Gemeinderat,
34. Sitzung vom 04.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 99
Wiesenflächen, qualitativ hochwertige Wohnungen und neue
Arbeitsplätze in unmittelbarer Nähe zum Verkehrsknotenpunkt Liesing, eine Verbesserung
der Nahversorgung, eine Verbesserung der fußläufigen Verbindung. Aber
letztendlich wird auch der gesamte Liesinger Platz in die Gesamtplanung
einbezogen.
Derzeit wird bereits im östlichen Bereich mit der
Errichtung der Park & Ride-Anlage zur Verbesserung der
Verkehrsinfrastruktur, aber auch mit der Neugestaltung des Busbahnhofes ein
Teil neu gestaltet. Für den westlichen Teil beschließen wir heute den neuen
Flächenwidmungs- und Bebauungsplan. Für den mittleren Bereich soll ein
Gestaltungskonzept umgesetzt werden.
Deshalb darf ich an dieser Stelle einen von allen
vier Parteien getragenen Beschluss- und Resolutionsantrag einbringen, den wir
in den letzten Wochen und Monaten gemeinsam vorbereitet haben. Mit diesem
Antrag sollen die für den Bezirk und die Stadt bedeutsamen und auch im
Flächenwidmungs- und Bebauungsplan definierten allgemeinen öffentlichen
Interessen und Qualitätsansprüche ergänzend sichergestellt und die Mitsprache
des Bezirks bei der Projektverwirklichung ermöglicht werden. Der Beschluss- und
Resolutionsantrag lautet daher:
"Mit der neuen Flächenwidmung, MA 21B,
Plannummer 7456, für die Liesinger Brauerei-Gründe wird auch eine optische und
funktionelle Aufwertung des Bezirkszentrums Liesing erreicht. Die Interessen
des Bezirks und die angestrebten Zielsetzungen sollen dabei sichergestellt
werden. Dabei sollen mehrere Punkte berücksichtigt werden." - Ich muss sie
jetzt nicht im Einzelnen verlesen; die Anträge liegen Ihnen ohnehin vor. Aber
der zentrale Punkt dabei ist die Neugestaltung des Liesinger Platzes zwischen
der Breitenfurter Straße und der Lehmanngasse in Abstimmung mit der Umsetzung
des Projekts Brauerei Liesing.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Investor
trägt dabei auch einen großen Teil der projektbezogenen Aufwendungen, wie zum
Beispiel die technische und soziale Infrastruktur; einige Vorredner sind ja
auch bereits darauf eingegangen. Es liegt auch ein diesbezügliches Schreiben
vor, in dem mitgeteilt wird - ich zitiere -:
"Die in der Folge angeführten Infrastruktureinrichtungen
beziehungsweise -Maßnahmen werden von uns im Zuge der Bautätigkeit auf unserem
Areal übernommen und hiermit ausdrücklich zugesichert." - Ende des Zitats.
Dies betrifft zum Beispiel die Errichtung eines Kindertagesheims mit sechs
Gruppen samt Möblierung und Freianlage. Der bestehende Wald wird öffentlich
durchgänglich gemacht. Die Wege werden naturnah ausgebaut und beleuchtet.
Zusätzlich sollen ein Jugend- und Kinderspielplatz sowie viele weitere Punkte
auch im Bereich der Verkehrsinfrastruktur umgesetzt werden.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Abschließend
möchte ich noch darauf hinweisen, dass gerade bei diesem Projekt eine sehr
umfassende Bürgerbeteiligung stattgefunden hat, und als Liesinger Mandatar
möchte ich mich hier ganz herzlich bei StR Rudolf Schicker bedanken, der diese
erweiterte Form der Bürgerbeteiligung nicht nur offensiv unterstützt, sondern
auch vehement vorangetrieben hat, aber auch bei allen Institutionen,
Organisationen und bei den Bürgern selbst, die an dieser Bürgerbeteiligung
teilgenommen haben. Bereits wenige Wochen nach der Prämierung im
Jänner 2001 hat ja eine öffentliche Projektpräsentation stattgefunden,
wonach in der Folge dieses Projekt - ich habe bereits darauf hingewiesen -
immer wieder überarbeitet und damit auch umgebungsverträglicher gemacht wurde.
Es haben viele Gespräche auch mit Anrainern und Vertretern der Bürgerinitiative
stattgefunden. In einer Ausstellung, die im April dieses Jahres eine Woche lang
stattgefunden hat, haben mehr als tausend Besucher diese öffentliche
Projektpräsentation in Anspruch genommen. Dass eine Präsentation im Internet
stattgefunden hat, ist bereits selbstverständlich. Auch im Rahmen der
öffentlichen Auflage war eine Planeinsicht möglich und die Möglichkeit der
Stellungnahme auch vor Ort gegeben. Bei einem Expertengespräch, konnten sich
interessierte Bürgerinnen und Bürger noch vor Ablauf der öffentlichen Auflage
zu den Themen Planung, Architektur, Infrastruktur und Verkehr nicht nur
informieren, sondern auch ihre Positionen einbringen.
Das heißt, mit der nun vorliegenden
Bebauungsstruktur, mit dem neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan wurde
versucht, diesen vielfältigen Zielvorgaben für einen neuen Stadtteil gerecht zu
werden - von topografischen, architektonischen, städtebaulichen,
wirtschaftlichen und widmungsrechtlichen Erfordernissen bis zum Planungskonsens
in der Bevölkerung selbst. In diesem Sinne ersuche ich um Ihre Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. – Da dazu niemand mehr zum Wort
gemeldet ist, erkläre ich die Debatte für geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat auf sein Schlusswort
verzichtet.
Wir kommen zur Abstimmung.
Wer für die Postnummer 24 in der vorliegenden
Fassung ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrstimmig,
ohne die Stimmen der Freiheitlichen und der GRÜNEN, angenommen.
Weiters liegt der bereits öfters zitierte von allen
Parteien unterstützte Beschluss- und Resolutionsantrag betreffend dieses
Plandokument zur Abstimmung vor.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. - Das kann ja nur einstimmig der Fall sein. - Es wäre ein Wunder, wenn es
jetzt anders gewesen wäre.
Ich darf zu dem vorher behandelten Geschäftsstück,
dem Masterplan, noch einmal festhalten: Der Masterplan ist in seiner Gesamtheit
nur mit den Stimmen der SPÖ mehrstimmig angenommen. Die anderen Parteien haben
hier nicht mitgestimmt.
Es gelangt nun die Postnummer 25 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7535 im
1. Bezirk, KatG Innere Stadt, und im 8. Bezirk, KatG Josefstadt.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Hora, die
Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Karlheinz Hora: Sehr geehrter
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