Blumental an die Hauptkläranlage, des
Liesingtal-Sammelkanals an das Hebewerk Kaiserebersdorf, und zur Entlastung des
rechten Wienfluss-Sammelkanal wird ein Entlastungskanal errichtet, der geeignet
ist, alle Schmutz- und Regenwässer aus dem Einzugsgebiet aufzunehmen. Für die
Hauptkläranlage Simmering ist für 2004 ein Investitionsvolumen von
49,7 Millionen EUR vorgesehen. Mit der Inbetriebnahme der erweiterten
Hauptkläranlage - plus 15 Belebungsbecken, 15 Nachklärbecken - ist
2005 zu rechnen.
Trinkwasser erster
Güte gehört in Wien zu einer Lebensqualität, um die uns viele Großstädte
beneiden. Die MA 31 und die MA 49 bilden in vielen Bereichen ihrer Tätigkeit
eine Symbiose. Obwohl man diese beiden Abteilungen schwer verheiraten kann, ist
doch die Zusammenarbeit dieser beiden Abteilungen wohl auch mit ein Grund für
die Güte unseres Trinkwassers. Die Verwaltung der zum Schutz der Quellgebiete
von den Wasserwerken erworbenen Grundstücke samt den dazugehörigen Wohn- und
Wirtschaftsgebäuden obliegt der MA 49 in Zusammenarbeit mit der
MA 31. Die Gesamtfläche aller Schutz- und Schongebiete der
Wassergewinnungsanlagen der Stadt beträgt 1 030 Quadratkilometer, davon
entfallen auf den Eigengrund 376 Quadratkilometer. Die Investitionssumme
beträgt bei den Wasserwerken ein bisschen mehr als 38 Millionen EUR.
Meine Damen und Herren, das bedeutet umgelegt rund 700 Arbeitsplätze im
Jahr!
Zu einigen kostenintensiven Vorhaben: Die Wiener
Wasserwerke planen zur Steigerung der Versorgungssicherheit auch bei Ausfall
infolge langer Revisionen einer der beiden Hochquellenwasserleitungen, ein
Wasserwerk zu errichten. Die tägliche Wassermenge des geplanten Wasserwerkes
beim Kleehäufel wird im Endausbau 172 000 Kubikmeter pro Tag
betragen, was zusammen mit dem Wasserwerk Moosbrunn, 64 000 Kubikmeter
pro Tag, ausreichend ist, um die Menge einer der beiden
Hochquellenwasserleitungen im Bedarfsfall ersetzen zu können. Infolge einer
Entscheidung der obersten Wasserrechtsbehörde muss das in den Brunnenfeldern
Nußdorf, Donauinsel / Prager Straße und Lobau sowie dem Markethäufel
gewonnene Wasser über eine Aufbereitungsanlage geführt werden, die im neu zu
errichtenden Wasserwerk Kleehäufel gebaut wird. Der Baubeginn ist für Oktober
2004 geplant, die Investitionssumme wird 8 Millionen EUR betragen.
Ich möchte aber noch einmal betonen, dass 96 Prozent des Wiener Wassers
Hochquellenwasser ist und nur zu 4 Prozent aus dem Grundwasser entnommen
wird, und das auch nur dann, wenn Revisionen an einer der beiden
Hochquellenwasserleitungen durchgeführt werden.
Die Trinkwasseraufbereitung des Grundwasserwerkes
Moosbrunn wurde 2002 begonnen und wird im Herbst 2004 vollendet werden. Im
Voranschlag 2004 werden dafür 600 000 EUR ausgewiesen. Das bedeutet,
dass durch den Einbau der Aufbereitungsanlage keine Schadstoffe ins Trinkwasser
gelangen werden.
Meine Damen und Herren! Zu einem weiteren großen
Brocken: Für die Erhaltung und Reinigung der 30 Wasserbehälter und der
beiden Hochquellenwasserleitungen müssen im Budget 7,8 Millionen EUR
aufgebracht werden. Um den Betrieb aufrechterhalten zu können, setzen die
Wasserwerke 540 Kolleginnen und Kollegen ein, 70 von ihnen - das wird Sie
vielleicht überraschen - rund um die Uhr. Und ehe ich es vergesse: Ab Ende 2004
erfolgt vom Wienerwaldstausee keine Einspeisung mehr ins Rohrnetz der Wiener
Wasserwerke. Endgültig stillgelegt wird Ende 2007.
Ein nicht unwesentliches Detail habe ich Ihnen
mitgebracht, weil man doch auch den Gemeinderat davon informieren sollte. Die
Wiener Wasserwerke ließen durch die Firma Triconsult eine
Kundenzufriedenheitsanalyse durchführen. Ich möchte nur einige wenige Worte
daraus zitieren. Da steht unter anderem - ich zitiere -: "Die Detailbeurteilungen
der Wasserqualität in Wien ergeben hervorragende Werte für Geschmack, Frische
und Temperatur." Ein zweites Zitat: "Die Gesamtzufriedenheit erreicht
einen Spitzenwert, der nur von WIENGAS annähernd erreicht werden kann."
Weiters steht hier: "Großbetriebe wie zum Beispiel die Telekom Austria
liegen in der Gesamtzufriedenheit weit hinter den Wasserwerken." Zu dieser
Analyse, meine sehr verehrten Damen und Herren, ist den Wasserwerken mit Fug
und Recht herzlich zu gratulieren! (Beifall bei der SPÖ.)
Zum Schluss zu einer weiteren operativen Abteilung, der
MA 49, dem Forstamt der Stadt Wien: Die MA 49 gehört zu jenen
Abteilungen, die Umweltschutz vor Ort betreiben. Das Forstamt der Stadt Wien
legt in seinen Wäldern allergrößten Wert auf naturnahe Verjüngung. Ein Name ist
damit untrennbar verbunden: Senatsrat Dipl Ing Hanreich. Diese Maßnahme war gar
nicht so leicht
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