Landtag,
31. Sitzung vom 29.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 66 von 93
gemeinsamen Beschlussfassung
widergespiegelt hätte.
Ich ersuche um ihre
Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Präsidentin Erika Stubenvoll: Wir kommen zur
Abstimmung über den Abänderungsantrag der grünen Fraktion, eine ersatzlose
Streichung des § 8.
Wer mit diesem
Abänderungsantrag einverstanden ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand.
- Das sind die Grünen, die
Freiheitlichen und das BZW, das heißt, nicht die erforderliche Mehrheit und
damit abgelehnt.
Ich bitte jene Mitglieder
des Landtags, die der Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen
wollen, die Hand zu heben. - Das ist mehrheitlich ohne die FPÖ, das BZW und
ohne die Grünen angenommen.
Wenn kein Widerspruch
erfolgt, werde ich sofort die zweite Lesung vornehmen lassen. - Ein Widerspruch
er-folgt nicht.
Ich bitte daher jene
Mitglieder des Landtages, die dem Gesetz in zweiter Lesung zustimmen wollen, um
ein Zeichen mit der Hand. - Das Gesetz ist somit in zweiter Lesung mehrstimmig
beschlossen.
Wir kommen
zur Postnummer 9. Sie betrifft die erste Lesung der Vorlage eines Gesetzes, mit
dem das Gesetz über die Regelung des Veranstaltungswesen (Wiener
Veranstaltungsgesetz) geändert wird.
Berichterstatter hierzu
ist Herr amtsf StR Dr Mailath-Pokorny. Ich bitte ihn, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter amtsf StR
Dr Andreas Mailath-Pokorny: Frau
Präsidentin! Meine Damen und Herren!
Dem vorliegenden
Gesetzesentwurf liegt ein Initiativantrag zu Grunde. Der Entwurf betrifft eine
Änderung des Wiener Veranstaltungsgesetzes.
Ich ersuche um Annahme des
vorliegenden Gesetzesentwurfs.
Präsidentin Erika Stubenvoll: Gemäß § 30c
Abs 10 der Geschäftsordnung schlage ich vor, die General- und die
Spezialdebatte zusammenzulegen.
Wird gegen die
Zusammenlegung eine Einwendung erhoben? - Das ist nicht der Fall. Ich werde
daher so vorgehen.
Die Debatte ist eröffnet.
Zum Wort gemeldet ist Frau Abg Cordon. Ich erteile ihr das Wort.
Abg Waltraud Cécile Cordon (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr
geehrte Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin! Und sehr geehrte Damen und
Herren!
Dieses Kind hat sozusagen
zwei Paten. Deswegen ist es leider auch ein ziemlich verpfuschtes Wesen. Man
fährt eigentlich hier Karussell. Ich weiß nicht genau, wem ich das jetzt
zuschreiben soll, dem Herrn Kulturstadtrat oder der Frau
Landeshauptmann-Stellvertreterin, ich glaube aber eher, ich wende mich an die
Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin. Man fährt Karussell mit diesem
Gesetzesentwurf. Zuerst kriegen wir einen Initiativantragsentwurf, dann kriegen
wir aus der SPÖ einen Abänderungsantragsentwurf und dann kriege ich noch einen
Beschlussantrag von ÖVP und SPÖ zusammen. Also ich stelle fest, irgendetwas
kann hier Ihnen selbst, liebe SPÖ, nicht ganz geheuer vorgekommen sein, weil
sonst hätten Sie sich das wahrscheinlich von vornherein etwas besser überlegt
und gleich einen Antrag gestellt, der für Sie selbst annehmbar ist.
Worum geht es hier? Es
geht um die Erweiterung eines ziemlich großen Gebiets, wobei ich gern einen
Plan dabeigehabt hätte, noch dazu beim Antragsentwurf, jetzt ohne Krieau, aber
trotzdem noch ziemlich weit hineinreichend in das Grünland. Was aber wirklich
erschütternd ist in der Beziehung, ist, es gibt wieder einmal überhaupt kein
Konzept!
Warum
macht man das jetzt? Im ÖVP-Antrag zusammen mit Herrn Kollege Hora ist das auch
gefordert, wenn auch schön brav halt, na ja dann wenigstens im Nachhinein. Ich
weiß wirklich nicht, warum man hier immer das Pferd beim Schwanz aufzäumt.
Vielleicht kann man sich da einmal umschauen, wie man so etwas eigentlich
macht. Zirkushilfe, gut, Zirkus, super, aber Zirkus ist wohl nicht alles. Dazu
ist der Platz zu groß.
Ich habe hier schon wieder
eine Frage. Ich weiß schon, dass ich Ihnen damit auf die Nerven gehe, aber was
sieht denn der Masterplan vor? (LhptmStin Grete Laska: Ständiges Wiederholen
wird auch lästig!) Ja, ständiges Wiederholen bringt auch nichts, ich merke
es schon! Es ist einfach ein trauriges Spektakel, was hier stattfindet.
Hat ein Gespräch mit den
Praterunternehmen stattgefunden? Die Praterunternehmer sagen Nein. Man munkelt,
mit einem vielleicht, aber ich sage, man munkelt, wobei ich mir das bei der
Vorgangsweise fast vorstellen kann. Welche Praterunternehmer wollen denn
großflächig investieren? Haben Sie andere Investoren? Das hört man auch nicht.
Hier ist die Angst der Praterunternehmer, hier geschieht ein Gegenprater oder
noch ein zusätzlicher Prater mit anderen Investoren. Ich kann mir auch nicht
vorstellen, dass bei den neuen Vertragsbedingungen die Praterleute viel
investieren. Es geht der Spruch um: "Wer sich jetzt rührt, ist
verloren!" Hier hat man zum Beispiel, aber da greife ich jetzt in den
zweiten Punkt vor, gesagt, für Automatenaufsteller, Glücksspielautomaten
natürlich, 10 Jahre, weil sonst gehen sie vor die Hunde, weil sonst kann
sich das nicht amortisieren, was sie hier einsetzen. Ich kann nur sagen,
Praterunternehmer investieren manchmal Millionen und kriegen in Zukunft einen
Vertrag, mit dem sie bescheuert sein müssten, nur 10 Prozent davon zu
investieren, was auch nicht geplant ist.
Eine zweite Frage: Gibt es eine Erhebung, wie viele
Besucherzahlen für eine Vergrößerung eigentlich noch auszuschöpfen sind? Die
Besucherzahlen sind ja jetzt schon nicht erhebend. Deswegen hat ja dieses ganze
Spektakel überhaupt erst begonnen. Man wollte den Prater ja neu gestalten, der
"neue Prater", damit mehr Besucher kommen und nicht einen Gegenprater
aufstellen, wo dann die Besucher, die vielleicht in den Prater gehen würden,
nur in den anderen gehen und damit auch noch abgezogen werden.
Ich kann wieder nur sagen, kein
Masterplan in Sicht. Wir haben bis jetzt nur dafür Geld ausgegeben. Eines muss
ich schon dazusagen, diese 38 umgesetzten
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