Gemeinderat,
34. Sitzung vom 04.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 38 von 99
Splitting vor. Das ist eine alte freiheitliche Forderung aus
dem 10. Bezirk, damit die Siedlung Monte Laa zum Beispiel nicht das
gleiche Schicksal erleidet wie die Wienerberg-Siedlung, dass man nämlich dort
eine Siedlung mit Tausenden Menschen hat, dass man Veranstaltungsstätten hat
und leider kein öffentliches Verkehrsmittel findet, denn die Straßenbahn, die
Sie planen, ist ja erst in ungefähr sieben Jahren fertig. Da könnte man die U-Bahn
U1 splitten und zwar in der Troststraße. Ich werde auch diese unsere
Forderungen - ob sie Wirkung zeigen oder nicht ist in dem Fall nicht wichtig,
aber ich hoffe es - selbstverständlich auch in Gesprächen an den Herrn
Bundesminister weitergeben. (Beifall bei der FPÖ.) Das heißt U1 in der
Troststraße splitten. Es muss unbedingt nach Süden Richtung Leopoldsdorfer
Straße der Thermenpark Oberlaa und die Per Albin-Hansson-Siedlung erreicht
werden.
U2: Selbstverständlich sind wir für die Verlängerung
nach Aspern. Das haben wir immer gesagt. Es gibt aber die Möglichkeit, in
Stadlau zu splitten, was durchaus Sinn macht. Denn wenn man - so wie wir -
nicht die Durchfahrung des Bezirks als Umfahrung wählen, nämlich die
außenliegende Variante, dann kann man quer durch den Bezirk von Stadlau
ausgehend bis nach Eßling beziehungsweise Groß-Enzersdorf die U2 verlängern und
gleichzeitig den Anschluss an die S 80 in der Hausfeldstraße mitmachen.
Das macht Sinn. In diesem Bereich leben über 60 000 Menschen. Nur
eines ist klar: Es wird nur das Splitten U-Bahn Stadlau–Eßling gehen oder Ihre
Variante der sogenannten Umfahrung nach Aspern, denn es ist technisch sonst
nicht möglich, hier im Tiefbau die Straße zu bauen und unter der Straße noch
die U-Bahn. Auch dieses Projekt werden wir dem Minister vorlegen.
Ein weiterer Punkt: Wir sind nicht der Meinung, dass
man die Südverlängerung der U2 bereits jetzt in der vierten Phase voran treibt.
Es gibt, wie Sie wissen, die drei Varianten über das Arsenal, über Aspern und
Richtung Zentralbahnhof. Da in der jetzigen Phase aber bereits die Haltestelle
Südtirolerplatz - Anbindung U1 - optimal verbessert wird, hat man zumindest
schon einen Anschluss in Richtung Zentralbahnhof, der ja vorgezogen wird und
irgendwann 2012 hoffentlich fertig sein wird, sodass wir in die vierte Phase
etwas anderes vorziehen könnten, und da bin ich schon bei der nächsten U-Bahn,
nämlich bei der U4.
Es kann nicht angehen, dass ein ganzer Stadtteil wie
der Westen Wiens, der genauso Entwicklungspotential hat wie der Süden und
ähnlich wie auch der Nordosten, allerdings auch durch eine Naturlandschaft,
nämlich den Wienerwald, stark begrenzt ist, nicht berücksichtigt wird. Wenn Sie
im Masterplan drinnen stehen haben, man will die Wege zwischen Wohnort und
Arbeitsstätte immer mehr verringern, was sinnvoll ist, dann muss ich aber auch
zum Beispiel den Menschen im 14. Bezirk und auch in der ganzen Umgebung
die Chance bieten, neue Arbeitsplätze dort im Westen Wiens zu schaffen. Die
wären ja schon im Gewerbepark Auhof, durch ein riesiges Möbelhaus und, und, und
geschaffen. Wenn Sie heute dort vorbeigehen, dann muss Ihnen ja auffallen,
wieso es dort keine Park & Ride-Anlage gibt. Dort stehen die Autos kreuz
und quer bis in den Wald hinein. Wieso gibt es keine Umsteigrelation vom
Westen? Daher unser Vorschlag: Verlängerung der U4 in den Westen nach Auhof mit
Anbindung an die Eisenbahn Wolf in der Au-Station, Regionallinie 50. Dann hätte
man das Pendlerproblem auch teilweise in den Griff bekommen und ein wirklich
ausbaufähiges und großzügiges Park & Ride-System im Auhof. (Beifall bei
der FPÖ.) Das wollen wir.
Wir werden auch diesen Vorschlag dem Ministerium kund
tun, dass wir diese Verlängerung nach Auhof in die Phase 4 nehmen und
unter Umständen die Südvariante der U2 in die Phase 5.
Lassen Sie mich zur U3 etwas sagen. Die
U3-Verlängerung haben wir ebenfalls - allerdings auch in einer nächsten
5. Phase - nach Kaiser-Ebersdorf und Schwechat Stadt gefordert. Das macht
durchaus Sinn, weil es kann nicht so sein, dass ich überall dort, wo ich
Siedlungen hinbaue, dann im Nachhinein Straßenbahnen oder Busspuren lege, die
an sich immer zu Ungunsten des motorisierten Individualverkehrs sind, weil ich
ja Straßentrassen wegnehmen muss.
Das Gleiche wird Ihnen ja in der Donaustadt passieren,
wenn Sie die Linien 16 und 26 bauen. Sie können sie ja nur auf vorhandenen
Trassen bauen, das heißt, es werden hier auf jeden Fall entweder Parkplätze
oder Autofahrspuren oder was anderes auf den Straßen weggenommen werden. Daher
gibt es einige Straßenbahnlinien, die wir nicht goutieren und die wir auch
ablehnen, was ich auch immer schon gesagt habe: Das sind die Linien 16 und
26 und Richtung Süden Kaiser-Ebersdorf die Linie 6, wenn ich mich nicht
ganz täusche.
Dann die U5. Der Kollege Chorherr hat hier gemeint,
das ist gar nicht notwendig. Na ich bin der Meinung, dass man durchaus in einer
nächsten Phase, nicht in der jetzigen aber in der nächsten Planungsphase die U5
durchaus angehen kann, denn in der jetzigen Phase, wenn ich das richtig
verstanden habe, betreibt man den U-Bahn-Bau Richtung Stadtgrenze, Richtung
Entwicklungsgebiete, Richtung Entwicklungsachsen, siehe 22. und
11. Bezirk. Aber es wäre in einer nächsten Phase auch sinnvoll wieder
einmal zu trachten, die U-Bahnen ins Zentrum hineinzubringen oder gleichzeitig
auch den Westen noch mehr zu erschließen. Da bietet sich natürlich im Großen
und Ganzen die Streckenführung der Linie 43 an, Neuwaldegg. Allerdings
nicht - so wie die Stadtplaner, glaube ich, schon überlegt haben - mit einer
Anbindung an die U2 am Rathausplatz. Davon halte ich relativ wenig, weil da die
Umsteigerelation geringer sein wird und vor allem, weil die baulichen
Möglichkeiten am Schottenring wesentlich besser sind und wesentlich mehr Vorteile
schaffen. Man könnte versuchen, in dieser Planung die U5 Richtung Schottenring
zu führen, allerdings in einer nächsten Phase.
Und ich rede schon
von einer übernächsten Phase. Das ist bei mir dann die U6 und zwar nicht die
nach Stammersdorf, die Nord-Verbindung, die sicher wichtig ist, sondern die in
den Süden. Wenn die Variante mit der
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