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Landtag, 17. Sitzung vom 29.06.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 67

 

würdigkeiten und Museen der Stadt besucht. Das heißt, das, was wir hier unseren BesucherInnen präsentieren, nehmen auch die Wiener und Wienerinnen gerne in Anspruch. Deswegen haben wir eben auch noch einmal nachgefragt, ob denn die Wiener und Wienerinnen Sorge haben, dass sie selber in der Stadt gegenüber den TouristInnen untergehen.

 

Auf die Frage, ob Wien überlaufen ist, gibt es natürlich schon einen Hinweis darauf, dass wir hier sehr darauf achten müssen, den Tourismus positiv zu gestalten. Es sagen zwar nach wie vor 40 Prozent, nein, Wien ist nicht überlaufen, aber immerhin 26 Prozent sagen schon Ja dazu, und der Rest ist unentschlossen oder sagt gar nichts dazu. Das heißt, wir müssen, und das ist ein ganz wichtiger Teil unserer Tourismusstrategie, darauf achten, dass wir hier eine Balance halten zwischen dem Wohlfühlen der Bevölkerung und natürlich weiter der Erfolgsgeschichte Wien-Tourismus. Sie wissen ja, dass wir auch versuchen, neue Destinationen entsprechend zu erarbeiten.

 

Vielleicht zum Abschluss darf ich Ihnen noch sagen, dass wir auch die neuen Direktverbindungen abgefragt haben, um die wir uns ja sehr bemühen, weil sie für den Tourismus wichtig sind, dass auch die Wienerinnen und Wiener das positiv sehen, 76 Prozent, weil natürlich, wenn es Direktverbindungen gibt, dass Leute reinfliegen können, können auch Wienerinnen und Wiener rausfliegen und auf Urlaub fahren oder aus welchem Grund auch immer sie in der Welt herumfahren. Ich glaube, zusammenfassend kann man sagen, Positives für den Tourismus muss auch Positives für die Bewohner und Bewohnerinnen sein. Die Stadt muss auch für die Wiener und Wienerinnen lebenswert sein, dann akzeptieren sie eben auch einen steigenden Tourismus. Ich glaube, es ist eine sehr positive Zustimmung, die wir hier erfahren haben. Und ich muss sagen, wir sind sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Präsident Prof. Harry Kopietz: Danke, Frau Stadträtin. Wir kommen zur 1. Zusatzfrage, die von Abg. Mag. Juraczka gestellt wird. Bitte, Herr Abgeordneter.

 

10.11.54

Abg. Mag. Manfred Juraczka (ÖVP): Sehr geehrte Frau Landesrätin, einen wunderschönen guten Morgen!

 

Herzlichen Dank für die Beantwortung dieser, wie ich glaube, durchaus wichtigen Frage vom Kollegen Schmid, weil der Tourismus ist ein ganz wesentlicher Wirtschaftszweig in dieser Stadt, wo Gott sei Dank derzeit vieles gut läuft. Ganz tagesaktuell oder zeitnahe: Es ist in diesen Minuten gerade auf der APA eine Eilmeldung reingekommen, dass der Verfassungsgerichtshof das Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichtes gegenüber dem Bau der 3. Piste aufhebt. Auch das ist, glaube ich, eine sehr gute Meldung für die Wiener Wirtschaft! (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

 

Frau Landesrätin, Sie haben in Ihrer Studie, wie Sie jetzt richtig sagen, sehr breite Themen abgefragt. Darunter auch, und zwar unter Wienern, eine Frage, nämlich: Welche Bereiche soll die Wiener Tourismuswirtschaft Ihrer Meinung nach in den Jahren besonders vorantreiben? Antworten beim Punkt „Offene Geschäfte am Sonntag“: 31 Prozent der Befragten mit „sehr wichtig“, weitere 19 Prozent mit „eher wichtig“, also gemeinsam schon 50 Prozent, und lediglich 19 Prozent mit „völlig unwichtig“.

 

Frau Landesrätin, werden Sie diesen Wünschen der Menschen auch entsprechen? Können Sie sich hier eine Weiterentwicklung für den Tourismus in dieser Stadt vorstellen?

 

Präsident Prof. Harry Kopietz: Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Mag. Renate Brauner: Nun, Sie kennen meine Position. Wir haben immer gesagt, dass wir hier selbstverständlich offen sind für Gespräche, aber Grundvoraussetzung dafür ist, dass es zwischen den Sozialpartnern und Sozialpartnerinnen zu einer Einigung kommt. Ja, ich bin Tourismusstadträtin, aber ich bin auch zuständig, soweit es in Österreich auf Landesebene eine Zuständigkeit dazu gibt, für Arbeitsplätze, für die Rechte von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen. Die Aufgabe der Politik ist es eben, hier oft unterschiedliche Interessen unter einen Hut zu bringen. Deswegen haben wir immer gesagt, dass Veränderungen und Verbesserungen möglich sind, hat es ja in der Vergangenheit auch gegeben. Es ist hier eine Reihe von längeren Öffnungszeiten vereinbart worden, die zum Teil aus mir nicht ganz erklärlichen Gründen gar nicht ausgenutzt werden, nämlich unter der Woche könnte man eigentlich am Abend noch länger offen haben, ist es nicht. Das entscheidet natürlich jedes Unternehmen für sich selber. Aber Tatsache ist, selbstverständlich können wir uns eine Veränderung vorstellen und sind hier gesprächsbereit. Aber Voraussetzung ist und bleibt, dass es hier zu einer Einigung der Sozialpartner kommt. Kein Mensch soll dazu gezwungen werden, gegen seinen Willen am Sonntag arbeiten zu müssen. Es muss eine Einigung zwischen den Sozialpartnern geben. Das ist die Position, die wir seit einiger Zeit vertreten und die auch weiterhin so ist und bleibt.

 

Präsident Prof. Harry Kopietz: Danke, Frau Stadträtin. Die nächste Zusatzfrage stellt Herr Abg. Mag. Ebinger. Bitte, Herr Abgeordneter.

 

10.14.56

Abg. Mag. Gerald Ebinger (FPÖ): Sehr geehrte Frau Landesrätin!

 

Ja, ich bedanke mich auch für den Bericht. Wenn ich nur ein Detail herausnehmen kann, würde ich sagen, Wien ist natürlich nicht mit Dubrovnik zu vergleichen. Wir sind Gott sei Dank größer und Touristenströme können sich ein bisschen verteilen. Etwas ganz Positives mit anderen Großstädten verglichen wie zum Beispiel Rom, ist, und ich arbeite im 1. Bezirk, dass es eigentlich kein Lokal gibt, was eine typische Touristenfalle ist, sondern es gibt nur Restaurants und Lokale, wo Wiener genauso hingehen wie Gäste. Das ist positiv.

 

Ich möchte Sie aber etwas anders fragen. Letzte Woche wurden die Sanktionen gegen Russland verlängert. Der Bundeskanzler Kern hat zugestimmt, wie er gesagt hat, aus Solidarität, hat aber gleichzeitig erwähnt, dass diese Sanktionen für Österreich eher negativ sind. Wir wissen alle, dass Wien doch einen Rückgang an russischen Touristen hat. Russische Touristen zeichnen sich ja, allgemein gesprochen, auch dadurch aus, dass sie sehr spendabel sind, und auch dass sie eine sehr große Affinität zu Wien haben.

 

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