Landtag,
4. Sitzung vom 22.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 55 von 60
besonders gutes Instrumentarium, jetzt im ORF diese Sendung
zu haben, nicht um anzuprangern, sondern dem Bürger auch präventiv Fälle und
Fehler aufzuzeigen, was man nicht machen sollte. Letztendlich - ich muss es
offen zugeben - erwarte ich mir schon einen gewissen Druck, auch manches für
den Bürger durchzusetzen! - Danke. (Allgemeiner Beifall.)
Präsident Johann Hatzl: Es liegen keine
Wortmeldungen mehr vor. Die Debatte ist geschlossen.
Ich danke den beiden Volksanwälten und ihren Mitarbeitern
für ihre Teilnahme an der heutigen Sitzung des Landtags und für ihre Wortmeldungen.
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtags, die den vorliegenden
Bericht der Volksanwaltschaft zur Kenntnis nehmen wollen, um ein Zeichen mit
der Hand. - Das ist einstimmig und somit beschlossen.
Wir haben noch eine Abstimmung bei diesem
Tagesordnungspunkt. Es gibt einen Beschluss- und Resolutionsantrag der GRÜNEN.
Er ist Ihnen noch in Erinnerung. Der Erste ist zurückgezogen worden, der Zweite
ist dann textlich korrigierend eingebracht worden.
Ich komme zur Abstimmung.
Wer für den Antrag der GRÜNEN ist, den bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. - Das ist die Minderheit. Somit ist der Antrag
abgelehnt.
Damit ist nunmehr die Postnummer 2 abgeschlossen.
Wir kommen nun zur Postnummer 3 (PrZ 553/01-MDBLTG).
Sie betrifft die erste Lesung der Vorlage eines Gesetzes, mit dem das Wiener
Verwaltungsabgabengesetz 1985 geändert wird.
Der Berichterstatter hierzu ist Herr LhptmSt Dr
Rieder. Ich bitte ihn, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter LhptmSt Dr Sepp Rieder: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren
Abgeordneten!
Ich ersuche zu dieser Gesetzesvorlage um Zustimmung.
Präsident Johann Hatzl: Danke. - Es
gibt keine Wortmeldung.
Damit kommen wir gleich zur Abstimmung.
Ich bitte jene Mitglieder des Landtags, die der Vorlage
einschließlich Titel und Eingang in erster Lesung ihre Zustimmung geben wollen,
um ein Zeichen mit der Hand. Wer ist dafür? - Das ist somit einstimmig in
erster Lesung angenommen worden.
Wenn kein Widerspruch erfolgt - ich sehe keinen -,
wird sofort die zweite Lesung vorgenommen.
Ich bitte daher jene Mitglieder des Landtags, die dem
Gesetz in zweiter Lesung zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Somit
ist das Gesetz auch in zweiter Lesung einstimmig beschlossen worden.
Damit ist die Postnummer 3 abgeschlossen.
Wir kommen zur Postnummer 4 (PrZ 674/01-MDBLTG).
Sie betrifft die Vereinbarung zwischen dem Bund, den Ländern und den Gemeinden
über eine Verstärkung der stabilitätsorientierten Budgetpolitik, Kurztitel dazu
wäre: Österreichischer Stabilitätspakt 2001.
Ich bitte den Berichterstatter - es ist gleichfalls
Herr LhptmSt Dr Rieder -, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter LhptmSt Dr Sepp Rieder: Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Der Österreichische Stabilitätspakt ist das Ergebnis
eingehender Verhandlungen zwischen den Vertretern der Bundesländer und der
Bundesregierung, der Städte und Gemeinden. Das Ergebnis liegt jetzt in dieser
Vereinbarung vor.
Ich ersuche Sie, in die Behandlung und Beratung einzutreten.
Präsident Johann Hatzl: Ich danke für
die Einleitung. - Zu diesem Poststück gibt es in der Tat Wortmeldungen.
Zum Wort gemeldet ist als Erster Herr Abg Dipl Ing
Margulies. Ich erteile es ihm.
Abg Dipl Ing Martin Margulies (Grüner
Klub im Rathaus): Herr Präsident! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Wir stimmen heute eigentlich über eine Vereinbarung
ab, obwohl die Abstimmung darüber überhaupt nicht mehr notwendig wäre. Wir
haben mit dem Budgetbeschluss, getragen von der Sozialdemokratischen Fraktion,
schon in vorauseilendem Gehorsam der Nulldefizit-Politik der Bundesregierung
gutgeredet. Deshalb ist es heute nicht mehr notwendig, in aller Länge und
großen Ausführungen auf den Stabilitätspakt einzugehen. Ich möchte nur ein paar
Worte darauf verwenden.
Wo ist dieser Stabilitätspakt eigentlich entstanden?
Wie ist er entstanden? In welchen Gremien wurde er beraten?
Da kommt zuerst die Landeshaupt-Leutekonferenz, eine
Konferenz, wo man früher wahrscheinlich gesagt hätte, dass sich die
Landesfürsten diese selbst inszeniert haben, um abgeschottet von den politisch
verantwortlichen Gremien zu einer gemeinsamen Meinungsbildung zu kommen. Die
Landeshaupt-Leutekonferenz ist ein Gremium, welches nirgendwo in der Verfassung
verankert ist, wo es eigentlich auch keine Rechenschaftspflicht gibt, nichts.
Einzig, dank einer absoluten Mehrheit der Sozialdemokratie, war sich Lhptm
Häupl wahrscheinlich von Anfang an sicher, dass das, was er dort sagt, tatsächlich
durchgeht, aber es war unmöglich, vorher gemeinsam in die Beratung
einzusteigen, was es zum Beispiel bedeutet, diesem Stabilitätspakt zuzustimmen.
Viel wurde vor allem im vergangenen Jahr von der
Sozialdemokratie zu Recht an der Bundesregierung kritisiert, welche
Verschärfungen auf Grund der Nulldefizit-Politik, der Nullverantwortungspolitik
dieser Bundesregierung, eingetreten sind, wo auch die Länder maßgeblich
eingebunden sein und mitarbeiten sollten.
Eine Anmerkung vielleicht noch zum Nulldefizit, weil es
heute ganz massiv durch die Medien geistert, mit der höchsten Steuer- und
Abgabenquote von
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