Landtag,
4. Sitzung vom 22.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 60
in Wien, da ja der
zugekaufte Strom nun höher belastet wird. Natürlich ist diese Stromsteuer auch
sozial ungerecht, da sie alle Konsumenten, egal ob arm oder reich, gleich hoch
belastet. Diese Stromsteuer trifft damit die untersten Einkommensbezieher
relativ am härtesten.
Mein Appell an
Sie, sehr geehrter Herr Landeshauptmann: Ändern Sie Ihre Verordnung! Senken Sie
diese zumindest auf ein erträgliches Ausmaß im Sinne des Vorschlags von
e-controll! (Beifall bei der FPÖ.)
Präsident
Johann Hatzl: Als Nächster am
Wort ist Herr Abg Juznic. Ich erteile es ihm.
Abg Peter Juznic (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats):
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!
Mit der
Einführung des KWK-Zuschlags wurde aber auch der Energiepreis gesenkt. Dadurch
kommt es aber zu keiner massiven Strompreiserhöhung, wie Sie es behaupten. Ich
habe mir erlaubt, hier drei Unterlagen mitzunehmen, drei Statistiken, die Ihnen
zeigen sollen, dass Sie hier in Ihren Aussagen irren.
Ein Vergleich
der österreichischen Netzkosten mit KWK-Zuschlag in Wien zeigt (Der Redner zeigt Statistiken.), dass
wir auch hier trotz KWK-Zuschlag eine der niedrigsten Netzgebühren von
Österreich haben. (Aufregung bei der FPÖ.
- Beifall bei der SPÖ.)
Die zweite
Tabelle zeigt, dass hier im Haushaltsstrombereich WIENSTROM den
zweitniedrigsten Strompreis, Energiepreis, von Österreich hat. Das soll man
sich auch ein bisschen gut merken! (Beifall
bei der SPÖ.)
Zum Dritten (Der Redner zeigt eine Statistik der
e-controll.), und das ist hier keine Tabelle von WIENSTROM, sondern von der
e-controll, zeigt das, dass jeder Einzelne für sich in seinem Bereich ja aus
dem Internet nach seinem Verbrauch den Bestbieter herausholen kann, und diese
werde ich Ihnen jetzt vorlesen, Herr Kollege Kabas. Auch Sie werden zuhören.
Vielleicht ist das auch für Ihren Stromverbrauch interessant. (Abg Mag Hilmar Kabas: Na, wenn Sie sagen,
ich werde zuhören, dann gehe ich!)
An erster
Stelle der Optima-Tarif von WIENSTROM mit Jahresgesamtkosten von
5 392 S. Das zweitbilligste Stromangebot ist von der
Raiffeisenwasserkraft mit 5 412 S, der dritte Preis ist von Switch
mit 5 427 S. Hier auch ein Viertes, Alpen-Adria-Naturstrom mit
5 776 S. Ich glaube, damit ist bewiesen, dass Ihre Theorie hier nicht
stimmt. (Abg Dr Matthias Tschirf: Die
Leute müssen es ja zahlen! - Beifall bei der SPÖ.)
Aber Herr
Kollege Tschirf, das ist jetzt auch ein Zeichen an die Wienerinnen und Wiener
und an die kleinen Verbraucher, dass sehr wohl die Sozialdemokratie, auch die
Stadt Wien so wie WIENSTROM für jene Abnehmer da ist, aber nicht, wie Sie hier
jetzt vorhin fälschlich behauptet haben ... (Abg
Dr Matthias Tschirf: Die Leute müssen es ja zahlen!)
Aber ich werde
Ihnen was anderes sagen, was im Laufe der Zeit passiert ist: Verteuerungen
haben stattgefunden. Eine Verdoppelung der Energieabgabe, die wurde heute schon
mehrmals angesprochen, von 10 g auf 20,24 g. Das ist für die Elektroversorgungsunternehmen
ein Durchlaufposten. Dieses Geld geht direkt an den Finanzminister und der
Finanzminister macht sich dadurch ein Körberlgeld von
17 Milliarden S, meine Damen und Herren! 17 Milliarden S,
und das müssen Sie erst einmal verkraften, Ihre Argumentationen!
Weiters, ich
bin noch nicht fertig ... (Beifall bei
der SPÖ.)
Die
"stranded costs" wurden auch erhöht, und zwar von 0,57 g auf
0,71 g. Eine weitere Erhöhung, die heuer stattgefunden hat.
Dann, zum
Drüberstreuen noch, dass wir halt für die e-controll, für unseren
Stromregulator, auch noch die Kosten übernehmen! Nicht, dass die Regierung das
übernimmt, nein, es wird bei den Kleinen auf die Strompreise aufgeschlagen, und
das mit einer Kleinigkeit von 120 Millionen S jährlich, sehr geehrte
Damen und Herren! So schaut hier eine Liberalisierung von Seiten der Regierung
aus!
Sehr geehrte
Damen und Herren! Ich muss auch noch weiter berichten, es gibt noch mehrere
Sachen, die ich Ihnen noch sagen muss.
Es ist ja
etwas passiert, Kollege Tschirf, auch Ihnen wieder gesagt, dass es noch weitere
Belastungen gibt, die vielleicht nicht so bekannt sind, und zwar dass hier der
Finanzminister ganz klamm, still und heimlich die Zuschläge und Abgaben mit
1.10.2001 besteuert hat, mit der 20-prozentigen Umsatzsteuer! Das ist Ihnen
nicht bekannt! (Abg Franz Ekkamp: Da
schau' her! - Aufregung bei der SPÖ.) Wissen Sie, was diese Kleinigkeit
wieder den kleinen Abnehmern in Wien kostet? - 200 Millionen S
jährlich, Kollege Tschirf! Das müssen Sie sich zu Buche schreiben! (Weitere große Aufregung bei der SPÖ.)
Präsidentin
Erika Stubenvoll (unterbrechend): Herr Abg Juznic,
1 Minute noch.
Abg Peter Juznic (fortsetzend): Sehr geehrte Damen und Herren!
Die KWK ist
aber ein ganz wichtiger Bestandteil für die Versorgung von Wien. Die KWK ist
eine umweltfreundliche Versorgung mit umweltfreundlicher Energie, die
Fernwärme.
Jetzt möchte
ich Ihnen eines sagen, Herr Kollege Tschirf, noch einmal, dass ich Sie
ansprechen darf: Mit dem ist Ihr Stromsteuer- und massiver Verteuerungsschmäh
in Luft aufgelöst worden! Aber eines, was noch immer geblieben und was kein
Schmäh ist, ist die massive Belastungspolitik der Bundesregierung! (Beifall bei der SPÖ.)
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Als
Nächster ist Herr Abg Fuchs zum Wort gemeldet. Ich erteile ihm das Wort. (LhptmSt Dr Sepp Rieder: Jetzt kommt die Erklärung
der Bundesregierung!)
Abg Georg Fuchs (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Präsidentin! Meine Damen
und Herren! (Abg Mag Christoph Chorherr:
Das sind die Antworten
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