Landtag,
2. Sitzung vom 28.06.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 64 von 74
gesammelt und es
waren sogar welche dabei, die gar nicht von uns waren. Aber okay, soll sein!
Ich denke mir,
im Moment ist es so, dass wir einfach eingreifen müssen, weil wir fachliche
Mängel finden, zum Beispiel wenn ich an das Ärztegesetz denke, das jetzt
beschlossen worden ist. (StR Karin
Landauer: Das ist aber nur Ihre Meinung!) Es ist unwahrscheinlich, dass
entgegen sämtlicher Fachleute einfach darüber gewischt worden ist, denn dabei
geht es um Kinderleid! (Beifall bei der
SPÖ und bei den GRÜNEN. - Aufregung bei der FPÖ und bei der ÖVP. - StR Karin
Landauer: Das stimmt ja gar nicht! Das ist nur Ihre Meinung! - Amtsf StR Mag
Renate Brauner: Die FPÖ hört die Wahrheit, wofür sie verantwortlich ist, nicht
gerne!)
Präsidentin
Erika Stubenvoll (unterbrechend): Ich würde bitten, dass
wir jetzt die Kinder- und Jugendanwälte sprechen lassen und nicht durch
dauernde Zwischenrufe stören. (Abg Dr
Herbert Madejski: Da bleibt einem aber nichts anderes übrig!)
Herr Abg
Madejski, bitte. (Abg Dr Herbert Madejski:
Das ist doch kein Bericht!)
Ich bitte um
etwas mehr Ruhe im Saal. Die Frau Pinterits bitte ich, mit ihrer Wortmeldung
fortzufahren. (Abg Johannes Prochaska:
Eine Unverschämtheit sondergleichen ist das!)
Kinder- und
Jugendanwältin Monika Pinterits (fortsetzend): Jetzt ein bisschen zu
den einzelnen Punkten:
Ich denke mir,
es geht darum, dass es uns ganz wichtig ist, die UN-Konvention über die Rechte
des Kindes in den Verfassungsrang zu bekommen, sei es in Wien beziehungsweise
natürlich auch im Bund. Wir haben bisher von den Juristen eigentlich immer nur
gehört, was nicht geht.
Wir würden uns
wünschen, dass Sie uns einmal sagen, was geht. Ich würde Ihr Angebot recht
gerne annehmen, dass man sich darüber neue Gedanken macht. Vielleicht gibt es
auch Juristen, die da eine Möglichkeit sehen. In anderen Bundesländern ist es
auch möglich gewesen.
Zu Herrn Dr
Schmid möchte ich nur sagen, er ist mein Partner und ich bin sehr stolz darauf,
dass er mein Partner ist. Ich denke mir, er wird dann selber zu diesen
eigenwilligen Anmerkungen von Ihnen etwas sagen. Mir ist nur wichtig, dass die
Dinge, die in der Kinder- und Jugendanwaltschaft nach außen gehen, nicht von
Einzelpersonen gemacht werden, sondern dass wir im Team bestimmen. Das heißt,
wir stehen beide dazu.
Ich denke,
dass wir eine recht gute Lobbyfunktion für Kinder und Jugendliche ausüben. Ich
habe jetzt nicht nur von Ihnen Rücktrittsmeldungen bekommen, ich habe sie auch
von einem Nationalratsabgeordneten vom Bund bekommen. Wir haben nämlich alle
angeschrieben und ersucht, sich noch einmal zu überlegen, ob sie diesem
blödsinnigen Ärztegesetz nicht doch nicht zustimmen wollen. (Beifall bei der SPÖ und bei den GRÜNEN. -
Aufregung bei der FPÖ und bei der ÖVP. - Abg Johannes Prochaska: Eine Zumutung
ist das! Was soll das heißen? - Abg Dipl Ing Martin Margulies: Wieso? Sie hat
doch Recht!)
Präsidentin
Erika Stubenvoll (unterbrechend): Ich ersuche die
Abgeordneten, sich etwas zu mäßigen. (Beifall
bei der SPÖ und bei den GRÜNEN. - Aufregung bei der ÖVP und bei der FPÖ. - Abg
Johannes Prochaska: Das ist eine Verhöhnung der Debatte! Das ist unerhört!)
Ich denke, wir
können jetzt mit der Wortmeldung fortfahren. (Abg Georg Fuchs: So etwas Unerhörtes!) Sie können sich nachher
noch zum Wort melden. Wir haben die Möglichkeit, dass Sie hier diskutieren. (Abg Johannes Prochaska: Unglaublich ist
das! Das ist dieses Hauses unwürdig!)
Ich muss jetzt
um etwas mehr Ruhe im Saal bitten, sonst muss ich die Sitzung unterbrechen! (Amtsf StR Mag Renate Brauner zu Abg
Johannes Prochaska: Regen Sie sich nicht so auf! Wenn Sie keine Kritik
aushalten, ist das Ihr Problem! Da geht es um die Gefährdung von Kindern, um
sexuellen Missbrauch, dass keine Anzeigen mehr möglich sind! - Abg Georg Fuchs:
Das ist wirklich unerhört! - Abg Johannes Prochaska: Diese Person ist eine
unglaubliche Zumutung!)
Kinder- und
Jugendanwältin Monika Pinterits (fortsetzend): Es gibt zwei Personen,
die eine Zumutung sind! Wir können Sie beruhigen, wir bleiben wie wir sind! (Beifall bei der SPÖ und bei den GRÜNEN. -
Aufregung bei der FPÖ und bei der ÖVP. - Abg Johannes Prochaska: Das ist eine
gefährliche Drohung! - Die Abgeordneten von FPÖ und ÖVP verlassen mit Ausnahme
des Abg Dr Matthias Tschirf und der Schriftführerin Abg Brigitte Reinberger
geschlossen den Sitzungssaal.)
Präsidentin
Erika Stubenvoll: Ich darf
jetzt Herrn Dr Schmid um seine Wortmeldung bitten. (Abg Dr Matthias Tschirf: Ich habe mich zur Geschäftsordnung zum Wort
gemeldet!)
Entschuldigung! Herr Abg Dr Tschirf hat sich zur Geschäftsordnung gemeldet.
Ich habe gedacht, das war mit Ihrem Auszug aus dem Landtag erledigt.
Abg Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! (Abg Kurt Wagner: Herr Kollege Tschirf, wo
ist denn Ihre Fraktion?)
Was sich hier abgespielt hat, ist einfach unglaublich! (Abg Godwin Schuster: So ist es!) Es ist nämlich unglaublich, meine
sehr geehrten Damen und Herren, wie hier mit der österreichischen Rechtsordnung
umgegangen wird! (Abg Martina Malyar: Wo
ist Ihre Fraktion?)
Ich verlange daher eine Sitzungsunterbrechung und eine Präsidiale, in der
über die Art und Weise, wie hier vorgegangen wird, diskutiert wird, damit sich
das nicht wiederholt! (Abg Martina
Malyar: Ihre alten Herren sollten wissen, wie sie sich zu benehmen haben! Das
sollen politische Vorbilder sein? Dafür kann man sich nur genieren!)
Präsidentin Erika Stubenvoll:
Ich sehe zwar jetzt keine Verfehlung in der Geschäftsordnung, aber wenn
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