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Gemeinderat, 5. Sitzung vom 25.02.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 63 von 115

 

zustimmen.

 

Wenn man sich das Subventionsansuchen aber genau anschaut, worum geht es da? Diesen Verein gibt es schon seit 25 Jahren, und der Schwerpunkt ist eben die Förderung der heimischen Künstler, die man bei Musikprogrammen und bei Projekten unterstützen möchte. Da schreibt man bei der Einreichung von ungefähr 260 Projekten im Jahr, das wird dann aber bei der MA 7 bei der Antragerstellung gleich einmal auf 200 Konzerte runterreduziert, und wenn man sich anschaut, was im Veranstaltungskalender dieses Vereins steht, jetzt, zwei Monate nach Jahresbeginn, dann sind es 108 Veranstaltungen. Aber wenn man es sich noch genauer ansieht, wie ich das gemacht habe, dann sieht man, dass da auch Widerrufe erwähnt werden. Also es sind rund 100, genau sind es 105 Veranstaltungen, die man da abhalten möchte im heurigen Jahr.

 

Jetzt kommt man zu den Kosten, zu den 212 000 EUR. Da ist man sich wieder sehr einig, und zwar hat man da einen Berechnungsschlüssel aufgestellt. Nach Kalkulation – aber wie kalkuliert man, ich weiß nicht, kalkuliert man 260 Konzerte oder 200 oder die 105, die im Veranstaltungskalender drinnen sind – auf jeden Fall kommt man auf eine Summe von 1 087 000 EUR. Dann geht man davon aus, dass Sponsorengelder in der Höhe von 30 000 EUR eingehen werden. Die rechnet man dazu zu den Einnahmen, die sich mit 875 000 EUR in dieser Berechnung niederschlagen. Und jetzt rechnet man ganz einfach auf diese 1 087 000 auf und erwartet sich 212 000 EUR Unterstützung.

 

Das ist ja nicht schlecht, wenn man das unterstützt, nur wenn man sich den Akt jetzt genau anschaut, möchte man wissen, wie man hier nachvollziehbar auf diese Berechnung kommt. Sie ist ja schlüssig und stimmt vom Rechnerischen her, aber wenn ich mir allein die Kalkulationen anschaue, die sich eben zwischen echt aufgezeichneten 105 Veranstaltungen und geschätzten 200 von der MA 7 und angegebenen 260 von der einreichenden Stelle bewegen, dann weiß ich nicht, warum man genau auf diese 212 000 EUR kommt. Man muss nämlich auch dazusagen, dass dieser Verein und Planet Music mit Media Veranstaltungs- und VerlagsGmbH sehr eng verwoben sind, weil die fast personenidentisch sind. Denn der Vereinskassier ist zum Beispiel der Planet-Music-Veranstalter. Der gibt auch ein Magazin heraus. Dieses Magazin wird periodisch, mehr als vier Mal im Jahr, verteilt. Da ist er Chefredakteur und auch Herausgeber.

 

Jetzt steht aber, die Subvention soll für den Veranstaltungsbetrieb Planet Music, Szene Wien und andere Spielorte sein, also nicht für die Subvention von einem Medium. So liest man das heraus, aber vielleicht ist eben schon wie in der Einleitung bei die „Vereinigte Österreichische Musikförderer" hier auch ein Schreibfehler passiert, und man möchte vielleicht auch das Medium subventionieren. Das Medium kostet übrigens 2 EUR und hat bei der letzten Ausgabe 116 Seiten gehabt.

 

Der Verein, ein gemeinnütziger Verein, hat als Unternehmensgegenstand die Förderung der österreichischen Musikszene. Schauen wir uns jetzt an: Was sind die Schwerpunkte dieses Vereins? Warum möchte er diese Subvention haben?

 

Da gibt es das Projekt YoungXtars – das man mit X schreibt in der Mitte, aber das sieht man ja auch schon an „die Vereinigte Österreichische Musikförderer" – Bandwettbewerb in Österreich. Dieser wendet sich an heimische Musiker unter 21 Jahren. Mittlerweile ist die Teilnehmerzahl auf über 100 Gruppen angestiegen. Das ist sehr lobenswert. Dass die Jugend musikinteressiert ist, ist wichtig, und ich glaube, dass noch viel mehr Jugendliche, vor allem, wenn es um heimische jugendliche Musiker geht, gefördert werden sollten. Ich glaube, Musik ist sicherlich ein wichtiger Bestandteil, dass man junge Menschen auf den richtigen Weg bringen kann und sie vor Blödheiten abhalten kann.

 

Es gibt da auch Preisgelder bei diesen Veranstaltungen bei den Über-21-Jährigen. Da kann man bei Veranstaltungen bis zu 90 000 EUR als Preisgeld gewinnen. Sicher, das gehört finanziert. Bei den YoungXtars sind es 20 000 EUR.

 

Zu den Sponsoren, weil ich zuerst davon gesprochen habe, dass man mit 30 000 EUR rechnet, die von Sponsoren kommen: Wenn man schaut, so treten da allein 11 Getränkefirmen als Sponsoren auf. Klar, die leben von dieser Szene, und zwar recht gut. Da wundert es mich, dass das dann nur 30 000 EUR sind.

 

Was uns auch besonders freut, ist die Tatsache, dass es am 30. April und am 1. Mai ein Konzert „Rock gegen Rassismus" gibt. Das finden wir sehr gut, denn wir wissen, dass es sehr, sehr viel Rassismus gibt in der Definition, nämlich auch gegen Inländer. Und wenn die ein Konzert machen, wo es wirklich darum geht, nichtrassistisch aufeinander zuzukommen, dann unterstützen wir das gerne. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Es gibt in Deutschland natürlich auch diese Konzerte. Da hat es ein Konzert „Rock gegen Rechts" gegeben. Das war 2007 in Sachsen-Anhalt. Da musste leider die Stadt dann für 50 000 EUR aufkommen, weil sie zu wenig Besucher gehabt haben. Ich hoffe, dass diese Subvention für solche Sachen dann nicht aufkommen muss, aber ich glaube, mit dem Rassismus-Rock können wir uns sehr gut anfreunden.

 

Was ganz sicher nicht beworben wird, da geht es rein um Musik, sind Ballveranstaltungen. Da gibt es zur jetzigen Zeit sehr viele, so wie heute den Kaffeesiederball, und der ist dezidiert nicht angeführt in den vielen, vielen Veranstaltungsaufzeichnungen.

 

Wir stimmen dem Antrag zu. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet.

 

Wir kommen nun zur Abstimmung. 15.33.32Wer der Postnummer 18 die Zustimmung gibt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Einstimmigkeit fest.

 

15.33.43Es gelangt nunmehr die Postnummer 19 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an Verein Musica Juventutis. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Prof Dr Vitouch, die Verhandlung einzuleiten.

 

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