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Landtag, 17. Sitzung vom 29.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 36 von 67

 

Jahr war keine Statistik, dass wir jetzt zumindest eine Seite Statistik haben.

 

Aber wenn ich mir die Zahlen zusammenrechne, stimmen sie nicht überein. Sie sagen zum Beispiel, dass Sie 4.583 Gesamtkontakte haben. Wenn ich mir aber alles durchrechne, kommt eine andere Zahl heraus. Also ist jetzt die Frage, ob es Mehrfachnennungen sind oder nicht.

 

Dann sehen wir, dass 394 Fälle „allgemein“ sind. Da würde ich mir zumindest wünschen, dass ein Beispiel genannt ist. Was können allgemeine Sachen sein? Was sind „allgemeine Anliegen“, die die Kinder und Jugendlichen haben?

 

Wir haben auch die Thematik „Missbrauch und Misshandlungen“. Sind Missbrauch und Misshandlungen im Familienverbund, in der Schule? Was ist das? Wo liegt hier sozusagen der Schwerpunkt? Auch Obsorge.

 

Dann steht: „Schule und Kindertagesheim“. Dort steht die Zahl 254. Was meinen Sie damit? Das sind Dinge, wo ich mir zumindest ein Beispiel wünsche, damit wir verstehen können, wo wir in unserer politischen Arbeit ansetzen müssen, damit wir hier wirklich vorankommen.

 

Das Zweite ist, Sie haben auch Einzelschicksale gebracht, von einem Sebastian, wo sich der Vater an Sie gewandt hat. Da würde mich zum Beispiel interessieren: Wie viele Eltern wenden sich an Sie und kommen mit Problemen der Kinder und ihrer Kinder zu Ihnen? Wie viele Behandlungen waren telefonisch oder per E-Mail? Weil mit den zwei Mädchen, die sich bei Ihnen gemeldet haben, haben Sie, glaube ich, einen ganz langen E-Mail-Kontakt gehabt. Wie viele waren persönlich? Das sind alles Dinge, die ich halt immer gerne habe und zum Arbeiten brauche.

 

Das Nächste ist, dass wir sehen, dass Sie sehr viele Empfehlungen aussprechen. Dazu habe ich eine Verständnisfrage. Sie sagen zum Beispiel: „Empfehlung 6: Familien- und Elternarbeit quantitativ und qualitativ ausbauen“, und Sie sagen: „Lernforen für Eltern“, aber dann auch noch „Öffentlichkeitsarbeit zur Steigerung des Anteils von LehrerInnen mit Migrationshintergrund“. Da verstehe ich den Zusammenhang einfach nicht. Vielleicht könnten Sie mir diesen noch erklären.

 

Sie sprechen auch sehr sensible Themen an. Das ist auch gut so. Sie wünschen sich zum einen noch mehr gender-sensible Arbeit in den Kindergärten. Das würde ich aber auch gern näher erklärt haben, weil wir haben den Bildungsrahmenplan, wo das drinnen ist. Ich denke, dass es im Bildungsrahmenplan sehr gut abgedeckt ist, wo es einfach eine gender-sensible Arbeit mit Kindern gibt, wo Kindergartenpädagogen eine Ausbildung dazu machen können, wo es einfach darum geht, Kinder nicht mehr in irgendwelche Stereotypen hineinzudrängen, sondern wo es auch darum geht, dass man, wenn eine Kindergartenpädagogin einmal ein Kind braucht, das ihr hilft, sie sagt: „Ich brauche ein starkes Kind.“, anstatt: „Ich brauche einen starken Buben.“, oder: „Ich brauche ein starkes Mädchen.“, oder dass halt Jungs auch in der Puppenküche und Mädchen mit den Autos spielen können, ganz aufs Einfache hinuntergebrochen. Ich glaube, dass das eigentlich sehr gut ist.

 

Mir ist eines aufgefallen, was mir dann auch ein bisschen aufgestoßen ist. Sie verallgemeinern manchmal in Ihrer Sprache sehr. Sie haben zum Beispiel geschrieben … - Finde ich das jetzt schnell? Ich finde es jetzt gerade nicht! - Sie haben irgendwie verallgemeinert, dass Kinder sexuell noch sehr diskriminiert werden, beziehungsweise die Sexualität von Kindern noch immer negiert wird. Das glaube ich nicht. Ich glaube nicht, dass man das so global sagen kann. Ich glaube wirklich, dass es hier mittlerweile eine Sensibilisierung gegeben hat. Ich glaube wirklich, dass Eltern und Pädagogen mittlerweile sehr achtsam mit dem Thema umgehen. Das ist immer etwas, wo ich sage, wenn man einen Bericht als unabhängige Stelle, die Sie ja sind, vorlegt, dann würde ich mir wünschen, dass man da wirklich auch auf die Sprache achtet.

 

Sie haben zum Thema Sexualerziehung einige Beispiele gebracht, auch die Elternbildung. Ich glaube, dass es der richtige Weg ist, bei den Eltern zu beginnen, nicht bei den Kindern, sondern wirklich bei den Eltern. Denn ich bin davon überzeugt, dass Kinder in eine schwierige Situation kommen, wenn Eltern nicht mitmachen. Ich glaube, dass diese Sexualerziehung wirklich vom Elternhaus mitgetragen werden muss. Ich glaube, dass wir die Eltern ins Boot holen müssen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es nicht der richtige Weg ist, den Eltern das Gefühl zu geben, ihr Erziehungsrecht sozusagen zu enthebeln oder zu overrulen.

 

Dann habe ich mir auch, was der Herr Wiederkehr angesprochen hat, das Thema mit den Heimkindern noch genauer angeschaut. Da beschreiben Sie eben diese ganze Sache und sagen, 61 Personen haben sich gemeldet. Sie beschreiben dann einfach dieses ganze Procedere, dass Sie eben die ehemaligen Heimkinder begleiten, dass Sie sie unterstützen und unter bestimmten Umständen auch ein anwaltliches Erstgespräch zur Abklärung etwaiger Zivilrechtsansprüche möglich ist. Dazu geben Sie aber keine Empfehlung ab. Sie sagen nicht, Sie erkennen, dass es irgendwie verlängert werden soll, wie der Herr Kollege Wiederkehr gesagt hat. Da würde mich zum Beispiel auch interessieren, wie viele Fälle jetzt Zivilrechtsansprüche haben. Diese vertiefte Entwicklung würde mich wirklich sehr interessieren.

 

Sie schreiben auch über Bildung. Bildung ist Ihnen immer sehr wichtig. Das finde ich gut so. Sie sprechen sich auch wieder für die Gesamtschule aus. Aber was Sie uns in Ihrem Bericht nicht erklären, ist, warum Sie der Meinung sind, dass die Kinder in einer Gesamtschule besser untergebracht sind. Es steht einfach in einem Satz drinnen. Aber es fehlt für mich die Begründung.

 

Weil wir gerade beim Thema Bildung sind, möchte ich einen Antrag einbringen. Gestern wurde das Schulautonomiepaket beschlossen. Und zwar geht es in diesem Antrag um die Klassenschülerhöchstzahl. Es ist so, dass im Jahr 2006 auf Verlangen der SPÖ die Klassenschülerhöchstzahl auf 25 gesenkt wurde. Da hat der Herr Kollege Vettermann auch gesagt, es ist pädagogisch unbestritten, dass kleinere Klassen den Unterricht erleichtern und den Lernertrag optimal sichern. Wir haben es jetzt mit Schülern, Lehrern und einigen Eltern zu tun,

 

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