Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 91 von 134
ich komme zu Ende. Nicht nur, dass der Wiener
Integrationsfonds und die Integrations- und Diversitätsgruppen, die
Fremdenrechtsabteilung und die Staatsbürgerschaft mit den Zuwanderern in der
Integration arbeiten, nicht nur, dass die Personalabteilung eine Vielfalt von
Gesetzen erlässt, sondern sie erledigt auch mit einer Selbstverständlichkeit
die Personalverwaltung, den Bezug und die Bezahlung. Die Feuerwehr sorgt für
die Sicherheit. Das Marktamt und die Lebensmitteluntersuchungsanstalt kümmern
sich um die Nahversorgung und die Lebensmittelqualität. Das Veterinäramt
kümmert sich um die, die keine eigene Stimme haben, unsere vierbeinigen
Freunde. Die Standesämter kümmern sich in menschlicher und bürgernaher Art und
Weise um die schönsten und um die traurigsten Zeiten im Leben der Menschen. Die
MA 63 ist ein moderner, serviceorientierter Partner der Wirtschaft ohne
die Interessen der Arbeitnehmer zu vernachlässigen. Ein letztes Beispiel dafür
ist die konsensmäßige Änderung der Ladenöffnungszeiten. Die MA 54 sorgt
dafür, dass alle anderen überhaupt die Mitteln zum Arbeiten haben und die
MA 62 sorgt dafür, dass wir alle hier sitzen können, indem sie für einen
reibungslosen Ablauf demokratischer Wahlen sorgt.
Damit das auch in Zukunft so sein kann bitte ich Sie,
unseren Vorschlägen zuzustimmen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Zur Geschäftsgruppe Integration, Frauenfragen,
Konsumentenschutz und Personal liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe
Umwelt.
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Maresch. Ich
erteile ihm das Wort.
GR Mag Rüdiger Maresch
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine Damen und Herren!
Also eigentlich wäre es Hauptzweck der heutigen Rede
gewesen oder soll es sein, über die Budgetansätze zu sprechen, was ich sicher
auch machen werde. Auf der anderen Seite wäre es natürlich auch sehr reizvoll
zu sagen, Halbzeit der sozialdemokratischen Alleinregierung in Wien. Und der
dritte Punkt ist, die Spatzen und Spätzinnen pfeifen es ja vom Dach: Es wird
eine Regierungsumbildung geben, und zwar im Frühjahr. Also nutze ich die Zeit,
um die Ära der Frau StRin Kossina, die sich ja in den Medien durchaus immer auf
dem Ticket des Wechsels befindet, einmal zu charakterisieren.
Punkt 1. Also Ära ist es ja keine, weil dafür ist es
ja zu kurz gewesen, es sind ja eigentlich nur zweieinhalb Jahre. Aber wenn man
sich das anschaut, was da so passiert ist, dann gibt es eigentlich zwei
Begriffe, mit denen man die Ära der Frau Stadträtin bezeichnen kann und die
passen durchaus. Der eine ist Machtlosigkeit, weil noch nie der Umweltteil der
Stadt Wien so wenig mit Aufmerksamkeit einer Stadtregierung bedacht war wie
jetzt. Zweitens war auch das Budget noch nie so gekürzt worden wie bei Beginn
ihrer Ära, das muss man schon sagen: Neun Prozent seinerzeit, gleiches Niveau
im vorjährigen Budget und jetzt ist es ein bisschen mehr geworden. Wenn man
sich anschaut, welche Geschäftsgruppen es sind, so sind das im Grund genommen
die Abteilungen 30 und 31 und da kommt zu einem beträchtlichen Teil das
Geld auch vom Bund, weil da wichtige Dinge in der Siedlungswasserwirtschaft gemacht
werden müssen. Aber dazu ein bisschen später.
Die zweite Eigenschaft, die diese Ära
charakterisieren soll, ist: Alles, was mit Naturschutz und auch ein bisschen
mit wissenschaftlicher Vorarbeit in Richtung MA 22, vielleicht aber auch
in diesem Teil zu tun hat und Müllvermeidung, da passt das Wort Ignoranz oder
Nicht-anschauen-wollen besonders gut dazu.
Also noch einmal: Wir haben es hier mit dem Ende
einer kleinen Periode zu tun und ich hoffe, dass die Nachfolgerin - und ich
glaube, es wird eine Nachfolgerin sein - da einfach weitaus besser mit unseren
Umweltagenden in Wien umgehen kann. Früher nach dem Kollegen Svihalek hat es
geheißen, nichts Besseres kommt nach. Machen Sie sich Ihren Reim darauf.
Jetzt einmal zu all den Dingen, die da budgetär auf
uns zukommen. Wenn man sich die einzelnen Abteilungen anschaut, dann bekommt
die MA 22 ein bisschen mehr Geld, 0,8 Millionen, das ist nicht die
Welt und die Klimaschutzkoordination hat gleich wenig Geld wie im Vorjahr
budgetiert und muss damit auskommen.
Bei der MA 45 wird es schon interessanter. Die
MA 45 ist ja geteilt, wie Sie vielleicht wissen, in den Teil Altlasten und
Wasserbau. Da kann man durchaus sagen, dass die MA 45 immer schon ein
Stiefkind der Frau Stadträtin war. Das hat sich nicht geändert. Bei den
Altlasten gibt es ein Minus von 7,8 Millionen EUR und auch der
Wasserbau muss mit einem Minus von 0,2 Millionen auskommen, in Summe also
kein wirklich hervorragendes Bild, wobei man doch weiß, dass die Altlasten in
Wien eine Zeit lang durchaus wichtig waren. Im Moment gibt es noch genug zu
tun, aber es sollen da um 7,8 Millionen EUR weniger ausgegeben
werden.
Kommen wir zur nächsten großen Gruppe und zwar die
MA 48. Der kleine Teil, die WC-Anlagen, bleibt gleich wenig.
Wahrscheinlich gehen die Wiener weniger aufs Klo, das kann schon sein. Mit
0,09 Millionen EUR wird man auskommen. Aber der interessantere Teil
ist... (GR Heinz Hufnagl: Vielleicht ist
es Bezirkskompetenz?) Ich weiß, dass das Bezirkskompetenz ist, das ist
schon richtig, ja. Aber wenn man sich die Klos in Wien anschaut, dann denke ich
mir, es wäre schön, wenn die Bezirke da für die Bezirkskompetenz mehr Geld
hätten und als Klubobmann vom neunten Bezirk weiß ich von früher, dass es
Bezirkskompetenz ist, keine Sorge.
Aber ich komme schon auf etwas anderes zu und zwar
auf die Straßenreinigung. Die wird aufgebessert, 2,1 Millionen plus,
wunderbar und wir werden sehen, ob die neuen Salzstreuverordnungen oder
überhaupt die Streumittelverordnung, wie sie so schön heißt, durchgreifen kann
und ob es dann in Wien wirklich weniger staubt oder ob in Wirklichkeit einfach
nur mehr Kochsalz den Kanal belasten wird. Wir werden sehen.
Dazu noch das Liebkind der Frau Stadträtin, die
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