Landtag,
31. Sitzung vom 29.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 68 von 93
Grete
Laska: "Die Pratermizzi" wäre empfehlenswert!) Aber es
ist nur ein Zuckerguss, da ändert sich ja im Prater drinnen noch nichts. (LhptmStin
Grete Laska: Nein, wegen der Inhaltlichkeit!) Aber es ist ein Schritt in
die richtige Richtung, das gebe ich zu.
Ansonst ist es ein programmiertes Chaos! Manchmal
habe ich das Gefühl der Begriff "Wurstelprater" kommt von dem, wie
sie dahinwurschteln! Aber das wünschen wir uns für die Zukunft nicht!
Ich bringe einen Antrag ein, der bewirken soll, dass
das Pferd vom Schwanz abgezäumt wird. Vielleicht ist es eine Möglichkeit, das
Ganze doch ein bisschen gestalteter zu Ende zu bringen.
Ich kann nur sagen, mit den besten Wünschen für einen
neuen Prater verabschiede ich mich von diesem Thema! (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Danke
schön. - Wir unterbrechen nun die Debatte und werden sie nach der Debatte zum
Dringlichen Antrag des BZW fortsetzen.
Wir kommen nun zu dem Verlangen, dass der von den
Abgen Barnet, Trammer und Mag Schmalenberg eingebrachte, an den Herrn
Landeshauptmann gerichtete Dringliche Antrag betreffend die Ausweitung von
Schutzzonen im Bereich der Schulen und öffentlichen Verkehrsmittel gemäß
§ 38 Abs 2 der Geschäftsordnung verlesen und hierauf mündlich
begründet werde.
Ist es notwendig, den Antrag zu verlesen? (Ruf
beim BZW: Nein!) - Dann erfolgt das nicht.
Für die nun folgende Begründung des Verlangens auf
dringliche Behandlung dieses Antrages sieht die Geschäftsordnung gemäß
§ 38 Abs 3 eine Redezeit von 20-Minuten vor.
Ich erteile nun Frau Abg Mag Schmalenberg für die
Begründung das Wort. - Bitte, Frau Magister.
Abg Mag Heidrun Schmalenberg (Bündnis
Zukunft Wien - die Stadtpartei): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr
geehrte Damen und Herren!
Wir bringen heute den Dringlichen Antrag bezüglich
Schutzzonen in Wien ein, weil die derzeit bestehenden Schutzzonen in den
nächsten Tagen auslaufen werden und weil die Diskussion darüber geht, wie
weiter verfahren werden soll. Die Schutzzone am Karlsplatz wurde am
14. Februar 2005 durch das Innenministerium eingerichtet, sie reicht von
der Wiedner Hauptstraße bis zur U-Bahn-Station Kärntnertorpassage und zur
Resselgasse. Am 30. März 2005 wurde in Wien eine zweite Schutzzone
eingerichtet, und zwar in der Diefenbachgasse im 15. Bezirk.
Warum wurden eigentlich diese Schutzzonen überhaupt
eingerichtet? Ich erinnere mich an eine Elternversammlung in der Evangelischen
Volksschule am Karlsplatz, wo ungefähr 250 Eltern anwesend waren, wo die
Lehrer und Direktorin anwesend waren, wo Vertreter der Exekutive anwesend waren
und wo auch der Drogenkoordinator Peter Hacker anwesend war. Die Eltern haben
in dieser sehr emotionalen Versammlung dringend gebeten, Maßnahmen zu
ergreifen, die den sicheren Schulweg ihrer Kinder gewährleisten, den Weg vom
Ausgang der U-Bahn hin zur Evangelischen Volksschule, in der Früh um 8 Uhr
vor der Schule und den ganzen Nachmittag über, von Mittag an, aber auch spät am
Nachmittag, weil die Kinder am Nachmittag in der Schule sind, weil die Kinder
von der Schule zum Spielplatz im Resselpark gehen müssen und weil die
Problematik dadurch sehr, sehr groß war, dass sich die offene Szene am
Karlsplatz ausgebreitet hatte und die Kinder diesen Weg nicht unbehindert und
nicht ohne Angst absolvieren konnten.
Ich erinnere mich noch ganz genau an die Aussagen der
Eltern, die gemeint haben - und das ist auch das, was wir denken -, es geht ja
nicht darum, dass jemand die Drogenkranken dort quasi vertreiben will. Aber sie
haben einfach Angst um ihre Kinder gehabt, nicht zuletzt deswegen, weil auch
viele Personen, die sich dort aufhalten, große Hunde haben und einfach der
Zustand, in dem sich die Drogenabhängigen manchmal befinden, nicht wirklich
vertrauenserweckend ist. Vor anderen Schulen gibt es dieses Problem ebenfalls
beziehungsweise ist es auch massiv geworden. Dadurch sind die Gespräche
intensiviert worden. Schlussendlich hat man sich dazu durchgerungen, diese
Schutzzone am Karlsplatz einzurichten.
Was war das Charakteristische dieser Schutzzone? Wer
in dieser Zone auffällig wird, der kann verwiesen werden. Zunächst gibt es Verwarnungen,
es kann einen befristeten Platzverweis geben, es kann Geldstrafen geben, und
erst am Schluss kann es passieren, dass jemand festgenommen wird. Drogendealer
haben in dieser Zone absolut nichts zu suchen. Drogendealer sollten nirgendwo
etwas zu suchen haben, aber gerade in diesem Bereich, in dem die Kinder in die
Schule gehen wollen und von den Drogenhändlern angesprochen werden, war es ganz
besonders wichtig, eben durch die Einrichtung dieser Schutzzone dafür zu
sorgen, dass das unterbunden wird.
Das Innenministerium, die Polizei und überwiegende
Teile der Bevölkerung ziehen bis jetzt eine sehr positive Bilanz. Die Plätze
vor den Schulen sind frei von Dealern. Es sind allerdings auch Probleme
aufgetaucht. Eines dieser Probleme ist, dass sich die Szene vom Resselpark
hinein in die Opernpassage verlagert hat, dass die Drogenkranken sich jetzt vor
den Geschäften in der Opernpassage aufhalten und dass es zu massiven Einbrüchen
beim Geschäft für diese Geschäftsleute gekommen ist, da sich der Drogenhandel,
die Kleinkriminalität, all das mitten hinein in eine Geschäftszone verlagert
hat und jetzt sowohl die Fahrgäste als auch die Passanten als auch die
Geschäftsleute massivst betroffen sind von der Szene, die sich dorthin
verlagert hat.
Es sollen jetzt laut Medienberichten die bestehenden
Schutzzonen - die eine am 1., die zweite am 15. Juli - außer Kraft treten,
und es steht noch nicht fest, ob diese bis zum Schulbeginn verlängert werden.
Die Eltern, nicht nur die am Karlsplatz oder bei der Diefenbachgasse, sondern
auch Eltern von Kindern in anderen Schulen, bei denen es diese Problematik
gibt, hoffen auf eine Verlängerung der Schutzzonen, und sie hoffen auch auf die
Einrichtung von zusätzlichen Schutzzonen.
Der Bürgermeister hat heute in der
Früh in der
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