Landtag,
5. Sitzung vom 13.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 34
dass es sich positiv auswirken wird auf unsere kulturelle
Szene und es ist auch im Interesse der Wienerinnen und Wiener. (Beifall bei
der SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Ich habe keine
weiteren Wortmeldungen. Die Verhandlungen sind daher geschlossen.
Ich weiß nicht, ob der Herr Landeshauptmann-Stellvertreter
als Berichterstatter das Schlusswort wünscht. - Ja. Er hat es.
Berichterstatter LhptmSt Dr Sepp Rieder:
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Zunächst möchte ich meine einigermaßen Überraschung,
aber positive Überraschung zum Ausdruck bringen, dass heute eine Zäsur
festzustellen ist, mit dem offenbar mit der Euro-Einführung verbundenen
Vergnügen und in diesem Zusammenhang gestellten Antrag der Freiheitlichen, weil
es meiner Erinnerung nach das erste Mal ist, dass hier einbekannt wird, dass
offenbar die Bundesregierung der Anstöße bedarf, um etwas in Bewegung zu
setzen. (Abg Johann Römer: Das ist ja
keine Schande für Wien! - Abg Dr Helmut GÜNTHER: Was haben Sie gestern gesagt,
Herr Landeshauptmann-Stellvertreter? Sie haben damit angefangen!) Und da
äußere ich durchaus meinen Respekt, weil das bisher eigentlich nicht erkannt worden
ist. Wir haben das schon öfter versucht. Wenn Sie sich unserer Meinung anschließen,
werden Sie auch unsere wohlwollende Unterstützung bei diesem Antrag finden. (Beifall
bei der SPÖ.)
Das Zweite ist: Ich denke, dass die Begeisterung und
Heiterkeit, die hier eine für manche Betroffene durchaus ernste Frage ausgelöst
hat, zeigt, wie eigentlich allgemeine Zufriedenheit im Raum herrscht, aber
Loyalität mit der Oppositionsrolle einen daran hindert, zuzustimmen, denn die
Argumente, die hier gegen das Projekt vorgebracht worden sind, sind genau
genommen Larifari.
Natürlich kann ich bei jeder Sache sagen, es gibt da
vielleicht einige, die bisher nicht korrekt angemeldet haben und die sich daher
jetzt, weil die Sache klarer geregelt ist, nicht mehr in dieser Grauzone bewegen
können, und das sind die großen Verlierer. Aber es soll eines gesagt werden: Es
geht hier immerhin um einen durchaus beachtlichen - ich will nicht behaupten,
Industriebereich - Wirtschaftsbereich. Wir reden hier von einem Volumen von
über 300 Millionen S. Alleine wenn ich zurückrechne, was davon
sozusagen auf die Vergnügungssteuer wegen Publikumstanz entfällt, dann soll man
nicht so tun, als wenn das lauter kleine, unerfahrene Menschen wären, sondern
hier geht es um einen großen wirtschaftlichen Bereich. Und in diesem Bereich in
diesem Umfang Steuersenkungen vorzunehmen, hat wirklich nur ausschließlich damit
zu tun, dass wir dem verständlichen Anliegen der Betroffenen Rechnung getragen
haben, und das schlägt sich auch in deren Zustimmung nieder. Das schlägt sich
auch nieder in einem Schreiben der Wirtschaftskammer, das ich hier gerne
wörtlich zitiere, in dem zu Beginn steht:
"Mit großem Interesse und Wohlwollen haben wir
den vorliegenden Abänderungsvorschlag zur Kenntnis genommen, da wir in ihm den
Ausdruck eines Sinneswandels der politisch Verantwortlichen dieser Stadt zu
erkennen glauben." Und zum Schluss heißt es: "Um den unmittelbar
betroffenen Tanzveranstaltern dennoch rasche Hilfe zukommen zu lassen, halten
wir die rasche Umsetzung des vorliegenden Vorschlags jedoch durchaus für
zweckmäßig."
Also, wenn das nicht eine Zustimmung der Wirtschaftskammer
ist, die man eigentlich durchaus als einen Grundkonsens der heute vielfach
beschworenen Sozialpartnerschaft verstehen kann, dann weiß ich nicht! Wenn man
sich von dem dann absentiert, dann entsteht in mir der Eindruck, dass hier in
letzter Minute - das geht an die Adresse der ÖVP - parteipolitische Reißleine
gezogen worden ist. Das hat schon zur Folge, dass die Vertreter der
Wirtschaftskammer da ein bisschen im Regen stehen und in ihrer Handschlagqualität
ein bisschen einen Abbruch erfahren.
Also so zu tun, als wenn das Gesetz Anlass zur
Dramatik sein müsste, sehe ich überhaupt nicht. Ich ersuche daher um Ihre Zustimmung.
(Beifall bei der SPÖ.)
Präsident Johann Hatzl: Wir kommen nun zur Abstimmung
über die Gesetzesvorlage.
Es liegt ein Abänderungsantrag der
Abgen Tschirf, Gerstl, Strache und Stark vor.
Wer für den Abänderungsantrag ist,
den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. - Danke. Das ist die Minderheit.
Der Abänderungsantrag ist somit abgelehnt.
Ich bitte nunmehr jene Mitglieder
des Landtags, die der Vorlage einschließlich Titel und Eingang zustimmen
wollen, die Hand zu heben. - Danke. Das ist somit mit Mehrheit in erster Lesung
angenommen.
Wir haben nunmehr auch die
Abstimmung über einen Beschluss- und Resolutionsantrag der FPÖ-Abgeordneten
Strache, Hilmar Kabas, Stark, Serles, betreffend Einführung kleinerer
Euro-Scheine, durchzuführen.
Wer dafür ist, den bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. - Danke. Das ist einstimmig. Somit ist dieser
Beschlussantrag einstimmig beschlossen.
Wenn kein Widerspruch erfolgt,
werde ich sofort die zweite Lesung vornehmen lassen. - Ein Widerspruch erfolgt
nicht.
Ich bitte daher jene Mitglieder
des Landtags, die dem Gesetz in zweiter Lesung zustimmen wollen, um ein Zeichen
mit der Hand. - Danke. Das ist die Mehrheit. Das Gesetz ist somit in zweiter
Lesung beschlossen.
Damit ist die Tagesordnung der
heutigen Sitzung erledigt.
Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Wir haben im Jahr 2001 -
ich darf Ihnen das berichten, nachdem dies heute die letzte Landtagssitzung ist
- insgesamt 6 Landtagssitzungen durchgeführt. Von diesen 6 Sitzungen
fand 1 noch in der 16. Wahlperiode, die
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular