Gemeinderat,
14. Sitzung vom 20.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 108
wobei die Finanzierung mit einem Fondsvermögen von 12 Millionen EUR sichergestellt werden soll, einfach mit dem Ziel, dann anzusetzen, nicht erst, wenn die Insolvenzgefährdung da ist, wo man meistens überhaupt nicht mehr retten kann oder wenn, nur mit riesigem Aufwand und dann ganz wenige, sondern wo man von Anfang an, in der Startphase, in der Gründungsphase das Unternehmen stärkt, weil es für die Kleinen besonders schwierig ist, zu Geld zu kommen.
Ich erinnere daran, dass wir in dem Bereich der
Förderschienen eine Reihe getan haben.
Dasselbe gilt, Herr Kollege Aichinger, auch für die
Frage der Geschäftsstraßen. Wir werden dieses Thema anhand eines Antrags im
Ausschuss behandeln. Dazu werde ich auch in schriftlicher Form Stellung nehmen.
(GR Dr Matthias Tschirf: Es gibt keine
Informationen an die Vorstandsmitglieder des Wirtschaftsförderungsfonds! Wann
werden die Vorstandsmitglieder des Wirtschaftsförderungsfonds darüber
informiert?) - Die Mitglieder des Wirtschaftsförderungsfonds werden in den
Beiratssitzungen jedes Mal darüber informiert. Entschuldigung, bei der nächsten
Beiratssitzung werden Sie aufmerksam all das auch im Detail der Fragestellungen
erkunden können. (GR Dr Matthias Tschirf:
Ich wäre als Vorstandsmitglied daran interessiert, so etwas zu hören! Das ist
ja wie beim Ku-Klux-Klan, dass da irgendwelche anonymen Geschichten sind!)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich möchte noch
an die Adresse der Klubvorsitzenden der Grünfraktion eine Bemerkung machen: Sie
hat hier die Solarförderung angesprochen. Ich erinnere, dass Ihr Kollege
Chorherr in einer Fragestunde an mich die Frage gerichtet hat und ich deutlich
gemacht habe, dass wir erstens den Bereich anheben, zweitens, dass der
Unterschied zwischen der Großstadt und einem ländlichen Bundesland einfach
darin besteht, dass bei uns der Teil der Ein- oder Zweifamilienhäuser ungefähr
10 Prozent ausmacht und das bei den Miethäusern, praktisch viel
schwieriger ist, weil man die Zustimmung aller Mieter braucht, aller Eigentümer
braucht, eigentlich um vieles komplizierter ist und dass wir dafür auch andere
ökologische Maßnahmen haben, wie zum Beispiel die Fernwärmeversorgung, die eine
zentrale Rolle spielt. 29 Prozent der Wärmeversorgung erfolgen über
Fernwärme. Ich füge noch hinzu, in der sechsten Ökostrombeiratssitzung sind
jetzt, was Photovoltaikanlagen betrifft, Förderungen ausgesprochen worden,
darunter auch das Sunny Energy Building in der Nähe des Tech Base. Ich stehe
gerne für Detailauskünfte zur Verfügung. Also wir vernachlässigen den Bereich
nicht, versuchen aber in dem Bereich die für die großstadtorientierten
Bedingungen geeigneten Instrumente zu finden.
Dasselbe gilt auch für die Frage, die Sie
angesprochen haben. Natürlich brauchen Kleinunternehmungen, gerade im kreativen
Bereichen, oft Büroräumlichkeiten. Wir haben in dem Bereich eine Reihe von
Startup-Centern geschaffen, also das Startup-Center Stutterheimstraße im
15. Bezirk, das Startup-Center Business- und Reserchecenter am
Hochstädtplatz, das Startup-Center Ignaz-Köck-Straße wird im Frühjahr 2007
eröffnet, das Startup-Center Tech Base Vienna im 21. Bezirk und vor
wenigen Tagen war im 19. Bezirk beim Nineteen dieses Center, das ebenfalls
für solche flexible Einrichtungen zur Verfügung steht. Natürlich gibt es
daneben noch die Gewerbehöfeförderung mit den entsprechenden Einrichtungen.
Jawohl, das ist ein entscheidender Punkt, der gemacht werden soll.
Ich komme zum Thema der Bezirksbudgets. Niemand soll
mir unterstellen, dass ich mich mit diesem Thema leichtfertig befasse. Ich tue
das auch deswegen, weil die heute gültigen Regelungen nicht sozusagen durch
mich so zu Stande gebracht worden sind, und dadurch tue ich mir leichter, wenn
du sagst, das könnte man ja verändern, man soll es nur einmal probieren. Ich
rufe in Erinnerung, die Regelungen sind vor vielen Jahren geschaffen worden,
ich glaube sogar, zwischen den Klubs ausgehandelt, zumindest aber unter
massiver Mitwirkung der Klubs sind die Regelungen ausgemacht worden. Man hat
sich damals geeinigt, dass die Hauptfinanzierung aus Mitteln erfolgt, die auf
der einen Seite von der Kommunalsteuer kommen, die ich schon erwähnt habe, und
auf der anderen Seite von der Dienstnehmerabgabe oder U-Bahn-Steuer. Dass sich
damit die Einnahmensituation in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
verschlechtert, ist dasselbe wie die Situation der Gebietskrankenkasse, die in
wirtschaftlich schlechten Zeiten halt auch weniger Beiträge einnimmt. Das ist
versucht worden, durch Leistungen aus dem Zentralbudget auszugleichen.
Das Zweite ist, bei jedem Vergleich über mehrere
Jahre sollte man nicht vergessen, dass wir dazwischen die Umstellung vom
Brutto-Netto-System gehabt haben, dass wir die Radwegenetzveränderungen gehabt
haben, wo eine Entlastung der Bezirke am Ausgaben- oder Aufgabensektor
geleistet worden ist und dass sich die Personalkostenentwicklungen
ausschließlich im Zentralbudget und nicht in den Budgets der Bezirke abspielen.
Nur eine reine Anmerkung.
Dennoch stehe ich jederzeit einer Diskussion darüber
zwischen den Klubs offen gegenüber. (GR
Dr Matthias Tschirf: Sehr gut!) Man muss sich einmal darüber klar sein,
welch komplizierte Mechanismen hier entwickelt worden sind, um auch die
Fairness des Zusammenführens der verschiedenen Aufgaben herzustellen, und wie
schwierig das ist.
Ich möchte nur ein Beispiel
nehmen: Wir haben in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen die Förderung
oder Finanzierung der Renovierung der Parkmauer des Schlosses Hetzendorf und
die Frage: Was ist der Unterschied zur Friedhofsmauer in Hietzing? Das eine ist
aus dem Budget der Stadt zu leisten, das andere wird aus dem Budget des Bezirks
zu leisten sein. Wie das sozusagen zu differenzieren und zu begründen ist,
warum diese unterschiedlichen Positionen sind und welche Schwierigkeiten es der
Friedhofsverwaltung macht, das zu lösen, kann man an einigen Beispielen sehen.
Nur mit Überspringen dieser Regelungen ist es beispielsweise möglich gewesen,
im 17. Bezirk die Sanierung der
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