«  1  »

 

Gemeinderat, 5. Sitzung vom 25.02.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 89 von 115

 

Landessportrat dabei zu sein. Ich glaube auch, dass dieses Gremium ein durchaus wichtiges und sehr gutes Instrument ist, den Sport und die Vereine unter ein Dach zu bringen.

 

Vielleicht noch eines: Ich würde mir wünschen, um nicht mit einem Redner der Regierungsfaktion verwechselt zu werden, oder eine Anregung darf ich hier auch mitgeben: Eine Sportförderung oder eine intensivere Sportförderung oder, wie soll man sagen, eine intensivere Mittelvergabe und auch eine Spezialisierung auf die Grundsportarten wäre mir wichtig. Grundsportarten, Sie wissen: Schwimmen, Leichtathletik und Turnen. Warum die Grundsportarten? Ich glaube, gerade in unserer bewegungsarmen Zeit, sage ich einmal, die auch bei Jugendlichen ablesbar ist, wir kennen die Zahlen, sind diese Grundsportarten der Weg zu besseren konditionellen und koordinativen Fähigkeiten. Und auch alle anderen Sportarten, wir wissen es, fußen auf diesen Grundsportarten. Darum wäre es durchaus an der Zeit, hier eine besondere Förderung für diese Sportarten auszuschütten. Ich bin aber auch da überzeugt ... (Amtsf StR Christian Oxonitsch: Leichtathletik) Bei Leichtathletik bin ich ein bissel befangen, das gebe ich zu, obwohl inzwischen auch nicht mehr, leider Gottes. Meine leichtathletische Karriere ist schon lang vorbei. Aber trotzdem würde es mich freuen oder ich bin überzeugt davon, dass man auch dafür genügend Mittel ausschütten könnte. Ich danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.

 

Wir kommen daher gleich zur Abstimmung.18.25.00 Ein Gegen- oder Abänderungsantrag wurde nicht gestellt. Ich bitte also jene Damen und Herren des Gemeinderates, die dem Antrag der Berichterstatterin zustimmen wollen, die Hand zu erheben. - Einstimmige Zustimmung, der Antrag ist somit angenommen.

 

Es gelangt nunmehr Postnummer 418.26.14 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Errichtung und den Betrieb einer sozialpsychiatrischen Wohngemeinschaft. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag Straubinger, die Verhandlung einzuleiten.

 

18.26.15

Berichterstatterin GRin Mag Sybille Straubinger: Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzende GRin Dr Sigrid Pilz: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist GRin Schütz. Ich erteile es ihr.

 

18.26.31

GRin Angela Schütz (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Bei dieser Post geht es um die Errichtung und den Betrieb einer sozialpsychiatrischen Wohngemeinschaft mit zwei Wohngruppen für je sechs Minderjährige, mit der Oase - Verein zur Unterbringung und Betreuung entwicklungsgefährdeter Kinder und Jugendlicher auf Grund des Vergabeverfahrens ermächtigt wurde. Die voraussichtlichen Ausgaben für das Jahr 2011 sollen 1 452 000 EUR betragen.

 

Grundsätzlich begrüßen wir diese Einrichtung, zeigt sie doch den großen Bedarf für die Betreuung Minderjähriger und daher werden wir dieser Post zustimmen. Es sei aber an dieser Stelle gestattet, auf einige Punkte erneut hinzuweisen, da diese Form der Einrichtung nur eine Ergänzung, nicht aber der Ersatz für grundsätzliche Versorgung von Psychotherapieplätzen für Minderjährige sein darf. Es wird auch nicht besser, wenn die SPÖ-Mandatare immer wieder meinen, sie hätten die einzige Wahrheit und das alleinige Wissen hier gepachtet und die Opposition möge das endlich zur Kenntnis nehmen. Dadurch werden Tatsachen auch nicht wahrer. Wahr ist vielmehr, dass wir einen temporären Personalengpass bei Kinder- und Jugendpsychiatern haben, auch wenn das vielleicht infolge einer Umstellung der Ausbildungsrichtlinien durch die Ärztekammer passiert sein mag. Es liegt aber auch in der Verantwortung der Stadt Wien, rechtzeitig aufzuzeigen, dass das der Fall ist und fristgerecht Maßnahmen dagegen zu ergreifen, damit eine flächendeckende, leistbare Versorgung gegeben ist. Wir haben in Wien in allen möglichen Bereichen Schlüsselarbeitskräfte, auch aus Deutschland, ohne die wir in manchen Bereichen angeblich gar nicht über die Runden kommen würden. Das wäre so ein Bereich für mich. Es darf nicht sein, dass es einen künstlichen Engpass an Kassen-, Kinder- und Jugendpsychiatern sowie -psychologen gibt, nur weil es einen Ausbildungsengpass gibt oder/und, je nachdem, wie man es sehen möchte, Private mehr verdienen. Das ist der falsche Weg. Es ist auch zynisch, der FPÖ auszurichten, sie möge sich darum kümmern, dass psychotherapeutische Hilfe finanziell von der Kasse unterstützt wird, weil sie, die SPÖ, sich eh schon seit Jahren dafür einsetzen würde, dass das passiert, offensichtlich aber ohne jeglichen Erfolg. Sie, werte Abgeordnete der SPÖ, Sie hätten es in der Hand, das längst schon umgesetzt zu haben. Sie haben hier wirklich versagt.

 

Die Einrichtung Oase kümmert sich insbesondere um Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren, eine Zielgruppe, die wichtig ist, kommen diese doch oft aus desolaten Familienverhältnissen und so in eine Familienbetreuung.

 

Was wir uns in diesem Zusammenhang von der Kinder- und Jugendanwaltschaft wünschen würden, ist die Einführung eines Vier-Augen-Prinzips in der Gesprächsführung. Das bedeutet aber, um die Qualität der Arbeit zu sichern, eine deutliche Aufstockung des Personalstandes.

 

Grundsätzlich darf diese wichtige Einrichtung für Jugendliche mit erhöhtem sozialpsychiatrischen und sozialpädagogischen Betreuungsbedarf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es wieder nichts für Kinder unter 12 Jahren gibt. Wie wir aber alle wissen, ist nicht nur die Betreuung und Resozialisierung junger Menschen sowie Erwachsener in einem normalen Alltag wichtig, sondern ein möglichst früher Therapieansatz. Es heißt nicht umsonst, dass ein Monat in der Kleinkindentwicklung einen enormen Entwicklungsschritt bedeuten kann. Einen Schritt, der in diesem Alter versäumt wurde, kann ein 12-Jähriger in einer betreuten Einrichtung wie der Oase nicht mehr wettmachen. Je früher mit der Therapie begonnen wird, desto leichter tun sich später Einrichtungen wie die der Oase mit der Reintegration der Jugendlichen. Daher fordern wir analog des Vorarlberger Modells Screenings bereits im Kleinkindergarten zur Früherken

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular