Gemeinderat,
34. Sitzung vom 04.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 66 von 99
wurden Einsparungen gegenüber dem Rechnungsabschluss 2002
vorgenommen, der Ausgaben in der Größenordnung von 140 Millionen EUR
aufweist?
7b. Falls nein, was gedenken Sie diesbezüglich
zu unternehmen?
8. Mit 16.10.2003 erging seitens des Bereichsdirektors
Podkowicz eine Weisung, in welcher der MA 12 mitgeteilt wird, dass – ich
zitiere – "betreffend der Erhöhung der Tag- und Monatssätze im Bereich der
Behindertenarbeit für 2003 und 2004 angeordnet wird, keinerlei Maßnahmen zu
setzen." – Zitat Ende. Diese Weisung erfolgte, obwohl schon im Jahr zuvor
bei der damaligen Anpassung der Abgeltung der Realkostenerhöhung um
2 Prozent festgehalten wurde, dass diese Anpassung – Zitat – "an der
Untergrenze des real erforderlichen Bedarfes liegt." – Zitat Ende.
Angesichts dieser Tatsache bedeutet die Verweigerung der Realkostenanpassung
für 2003 und 2004 für viele in diesem Bereich tätigen Vereine einen
möglicherweise nicht überbrückbaren Liquiditätsengpass.
Erfolgte diese Weisung auf Grund Ihrer Anordnung?
8a. Falls ja, sind Sie sich der daraus
ergebenden Konsequenzen für die in diesem Bereich tätigen Vereine bewusst und
wie verantworten Sie diese gegenüber den betroffenen MitarbeiterInnen und
KlientInnen dieser Vereine?
8b. Falls nein, hätten Sie darüber informiert
werden müssen, werden Sie eine gegenteilige Weisung erteilen beziehungsweise
wie wollen Sie sicherstellen, dass eine Realkostenanpassung für die betroffenen
Vereine erfolgt?
9. Werden Sie ab sofort jene Budgetmittel zur
Verfügung stellen, die notwendig sind, um die "Unbegleiteten
Minderjährigen Flüchtlinge" den Wiener Standards entsprechend
unterzubringen, zu versorgen und zu betreuen, wie es das Wiener
Jugendwohlfahrtsgesetz vorsieht?
9a. Wenn ja, in welcher Höhe wird dafür – noch
für 2003 – budgetäre Vorsorge getroffen?
9b. Falls nein, weshalb nicht?
Paket der Grausamkeiten
10. Erfolgte die im Rahmen des
Budgeterstellungsprozesses 2004 vom Bereichsdirektor Podkowicz am 14.8.2003 via
Fax übermittelte Weisung an die MA 12, welche die Erstellung eines
Einsparungsvorschlages in der Größenordnung von 87 Millionen EUR
vorsah, in Absprache mit Ihnen?
11. Für den Fall, dass die in Frage 10
angesprochene Weisung in Absprache mit Ihnen erfolgte, haben Sie bislang diesbezüglich
sowohl im Gemeinderat als auch in der Öffentlichkeit die Unwahrheit gesagt.
Weshalb?
12. Für den Fall, dass die in Frage 10
angesprochene Weisung nicht in Absprache mit Ihnen erfolgte, ergibt sich
folgende Frage:
Ist es in Ihrem Ressort üblich, dass Bereichsdirektor
Podkowicz Weisungen dieser Art, welche gravierende Auswirkungen auf das Wiener
Sozialsystem haben, ohne Rücksprache ist Ihnen erteilt?
12a. Falls ja, erfolgen diese in Ihrem Namen
beziehungsweise fühlen Sie sich dadurch nicht politisch entmündigt?
12b. Falls nein, gibt es dienstrechtliche
Konsequenzen für Ihren Bereichsdirektor, und wenn ja, welche?
13. Für den Fall, dass die in Frage 10
angesprochene Weisung nicht in Absprache mit Ihnen erfolgte, ergibt sich
weiters folgende Frage:
Wurde am 14.8.2003 in Ihrem Treffen mit
Bereichsdirektor Podkowicz über die im Anschluss an dieses Treffen erfolgte
Weisung gesprochen?
Soziale Sicherheit 2004
14. ExpertInnen der MA 12 rechnen auch für 2004
mit einem Anstieg der SozialhilfebezieherInnen und schätzen den Bedarf der
notwendigen finanziellen Mittel im Bereich der Sozialhilfe (Ansatz 4110/768)
für 2004 auf rund 147 Millionen EUR. Nach bisher bekannt gewordenen
Budgetdaten für 2004 wird der gesamte Ansatz 4110 jedoch nur mit
172 Millionen EUR dotiert, was in Beachtung des Budgetvollzugs 2002
und 2003 auf eine Unterdotierung des gesamten Ansatzes 4110 von
20 Millionen EUR schließen lässt.
Was gedenken Sie dagegen zu unternehmen, beziehungsweise
fühlen Sie sich, da der Budgetvoranschlag das Jahr 2004 betrifft, als
Stadträtin für Soziales überhaupt noch zuständig?
15. ExpertInnen der MA 12 rechnen auch für
2004 mit einem Anstieg der notwendigen finanziellen Mittel im Bereich der
Behindertenhilfe (Ansatz 4130) auf rund 146 Millionen EUR. Nach
bisher bekannt gewordenen Budgetdaten für 2004 wird der gesamte
Ansatz 4130 jedoch nur mit 136 Millionen EUR dotiert, was in
Beachtung des Budgetvollzugs 2002 und 2003 auf eine Unterdotierung des gesamten
Ansatzes 4130 von 10 Millionen EUR schließen lässt.
Was gedenken Sie dagegen zu unternehmen,
beziehungsweise fühlen Sie sich, da der Budgetvoranschlag das Jahr 2004
betrifft, als Stadträtin für Soziales überhaupt noch zuständig?
16. Können Sie ausschließen, dass im
Budgetvoranschlag 2004 auf Ansatz 4130 ausgewiesene finanzielle Mittel für
eigentlich Jahr 2003 abzurechnende und zu bezahlende Leistungen verwendet
werden?
17. Werden Sie für 2004 jene Budgetmittel zur
Verfügung stellen, die notwendig sind, um die "Unbegleiteten
Minderjährigen Flüchtlinge" den Wiener Standards entsprechend
unterzubringen, zu versorgen und zu betreuen, wie es das Wiener
Jugendwohlfahrtsgesetz vorsieht?
17a. Falls ja, in welcher Höhe und auf welchem
Ansatz wird dafür budgetäre Vorsorge getroffen.
17b. Falls nein, weshalb nicht?
18. Sie haben angekündigt, dass allen
Sozialvereinen, welche mit der Stadt Wien Leistungsverträge haben, diese im
Jahr 2004 gekündigt werden. Welche namentlich zu nennenden Vereine sind davon
betroffen, und welche Kündigungsfristen müssen seitens der Gemeinde Wien
eingehalten werden?
19. Wurden die betroffenen Vereine über diese
Absicht schon von Ihnen persönlich beziehungsweise der dafür zuständigen
Abteilung informiert?
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