Landtag,
31. Sitzung vom 29.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 6 von 93
Ich kann das nicht kommentieren. Auffällig ist
natürlich, dass... (Abg Mag Christoph Chorherr: SPÖ-Niederösterreich für
Handymastensteuer!)
Präsident Johann Hatzl (unterbrechend): Nach dieser
Zwischendebatte hat aber nun der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter das Wort!
LhptmSt Dr Sepp Rieder (fortsetzend): Wir
können natürlich gleich eine Diskussion eröffnen, Herr Chorherr! - Aber nur um
diese Antwort nicht schuldig zu bleiben: Auffällig ist natürlich schon die 4-Watt-Grenze,
die in diesem Gesetz enthalten ist. Aber ich erspare mir jede weitere
Kommentierung; es ist ein Artikel in einer Zeitung, und man kann nicht wirklich
beurteilen, welche Interessen dahinter stehen. Aber wie gesagt, die 4 Watt
sind schon auffällig.
Präsident Johann Hatzl: Weitere
Zusatzfrage: Herr Abg Mag Maresch, bitte.
Abg Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Nachdem wir ja gehört haben,
welche Partei wo mitgestimmt hat und alles Mögliche, denke ich mir, interessant
ist schon Folgendes: Es gibt in Wien ja eine absolute Mehrheit, und die SPÖ
hätte es in der Hand - und jetzt kommt gleich meine Frage: Ein Punkt sind immer
die Handymastensteuer oder die Feldstärken, die gemessen werden, oder die
Leistungsflussdichten. Aber ein anderer Punkt wird auch immer gern diskutiert,
und zwar die demokratische Mitbestimmung der Bürger, der MieterInnen in dem
Haus, wo der Handymast draufkommt.
Und da hätte ich gerne von Ihnen gewusst, wie die SPÖ
diese Frage in Zukunft bei jenen Häusern handhaben wird, die Wiener Wohnen
gehören und wo die Masten von TELEREAL mitverwaltet werden, wie
BürgerInnenbeteiligung von Ihnen in diesem Punkt umgesetzt werden kann, und
zwar beim Aufstellen der Masten wie auch bei den Preisen.
Präsident Johann Hatzl: Herr
Landeshauptmann-Stellvertreter, bitte.
LhptmSt Dr Sepp Rieder: Ich meine,
das ist eine Frage, die ja nicht neu ist, und wir wissen aus vielen
Diskussionen, wie sich das in einem Haus, ob jetzt Privat- oder Gemeindebau, wo
ein Mast errichtet wird, abspielt: Je weiter oben jemand wohnt, desto mehr
fühlt er sich davon betroffen - ungeachtet der technischen Frage, dass sich die
Auswirkungen eher auf das Nachbarhaus beziehen als auf das eigene Haus.
Das ist natürlich eine wichtige Frage, wie man mit
einer Informationsaufgabe umgeht. Ich habe die Erfahrung gemacht, auch im
Bekanntenkreis, dass das zunehmend etabliert ist. Es ist ja nicht eine Frage
der Mitbestimmung, wo das Zivilrecht aufgehoben wird und plötzlich dem Mieter
Eigentumsrechte übertragen werden, sondern es geht um die Frage der
Information. Und ich habe den Eindruck, dass das viel, viel besser geschieht
als vor vielen Jahren, aber vor allem auch viel besser geschieht als in anderen
Bundesländern.
Präsident Johann Hatzl: Nächste
Zusatzfrage: Herr Abg Fuchs, bitte.
Abg Georg Fuchs
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Vizebürgermeister! Die Gemeinde Wien ist eigentlich ein sehr großer
Standortgeber für Funkmasten - 450 Anlagen zum Beispiel hat Wiener Wohnen
- und lukriert daraus jährlich ungefähr 1,6 Millionen EUR bis
1,7 Millionen EUR. Jetzt gibt es natürlich einerseits Ängste der
Bevölkerung, andererseits muss der Wirtschaftsstandort Wien sehr wohl immer
wieder einen Ausbau dieser Funkanlagen vornehmen. Um diese Ängste zu
beseitigen, wäre es sehr gut, wenn entsprechende Informationsmaßnahmen von
Seiten der Stadt Wien erfolgen würden, dass die Frequenz entsprechend
eingehalten wird, dass es nicht zu einer Überschreitung kommt.
Sind Sie bereit, Herr Vizebürgermeister,
5 Prozent dieser Einnahmen für jährliche Kontrollmessungen, die die
Kommission durchführen soll, abzugeben und dann auch eine Informationskampagne,
dass das alles eingehalten wird, durchzuführen? Es sind 75 000 EUR,
die das jährlich ausmachen würde.
Präsident Johann Hatzl: Herr
Landeshauptmann-Stellvertreter, bitte.
LhptmSt Dr Sepp Rieder: Ich
glaube, dass erstens diese Kontrolluntersuchungen ja stattfinden und dass wir
zum Zweiten in Bezug auf die Frage, um die es seinerzeit - im Augenblick ist
das ja kein aktuelles Thema – gegangen ist, nämlich die Frage der Messwerte
beziehungsweise der Messlatte, wenn ich also die Messwerte oder Grenzwerte
zugrunde legen würde, die in der Stadt Salzburg vorgesehen sind und die nach
der Ökonorm vorgesehen sind, in Wien mit den 10 mW/m2 sehr gut
liegen und uns in einem ausgewogenen Verhältnis befinden. Aber das war damals
eigentlich die Diskussion, und ich habe nicht wirklich verstanden, warum
Vizekanzler Gorbach, der eigentlich dafür zuständig wäre, österreichweit einheitliche
Grenzwerte zu definieren, diese bis zum heutigen Tag nicht veröffentlicht hat.
Ich würde daher meinen, dass man, wenn es wieder zu
einer Emotionalisierung kommen sollte - und das kann im Zuge einer jetzt
ausgelösten Diskussion vielleicht der Fall sein -, der Forderung, die jetzt
mehrfach erhoben worden ist, insbesondere auch von LhptmSt Raus aus Salzburg,
durchaus Gehör schenken sollte, aber dass im Prinzip derzeit - losgelöst von
der Frage, was kann jeder in seinem eigenen Haus machen, und ich glaube, dass
jeder Eigentümer, ob öffentlicher oder privater, aufgefordert ist, wenn eine
solche Maßnahme gesetzt wird, darüber die Mieter zu informieren und sie
einzubinden - darüber hinaus kein aktueller Anlass für eine große Kampagne
besteht, die man unabhängig von dem, was im Haus geschieht und was Wiener
Wohnen für seine Mieter macht, finanzieren müsste.
Präsident Johann Hatzl: Weitere
Zusatzfrage: Herr Abg Ing WOLFRAM, bitte.
Abg Ing Gunther WOLFRAM (Bündnis Zukunft Wien – die Stadtpartei):
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann-Stellvertreter! Sie haben heute schon
mehrmals richtige Dinge gesagt und zwar: Bei Site-Sharing würde ein
Antennenmast wesentlich höher sein und das Stadtbild, speziell in Wien, nicht
unbedingt verbessern.
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