Landtag,
2. Sitzung vom 28.06.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 67 von 74
schlage ich vor, die
General- und die Spezialdebatte zusammenzulegen. Wird gegen die Zusammenlegung
eine Einwendung erhoben? - Das ist nicht der Fall. Ich werde daher so vorgehen
Die
Berichterstatterin hiezu ist Frau LhptmSt Laska. Ich bitte sie, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatterin
LhptmSt Grete Laska: Meine
Damen und Herren!
Ich ersuche
Sie, diesem Gesetz die Zustimmung zu geben.
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Die Debatte
ist eröffnet. Zum Wort gemeldet ist Frau Abg Sommer-Smolik. Ich erteile ihr das
Wort.
Abg Claudia Sommer-Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Frau
Präsidentin! Frau Stadträtin! Meine Damen und Herren!
Ich hoffe,
dass sich die Damen und Herren von der ÖVP und von der FPÖ jetzt ein bisschen
beruhigen können beim nächsten Punkt, damit wir auch mit der Tagesordnung
weiterkommen und die Emotionen vielleicht ein bisschen rausnehmen, denn
eigentlich geht es hier um Gesetze, die wir diskutieren und nicht, dass sich
Parteien hier irgendwie aufregen und ich möchte nicht riskieren, dass manche in
Ihren Reihen einen Herzinfarkt kriegen, nur weil da irgendwelche Themen zur
Verhandlung stehen. (Beifall bei den
GRÜNEN. - StR Karin Landauer: Nun, dann provozieren Sie nicht!)
Zum
Tagesbetreuungsgesetz möchte ich Folgendes sagen. Wir finden es gut und
richtig, dass mit diesem Gesetz die fachliche Qualifikation, die Aus- und Fortbildung
des Betreuungspersonals in den Kindergruppen und auch der Tagesmütter und
Tagesväter geregelt wird. Leider gibt es noch nicht sehr viele Tagesväter, ich
hoffe, dass sich da die Männer auch mehr beteiligen und ihren wichtigen Beitrag
auch in diesem Bereich leisten werden. Denn ich glaube, dass es vor allem für
kleine Kinder unter drei Jahren ganz, ganz wichtig ist, von Tagesmüttern und
Tagesvätern betreut zu werden, denn dort finden sie eigentlich eine ideale
Situation vor. Sie können dort mit wenigen kleinen Kindern unterschiedlichen
Alters zusammentreffen, miteinander ihre ersten Erfahrungen machen, auch lernen
wie man mit anderen Kindern umgeht und ich glaube, dass das familiäre Umfeld
bei Tagesmüttern und -vätern ganz, ganz wichtig ist, für die emotionale und
soziale Entwicklung der Kinder, weil vielleicht würden dann nicht Erwachsene,
wie wir sie hier auch geboten bekommen, erzogen werden.
Wichtig bei
den Tagesmüttern ist auch, glaube ich, für die Eltern und für die Kinder, die
flexibleren Betreuungszeiten, die eben den Bedürfnissen der Kinder angepasst
sind und ich glaube, dass es sehr gut ist, dass es hier jetzt eine Aus- und
Fortbildung für Tagesmütter und Tagesväter gibt. Gut und wichtig auch meiner
Meinung nach ist die Verpflichtung, dass der Verdacht auf Misshandlungen bei
den betreuten Tageskindern gemeldet werden muss. Ich denke mir, das ist ein
wichtiger Schritt, hier auch vorbeugend zu wirken, in Bezug auf sexuelle oder
körperliche Gewalt an Kindern.
Zu hoffen ist
aber auch, dass die noch ausstehende Verordnung zu diesem Gesetz die
zahlreichen offenen Punkte regelt und dass diese offenen Punkte auch mit den
betroffenen Vereinen akkordiert sind, wie zum Beispiel die kindgerechte
Ausstattung der Räume, die Gruppengröße, wobei hier schon bemerkenswert ist,
dass ja angeblich vorgesehen ist, hier zu regeln, 4 Quadratmeter pro Kind
nachzuweisen. Und ich möchte schon darauf hinweisen, dass im gültigen
Kindertagesheimgesetz von Wien nur 2 Quadratmeter nachzuweisen sind und
vorgeschrieben sind und ich hoffe, dass sich hier auch etwas tut im Kindertagesheimgesetz,
dass auch hier die 4 Quadratmeter, eine Forderung von uns, die wir schon
lange aufstellen, auch wirklich vorgenommen werden. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vieles ist
noch offen, wir warten auf die Verordnung, die ja demnächst kommen soll und wir
werden diesem Gesetz zustimmen. - Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Präsident
Johann Römer: Als nächste
Rednerin ist Frau StR Landauer zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihr.
StR Karin Landauer: Herr Präsident! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Ich glaube, es
ist in Ordnung, wenn es beleidigende Äußerungen gibt, dass es zu einem
Ordnungsruf kommt. Aber das, was jetzt Frau StR und LhptmSt Laska gemeint hat,
dass man die Redefreiheit eines freigewählten Mandatars einschränken soll (Abg Mag Hilmar Kabas: Moskau!) und
diese auch noch mit Sanktionen belegen soll (Abg
Heinz Christian Strache: Moskau lässt grüßen! - Abg Mag Hilmar Kabas: Unterdrückung
der Rede!), ist auf das Entschiedenste zurückzuweisen. (Beifall bei der FPÖ. - StR Johann Herzog: Amtliche Zensur!)
Wir werden
diesem Gesetz, welches ... (Abg Heinz
Christian Strache: Redefreiheit! - Abg Godwin Schuster: Beleidigung des
Hauses!) Darf ich eine ganz kurze Wortmeldung zu den Tagesordnungspunkten
...
Präsident
Johann Römer (unterbrechend): Entschuldigen Sie,
Frau Stadträtin. Ich bitte die Herren im Saal etwas ruhiger zu sein, damit die
Frau Stadträtin weiterreden kann. (Abg
Harry Kopietz: Nicht alle stören, nur ein paar! - StR Johann Herzog: Jetzt seid
Ihr es!)
StR Karin Landauer (fortsetzend): Wir werden diesem Gesetzesentwurf nicht zustimmen,
und zwar aus dem einfachen Grund, weil die Verordnung - das ist mir klar, immer
erst nach der Kundmachung wird die Verordnung erstellt - ganz wichtige Dinge
enthält, die für das Tagesbetreuungsgesetz sehr wichtig sind.
Ich denke mir, dass
es hier wesentlich gewesen wäre, diese Verordnung doch entweder zu diskutieren
oder auch vorzulegen, damit man als Mandatar weiß, welchen Inhalt diese
Verordnung haben wird. Da dieses Gesetz ganz auf diesen § 5 aufgebaut ist,
können
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