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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 26.06.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 6 von 118

 

Jugendarbeitslosigkeit alles tun, was möglich ist! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Vor diesem Hintergrund haben wir am 9. Juni mit den Sozialpartnern, mit dem Arbeitsmarktservice und dem Wiener Arbeitnehmer Förderungsfonds sowie unter Mitwirkung von KommR Blum ein Maßnahmenpaket für den Herbst zur Förderung der Jugendausbildung beschlossen. Es umfasst fünf Punkte. Wir gehen davon aus, dass die Blum-Aktion - was mittlerweile auch bekannt gegeben wurde - verlängert wird. Das ist auch notwendig, weil es in diesem Jahr, 2006/2007, eine deutliche Steigerung der Schulabgänger gibt, gerade in Wien, und eine Zunahme in der Altersgruppe der 15-Jährigen. Von der demographischen Entwicklung her ist das einfach notwendig.

 

Zweiter Punkt: Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Wien, dem AMS und dem WAFF setzen wir weiter fort bei der Lehrstellenakquisition, die sich absolut, gerade im Zusammenhang mit der Blum-Aktion, voll bewährt hat.

 

Dritter Punkt: Wir gewährleisten die finanzielle Förderung von Betrieben zur Ausbildung von Lehrausbildnern. Wenn du in einem Betrieb Lehrlinge ausbilden willst, musst du zuerst einmal Geld dafür ausgeben, dass einer der Mitarbeiter die Lehrausbildnerprüfung machen kann, und das ist auch eine entsprechende finanzielle Problematik. Vom Start dieses Projektes im Jahr 2005 bis zum 6. Juni 2006 konnten mit dieser Förderungsmaßnahme 902 Ausbildner zusätzlich ausgebildet werden, und wir haben 529 Betriebe gefördert. Ein Viertel dieser Betriebe hatte bis zum Zeitpunkt der Förderung überhaupt keinen Lehrling ausgebildet! Man sieht also, dass es auf diesem Weg der Förderungsaktion durchaus möglich ist, auch ein Plus an Lehrstellen zu schaffen.

 

Viertens: Wir haben seit mehreren Jahren im Magistrat und auch in unseren Betrieben mehr Lehrlinge aufgenommen, als es von der Bedarfsprognose her eigentlich notwendig gewesen wäre. Wir werden diese - unter Anführungszeichen - Überproduktion an Lehrstellen fortsetzen.

 

Fünfter Punkt: Für die Jahre 2006 und 2007 werden 1 075 Lehrstellen zu Lehrlingsstiftungen zur Verfügung stehen. Sie gewährleisten damit eine durchgehende Ausbildung und bedeuten - ich komme noch dazu - auch eine entscheidende Qualitätsverbesserung. Und als weiterer Schlusspunkt: Darüber hinaus finanzieren wir zu einem Viertel 3 230 Lehrgangsplätze mit.

 

Ich bin davon überzeugt - und damit bin ich derselben Überzeugung wie die Sozialpartner und alle, die an diesem Projekt mitgewirkt haben -, dass es uns nicht nur gelingen wird, für den Herbst sicherzustellen, dass kein Jugendlicher, der Arbeit sucht, der eine Lehrstelle sucht, auf der Straße stehen bleiben muss, weil er nirgendwo einen Ausbildungsplatz findet, sondern darüber hinaus können wir gerade durch den Ausbau der Lehrlingsstiftungen sicherstellen, dass es nicht nur darum geht, Ausbildungen anzubieten, die möglicherweise nur kurzfristig zu einer Beschäftigung führen oder für welche die Beschäftigungsprognose extrem ungünstig ist, sondern wir bieten in diesen Stiftungsplätzen auch Ausbildungsprogramme für Berufe an, von denen wir sagen, dass es Zukunftsberufe sind.

 

Es ist heutzutage gar nicht so leicht, eine solche Lehrstelle zu finden, weil derzeit eher Kleinbetriebe in diesem Bereich tätig sind, die in der Startphase noch gar nicht in der Lage sind, Lehrstellen anzubieten. Diese Zukunftsperspektive ist uns wichtig, und daher ist die Erweiterung der Stiftungsplätze auch das entscheidende Kriterium, was natürlich zusätzliche Finanzmittel bedeutet.

 

Der Anteil, den die Stadt Wien zur Finanzierung dieses Paketes beiträgt, macht 12,5 Millionen EUR aus. Das ist um ein Drittel mehr, als wir im Jugendausbildungssicherungsprogramm für das laufende Jahr eingesetzt haben. Damit reagieren wir auch rechtzeitig auf die steigenden Kriterien qualitativer Art, aber auch die höheren Anforderungen, die geboten sind.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die zentrale Schaltstelle im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit - und ich füge noch einmal hinzu: Dieser Kampf ist bei weitem nicht gewonnen! - ist auf der Bundesseite das AMS und auf der Seite Wiens der Wiener Arbeitnehmer Förderungsfonds. Sie leisten beide zusammen ausgezeichnete Arbeit, und es ist keine Lobhudelei gegenüber dem WAFF oder selbstgefällige Beweihräucherung, wenn man feststellt, dass es aufgrund dieser ausgezeichneten Arbeit des Wiener Arbeitnehmer Förderungsfonds und der guten Zusammenarbeit von AMS und WAFF so war, dass das Bundesland Wien im vergangenen Jahr das einzige Bundesland in Österreich war, in dem sowohl die Arbeitslosenzahlen absolut zurückgegangen sind als auch die Arbeitslosenquote gesunken ist (GRin Ingrid Korosec: Aber die höchste...!), während im Österreich-Durchschnitt die Arbeitslosigkeit um 3,6 Prozent anstieg und die Arbeitslosenquote von 7,1 auf 7,2 Prozent hinaufgegangen ist. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)

 

Ich möchte diese Gelegenheit dazu nutzen, dem scheidenden Vorsitzenden des Vorstandes des Wiener Arbeitnehmer Förderungsfonds, der jetzt Bezirksvorsteher im 22. Bezirk geworden ist, für seine Arbeit hier zu danken. Er hat ausgezeichnete Arbeit geleistet, und es hat vor allem eine ausgezeichnete Zusammenarbeit sowohl mit dem AMS als auch mit allen Sozialpartnern und mit der Stadt in diesem Bereich gegeben! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Ich wünsche bei dieser Gelegenheit auch seiner Nachfolgerin - Sandra, auch dir! - alles, alles Gute und viel Erfolg für deine Tätigkeit! Wir wissen, welche wichtige Position in diesem zentralen Thema der Beschäftigung und Jugendausbildung diese Aufgabe einnimmt.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Rückgang der Arbeitslosigkeit setzt sich fort und ist in Wien nicht bloß das Ergebnis irgendeiner Aufstockung von Schulungsprogrammen und Schulungsplätzen. Wenn man in Wien vergleicht... (StR DDr Eduard Schock: Was denn - Sie haben es erkannt, Herr Vizebürgermeister! Sie haben Ihr eigenes Märchen erkannt! Sie haben Ihr eigenes Märchen endlich erkannt, Herr

 

 

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