Landtag,
4. Sitzung vom 22.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 60
lage "Fachbereich Sozialarbeit und Sozialhilfe, Ziele,
Aufgaben und Strukturen". Da hat es Arbeitskreise und alles Mögliche
gegeben.
Jetzt sage ich Ihnen, was die von sich selber und von
den Beamten verlangen. Das steht darin. Die verlangen ein angenehmes
Gesprächsklima, Freundlichkeit, Höflichkeit, Respekt, Toleranz, Vertrauen,
Akzeptanz, Seriosität in jeder Situation, die Vermeidung aggressiver
Situationen und so weiter. Glauben Sie, die schreiben das in ihr eigenes Papier
hinein, wenn es das alles nicht gibt, so wie Sie behaupten? - Das gibt es! Die
Aggression gibt es, die Unfreundlichkeit gibt es, die Unhöflichkeit gibt es und
deswegen soll das geändert werden! Das verlange nicht nur ich, sondern das
verlangt die MA 12 von sich selbst und sie tut gut daran!
Ich kann Ihnen nur zu einem meinen absoluten
Glückwunsch aussprechen, nämlich zur neuen Besetzung der Leitung der MA 12
mit Herrn Sepp Schmidt. Das war ein absoluter Glücksgriff! (Abg Mag Sonja Wehsely: Das war kein Glück, das war eine Entscheidung!)
Der Mann weiß, was er will und wird diese Reformen auch durchführen! - Ich
danke Ihnen. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Präsident Johann Hatzl: Ebenfalls die
zweite Wortmeldung, Herr Abg Dipl Ing Margulies. Ich erteile ihm das Wort.
Abg Dipl Ing Martin Margulies (Grüner
Klub im Rathaus): Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Es geht nur um eine kurze Korrektur. Ich ziehe den
zuvor eingebrachten Antrag zurück, um einen ganz leicht abgeänderten Antrag
wieder einzubringen:
"Der Wiener Landtag spricht sich dafür aus, die
Kontrolltätigkeit der Volksanwaltschaft auf die ausgegliederten Gesellschaften
der Wiener Stadtverwaltung auszudehnen."
In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige
Abstimmung dieses Antrags.
Ich denke, dass diese Änderung, nachdem auch die
Sozialdemokratie sehr stark für Kontrollrechte und Hilfe für die Bevölkerung
steht, nun auch die Zustimmung der Sozialdemokratie finden wird. - Danke sehr. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Präsident Johann Hatzl: Ich habe
zurzeit keine Wortmeldungen von den Abgeordneten, jedoch Wortmeldungen der
Volksanwälte.
Zuerst Herr Volksanwalt Mag Stadler. Ich erteile
Ihnen das Wort.
Volksanwalt Mag Ewald Stadler: Herr
Präsident! Frau Stadträtin! - Der Herr Stadtrat ist im Moment nicht im Hause. -
Meine Damen und Herren!
Die Volksanwaltschaft hat in ihrer Vorsitzführung
einen jährlichen Wechsel, Herr Klubobmann Dr Tschirf. Der momentane Vorsitzende
ist in Akkordanz mit uns in Zürich und nimmt dort an der Tagung der EUI teil,
der European Ombudsman Institute. Es gibt eine internationale auch noch, aber
das ist die auf europäischer Ebene eingerichtete Ombudsmanneinrichtung. Auf
europäischer Ebene haben wir im Bereich der EU bereits entsprechende Ombudsmanneinrichtungen,
aber die Tendenz und die Entwicklung geht auch dort weiter. Wenn der Herr
Klubobmann daher nächstes Jahr mit dem Vorsitzenden reden möchte, dann werden
Sie wieder mit mir diskutieren dürfen. Ich freue mich schon darauf, Herr Klubobmann!
Meine Damen und Herren, bevor ich zu den einzelnen
Fällen komme, möchte ich mich dem Dank der Redner für die Tätigkeit unserer
Vorgänger anschließen. Wir haben erstmals in der jetzt beinahe 25-jährigen Geschichte
dieser verfassungsmäßigen Institution einen kompletten Wechsel aller drei
Volksanwälte, seit mit 1. Juli 2001 Dr Peter Kostelka, meine Wenigkeit und
meine Kollegin Rosemarie Bauer in Amt und Würden sind. Frau Kollegin Korosec
ist hier im Landtag, die beiden Volksanwälte Dr Krammer und Horst Schender sind
ebenfalls ausgeschieden. Ich darf mich ebenfalls namens der Volksanwaltschaft
bei allen Dreien bedanken und mich dem Dank gegenüber diesen drei Volksanwälten
und ihren Mitarbeitern anschließen.
Wir haben heute die Ehre, Frau Kollegin, Ihren
Bericht hier zu vertreten. Er ist nicht von uns verfasst worden, dennoch haben
wir uns bemüht, uns einigermaßen einzulesen. Nun gestatten Sie mir aber, meine
Damen und Herren, zu sagen, dass es natürlich ein Anliegen aller drei
Volksanwälte ist, nach 25 Jahren darüber nachzudenken, wie man die
Volksanwaltschaft weiterentwickeln kann. Hierzu haben wir doch einige Ideen
entwickelt, wie das vonstatten gehen soll.
Ich bin stolz, darauf hinzuweisen, meine Damen und
Herren, dass die Erste - und das ist eines der wichtigen Anliegen -
mittlerweile geglückt ist, nämlich die früher von den Bürgern sehr geschätzte
Volksanwaltschaftssendung, wenn auch in veränderter Form, wiederzuerlangen und
zurückzuerobern. Mit 12. Jänner des kommenden Jahres wird die Sendung
unter der neuen Moderation von Peter Resetarits starten. Wir werden dann eine
neue Form der Sendung haben, nämlich eine zweigeteilte, einen neuen Fall, einen
kontroversiellen Fall im ersten Teil der Sendung und einen gelösten Fall im
zweiten Teil der Sendung. Ich bin davon überzeugt, dass es aus
volkspädagogischer Sicht für die Zuseher sehr wertvoll ist, dass die Bürger
einiges daraus gewinnen können, wie man das Verhältnis zwischen Bürgern und
Verwaltung gestaltet, wie man es verbessern kann, welche Fehler man besser
unterlässt und welche Rechtsschutzmöglichkeiten man insgesamt hat. (Beifall
bei der FPÖ und bei der ÖVP.)
Beim nächsten Punkt wird wahrscheinlich dann die andere
Seite des Hauses applaudieren. Das Zweite, meine Damen und Herren, ist der
Versuch, dem Parlament einen Sonderbericht zuzuleiten und ihn dort diskutieren
zu lassen. Dieser Versuch ist bisher noch nicht völlig geglückt, aber wir
werden auch dort weiter kämpfen. Dabei werden wir sozusagen eher von der
sozialistischen und der grünen Fraktion unter-
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