Landtag,
5. Sitzung vom 13.12.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 32 von 34
Hauses unterscheiden können, zwischen Tanzveranstaltungen
oder Musikaufführungen, wo wir, als wir noch in jüngeren Jahren waren, ein
wenig umhergewippt sind. (Abg Mag Christoph Chorherr: In der Perfektion!)
Also, davon gehe ich aus.
Und da die Grünen
gerade bei dieser Gesetzesnovelle gesagt haben, die Beamten bewerten
willkürlich, darf man das hier nicht so stehen lassen. Ich weiß schon, dass die
alte gesetzliche Regelung zu mancher Verunsicherung geführt hat, aber das Ziel
der neuen Regelung ist ja, mehr Rechtssicherheit in diese Bewertung
hineinzubringen. Sie haben auch gesagt, nach der alten Regelung galten
10 Prozent für fallweise Veranstaltungen und 25 Prozent für andere
Veranstaltungen. Richtig wäre gewesen - Sie wüssten es, wenn Sie das Gesetz
gelesen hätten; es steht noch im Internet drinnen -, dass die 10 Prozent
für fallweise Veranstaltungen in Ordnung sind, aber dass es nicht
25 Prozent, sondern 20 Prozent für andere Veranstaltungen sind und
sich der Rest, ob 25 Prozent oder bis 31,25 Prozent, durch diverse
Zuschläge ergeben hat.
Diese Bewertungsunsicherheit ist mit der neuen
Gesetzesvorlage jetzt abgeschafft worden und das ist auch vom Redner der ÖVP,
dem Kollegen Gerstl, bestätigt worden. Ich denke schon, dass Rechtssicherheit
bei einer Bewertung ein wichtiger Baustein für die Zukunft gerade auf diesem
Sektor ist.
Aber die Grünen
stellen sich hierher und sprechen, weil es natürlich opportun ist, von
Abschaffung der Steuern. Ich passe bei den Reden und bei den Forderungen der Grünen immer sehr auf. Man muss nur
nachrechnen. Im heurigen Jahr, seit die neue Regierung besteht, gibt es schon
Forderungen in der Höhe von, glaube ich, 4 Milliarden S in dieser
Stadt, und es kommen laufend neue Forderungen dazu. Ich denke, jeder
Abgeordnete und jede Abgeordnete dieses Hauses hat natürlich die Pflicht,
Forderungen zu stellen, aber er hat natürlich auch die Pflicht, sorgsam mit den
Mitteln umzugehen und auch die finanzielle Basis dieser schönen Stadt
sicherzustellen, meine sehr verehrten Damen und Herren.
Zur Volkspartei: Kollege Gerstl hat hier seine
Ausführungen gebracht und etwas heiter den Unterschied zum Bund angemerkt und
gemeint, dass die Bundesregierung etwa beim vorigen Gesetz, das wir beschlossen
haben, nicht schuld ist. Nein, der Bund ist hier nicht schuld, sonst müsste es
nämlich anders aussehen. Die Stadt Wien wird - das wissen Sie, wenn Sie das
Gesetz genau gelesen haben - durch diese neue Gesetzesvorlage zirka
7,5 Millionen S weniger Einnahmen haben. Wenn es so gekommen wäre,
wie der Bund es macht, dann würde natürlich eine massive Verteuerung
stattgefunden haben. (Abg Heinz Christian Strache: Die Masse der Kleinen ist
entlastet worden!) Nein, nein, Herr Kollege! Ich will Ihnen das nicht
ersparen. Das ist nämlich der Unterschied. Wahrscheinlich, weil wir vor
Weihnachten sind. (Abg Dr Matthias
Tschirf: Stromsteuer!) Die Stromsteuer habe ich Ihnen schon erklärt,
Kollege Tschirf.
Wenn wir schon bei der Stromsteuer sind und bei den
so genannten 20 Prozent, so kann ich Ihnen nur wieder die
40 Grauslichkeiten der Bundesregierung und den Griff in die Taschen
vorführen, meine Damen und Herren. (Ironische Heiterkeit bei der ÖVP.)
18 500 S von jedem Arbeitnehmer pro Jahr kostet uns das. Das ist eine
Verteuerung, meine sehr verehrten Damen und Herren, und das ist eben der
Unterschied zum Bund. (Beifall bei der SPÖ.)
Was natürlich auch noch bemerkenswert war, in den
Ausführungen der Volkspartei, ist, dass sie jetzt verlangt, dass man sich zusammensetzen
und darüber reden soll, wie es halt auf Wienerisch so gesagt wird. Das ist ja
durchaus etwas Gutes und das wurde ja auch gemacht. (Abg Marie Ringler: Aber
wer?) Letzten Endes wurde ja auch ein Kompromiss mit der Wirtschaft, mit
den Vertretern der Wirtschaft gefunden. Mich wundert jetzt momentan ein wenig
der Zickzackkurs der Volkspartei. Im Finanzausschuss habe ich darüber nichts
gehört. Da ist zugestimmt worden und heute auf einmal kommt etwas ganz anderes.
Es ist lange verhandelt worden. Unser Herr
Landeshauptmann-Stellvertreter hat mit der Wirtschaft verhandelt und er hat
eben einen Kompromiss für die Zukunft gefunden. Ich denke, ich brauche diesen
nicht lange zu erklären: für einmalige (Zwischenrufe bei der ÖVP.) - ja,
ich weiß, ihr habt Weihnachtsfeier, ich weiß das schon - Veranstaltungen
10 Prozent und für die anderen Veranstaltungen 25 Prozent. Summa
summarum ergibt das, wie ich schon gesagt habe, einen Steuereinnahmenentfall
von 7,5 Millionen S. Das ist sicher auch im Interesse der Menschen in
dieser Stadt, denn die Szene und gerade die Clubbings, die von jungen Menschen
angenommen werden, sollten dadurch auch ein wenig kostengünstiger werden.
Vielleicht noch zu den Freiheitlichen eine Bemerkung,
weil von ihr auch die ersatzlose Streichung dieser Steuer gefordert wird. Na
ja, ich würde mir schon wünschen, dass es 300 Meter weiter südlich mehr
bekannt gegeben und mehr gefordert wird, dass Steuern gestrichen werden sollen,
Herr Kollege. Na, so ist es nicht.
Und dann ist noch ein Satz gefallen, den habe ich mir
wortwörtlich aufgeschrieben: "Was noch alles auf uns zukommt!" Meine
sehr verehrten Damen und Herren, ich habe es vorher schon gesagt und ich habe
es schon öfter erwähnt, es würde jetzt sehr lange Zeit in Anspruch nehmen, wenn
wir das alles durchgehen und Ihnen in Erinnerung bringen würden, was denn alles
geschehen ist in diesem Land, wie die Menschen in diesem Land belastet werden.
Und dann stellen Sie sich heraus und sagen: "Was noch alles auf uns zukommt!"
Meine Damen und Herren! Ich denke, diese Regelung ist für
die Zukunft gut. Sie gibt Rechtssicherheit für die Veranstalter, sie kostet die
Stadt Wien einiges an Steuerentfall, aber summa summarum denke ich,
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