Gemeinderat,
34. Sitzung vom 04.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 92 von 99
Bewohnerverteuern würde. Okay, auf der Ebene können wir uns
treffen. Was ist aber dort bei dieser Widmung in Parkgebiet vor sich gegangen?
Da haben Wohnbauträger - ich weiß jetzt nicht einmal,
welche - offensichtlich Gründe günstig erstanden, weil man Parkgebiet,
Parkgelände, unbebaubare Flächen im Allgemeinen billiger bekommt als
aufgezonte, gewidmete Flächen, und sie werden diese nun hochrangig und
hochwertig verbauen. Dann schauen wir uns an, Herr Kollege Troch, wir beide und
alle anderen im Gemeinderat, wenn das einmal fertig gestellt sein wird. Da bin
ich wirklich neugierig - und das bringe ich hier als Beispiel -, ob dort der
Mehrwert, den die Wohnbaufirma lukriert hat, weil sie den Grund für sich selbst
billiger eingekauft hat, in Form von billigeren Mieten tatsächlich an die
zukünftigen Mieter weitergegeben wird. Da bin ich aber wahnsinnig neugierig!
Wenn dem so ist, dann verneige ich mich in Ehrfurcht vor dem ausgeklügelten
Modell, dann hat es nämlich funktioniert.
Mein Verdacht ist jedoch, dass dieser Mehrwert nicht
an die Mieter weitergegeben wird. Aber die Zukunft wird es weisen, wer von uns
beiden Recht hat. Wir werden uns das sicher anschauen - wenn das alles dort
wirklich jemals realisiert werden sollte, denn das steht ja auch noch in den
Sternen. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Auch Herr Dr Troch hat sich noch einmal zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
Er hat 13 Minuten Restredezeit.
GR Dr Harald Troch (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Ich werde diese
Restredezeit nicht ausschöpfen.
Auf diverse Kassandrarufe, die hier laut wurden,
möchte ich nicht eingehen. Trotzdem bin ich jemand, der durchaus auf die Stimme
der Oppositionsparteien hört. Gerade auf die GRÜNEN und auch auf die ÖVP höre
ich mitunter ganz interessiert und gern.
Die GRÜNEN und die ÖVP haben in der Sitzung der
Bezirksvertretung Simmering am 13. Juni 2003 diesem heute hier
vorliegenden Flächenwidmungsplan zugestimmt - allerdings die ÖVP und die GRÜNEN
Simmerings! Ich glaube, die Bezirksorganisationen haben hier das Ohr näher an
der Bevölkerung, ich glaube, sie kennen die Gegend vor Ort besser. Sie sind
eben Simmeringer.
Ich halte es hier heute mit der ÖVP und den GRÜNEN
Simmerings, werde in diesem Sinn stimmen und fordere auch meine Fraktion auf,
diesem einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung Simmering ebenfalls
zuzustimmen. - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter Dkfm Dr Ernst Maurer:
Nur wenige Sätze zum Grundsätzlichen: Die Idee Mehrwert Simmering mit
Abschöpfungs- und Widmungsgewinnen war von vornherein eine sehr interessante,
auch wenn sie von Beginn an sehr skeptisch betrachtet worden ist. Es geht vom
rein Rechtlichen bis hin zur ökonomischen Durchsetzbarkeit, bis hin zu der
Frage, wer die Abschöpfung in Wirklichkeit zahlt: Zahlen sie nicht die Mieter,
die dann dort einziehen sollen? - Es war also von vornherein sehr viel Skepsis
mit dabei, aber immerhin ist das eine interessante Idee.
Jetzt sagt die Opposition: Weil es beim ersten Mal
nicht gleich so funktioniert, wie es uns gefällt, lehnen wir das Ganze ab. - Da
sage ich, das ist der sicherste Weg, die Lust von Beamten abzutöten, irgendetwas
Neues zu erfinden. Diejenigen, die das jetzt einmal gebraucht haben, werden
sicher nie mehr so etwas tun. Ob das eine sehr sinnvolle Vorgangsweise der
Opposition ist, wage ich zu bezweifeln.
Ich empfehle die Annahme dieses Geschäftsstücks. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Wir kommen zur Abstimmung. Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht
gestellt.
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die dem Antrag
des Berichterstatters die Zustimmung erteilen können, die Hand zu erheben. -
Dies ist mehrheitlich, ohne die Stimme der GRÜNEN und der ÖVP, angenommen. (GR Kurt Wagner: Die stimmen gegen die
eigenen Bezirksvertretungen!)
Es gelangt nunmehr die Postnummer 36 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7575 im
22 Bezirk, KatG Aspern und Hirschstetten.
Hier hat sich niemand zum Wort gemeldet. Wir kommen
daher gleich zur Abstimmung.
Ich bitte diejenigen Damen und Herren, die diesem Antrag
die Zustimmung erteilen wollen, die Hand zu erheben. - Dies ist mehrheitlich,
ohne die Stimme der Freiheitlichen, angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 48 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Festlegung eines tarifmäßigen
Entgelts für die Aufwendungen zum Abschluss einer privatrechtlichen
Einzelvereinbarung bei Aufgrabungen, Bohrungen, Minierungen, eines Vortriebs
oder sonstigen, die Straßenkonstruktion beeinträchtigenden Maßnahmen von
öffentlichen Verkehrsflächen, die im Eigentum oder in Verwaltung der Stadt Wien
stehen.
Auch hier hat sich niemand zum Wort gemeldet. Wir
kommen daher gleich zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren, die diesem Antrag
zustimmen können, die Hand zu erheben. - Dies ist ohne die Stimmen der Freiheitlichen
mehrheitlich angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 32 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7419 im
19. Bezirk, Katastralgemeinde Heiligenstadt.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR VALENTIN,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Erich VALENTIN: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten
Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung zu dem vorliegenden
Geschäftsstück.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
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