Gemeinderat,
35. Sitzung vom 24.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 86 von 134
Jahren
wirklich einen großen Erfolg gegeben hat. (Beifall bei der SPÖ.)
Die
Frau Kollegin Lakatha hat ja auch dieses Thema angesprochen. Wir als
Sozialdemokraten, glaube ich, sind da wirklich sehr bemüht. Wenn ich aber in
die Reihen der ÖVP schaue, dann würde ich dort empfehlen, auch einmal ein
Frauenförderungsprogramm vorzuschlagen und vielleicht beim nächsten Parteitag
dann auch umzusetzen, damit die Frauenquote innerhalb der ÖVP nur annähernd so
hoch wird wie wir sie in unserer Sozialdemokratischen Fraktion haben. (Beifall
und Heiterkeit bei der SPÖ. – GR Johannes Prochaska: Drei! Drei! – GR Gerhard
Pfeiffer. In der Praxis gehört das gemacht! In der Praxis!)
Die
Altersstruktur unserer Bediensteten - das darf ich nur ganz kurz erwähnen - hat
sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Das ist aber ganz klar,
weil wir jetzt sehr wenige Aufnahmen vornehmen und wenn, dann nur dort, wo wir
unbedingt Nachbesetzungen von Planstellen vornehmen müssen. Ansonsten sind wir
in der Aufnahmepolitik sehr zurückhaltend. Ich möchte hier auch erwähnen, weil
das unlängst angesprochen wurde, dass es in der Frage der Krankenstände
sogenannte Gesprächen gibt, wo Kolleginnen und Kollegen von ihren Vorgesetzten
in Gespräche gebeten werden, ihre Probleme im Zusammenhang mit den
Krankenständen anzusprechen.
Ein
Thema, das mir besonders am Herzen liegt, sind die Behinderten und da ist heute
auch zu Unrecht gesagt worden, dass wir hier zu wenig machen. Das mag schon in
einzelnen Teilbetrieben unseres Hauses sein, aber zum Beispiel im Bereich der
Magistratsdirektion darf ich sagen, dass wir das Behinderteneinstellungsgesetz
voll erfüllt haben. Wir haben bitte einen Prozentsatz von 101,6 Prozent!
101,6 Prozent haben wir hier! Darauf können wir sehr stolz sein. Es ist
aber zugegebenermaßen schwierig, hier bei den Verkehrsbetrieben oder zum
Beispiel auch bei den Landeslehrern oder Hausbesorgern eine bessere Quote
umzusetzen, weil einfach von den personellen Ressourcen aus die Möglichkeiten
hier auch nicht allzu groß sind.
Lassen
Sie mich in diesem Zusammenhang auch auf die Ausführungen vom Dr Ulm eingehen,
der hier wieder einmal auf vermeintliche Privilegien hingewiesen hat. Noch
einmal in aller Deutlichkeit: Derzeit gilt das alte Bezügegesetz. Der ehemalige
Bezirksvorsteher vom Alsergrund, Benke, ist aufgrund dieses Gesetzes in Pension
gegangen und ich darf schon daran erinnern, Kollege Ulm und Kollege Fuchs, dass
Sie einmal in die eigenen Reihen schauen sollten. Ihr habt hier in euren Reihen
zwei Gemeinderatsmitglieder, die von den Mehrfacheinkommen her mehr als
privilegiert sind und die Summe, die sie bekommen, ist auch bedeutend höher als
die angesprochene von 12 000 EUR. Sie ist bei weitem größer! Also ich
würde nicht ein Thema aufgreifen, muss ich sagen, das sowieso in absehbarer
Zeit einer neuen gesetzlichen Regelung zugeführt werden soll. Da gibt es ja
diesen Vierparteienantrag. Aber ich würde dann schon auch so fair sein, dass
ich sage, in meinen eigenen Reihen habe ich auch Problemfälle, die ich hier
auch erwähnen möchte. Also nicht immer auf andere zeigen, wenn man in seinen
eigenen Reihen selbst auch zwei Mandatare hat, denen vom Gesetz her diese
finanziellen Leistungen auch zustehen! (Beifall bei der SPÖ.)
In
der Frage der Pragmatisierungen brauche ich nicht zu erwähnen, dass wir hier
mehr als zurückhaltend sind und wirklich nur dort, wo es dienstrechtlich
notwendig ist, speziell im Bereich der Hoheitsverwaltung, Pragmatisierungen
vornehmen, sodass die Anzahl ziemlich gleich geblieben sind.
Auf
eines können wir schon stolz sein und das ist ein besonderes Anliegen unserer
Frau Stadträtin und ist auch schon angesprochen worden, und zwar die Frage der
Lehrlingsarbeitslosigkeit. Hier sind wir weit über unsere Erfordernisse in der
Magistratsdirektion und in den einzelnen Betrieben unserer Stadt wirklich sehr
bemüht, Lehrlinge unterzubringen. Wir haben hier, glaube ich, wirklich weit
über die ursprünglichen Planstellen hinaus auch Lehrlinge aufgenommen. Als der
ÖGB am Gewerkschaftstag die Aktion gestartet hat, dass sich die Betriebsräte
und Personalvertreter bemühen sollen, in ihren Betrieben und Dienststellen
Lehrlinge unterzubringen, hat die Frau Stadträtin sofort die Weisung
rausgegeben, auch eine Überprüfung bei unseren Wiener Betrieben vorzunehmen. Es
gibt Gespräche innerhalb der Stadtwerke, hier auch zusätzliche Lehrlinge
unterzubringen.
Betreffend
Lehrlingsfonds. Mag Vana hat das hier angesprochen. Das Vorarlberger Modell
hätten wir gerne. Die Adresse ist bitte die Wiener Kammer, die hier
offensichtlich noch nicht so weit ist wie die Vorarlberger Kammer, wo es in
einer Sozialpartnerschaft dieses Modell gibt. Man kann nur sagen, dass alle,
die hier bereit sind, ihren Beitrag leisten zu wollen, sich in der
Sozialpartnerschaft treffen und zusammen eine Lösung zu einem Wiener
Lehrlingsfonds finden sollen.
Im
Übrigen darf ich sagen, dass wir von den Neuaufnahmen – und das waren immerhin
263 plus 10 Zusatzaufnahmen - heuer wieder eine ganze Menge im
gärtnerischen Bereich, nämlich 29, untergebracht haben. Es lernen immerhin
8 Mädchen Kraftfahrzeugmechanikerin, wir haben wieder 2 Tischlerinnen
und wir haben 12 Uhr-macherinnen, also eine Palette von Berufszweigen, wo
wir hier Angebote machen, denn es gibt in diesem Bereich wirklich noch genug
interessierte Mädchen.
Lassen
Sie mich zum Abschluss noch ganz kurz darauf hinweisen, weil das Thema
Sicherheit und überhaupt Planstellen im Bereich des Bundes angesprochen wurden:
In meiner beruflichen Tätigkeit auch als Mitglied des Zentralausschusses
Finanzen darf ich Ihnen sagen, dass es dort derzeit 320 Anträge von
Finanzamtsbediensteten und Zollamtsbediensteten zwischen 55 und 60 gibt, die
gerne in den Vorruhestand gehen würden und wo der Herr Minister, weil er sich
hier in der Öffentlichkeit festgelegt hat, das ablehnt.
Ein Drittel wird vielleicht, wenn es geht, jetzt gehen
können, die anderen Drittel werden höchstwahrscheinlich den Rechtsweg zum
Verfassungsgerichtshof
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