Gemeinderat,
6. Sitzung vom 28.02.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 33 von 82
Abwassergebühren in Wien weit unterhalb dessen, was in Gesamt-Österreich stattgefunden hat. Wir liegen hier in Wien gut und es ist einfach ein Verdienst der hervorragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
Es soll bei dem Bereich der Abwasser- und Kanalgebühr
nicht übersehen werden, dass, ich möchte es noch einmal betonen, die letzte
Erhöhung vor elf Jahren stattgefunden hat. In diesem Zeitraum ist allein der
Verbraucherpreisindex, aber auch der Bauindex, um über 20 Prozent
gestiegen. Auch hier ist die Kostenerhöhung nicht zuletzt auf Investitionen
zurückzuführen, konkret natürlich auch auf die Inbetriebnahme der
Hauptkläranlage, auf die wir zu Recht, wie ich meine, alle stolz sein können,
weil sie tatsächlich höchsten ökologischen Standards gerecht wird, aber auch
auf die moderne Kanalnetzsteuerung und vieles andere mehr, das in diesem
Bereich stattgefunden hat. Ich erwähne nur noch den Sammelkanal zusätzlich zur
Hauptkläranlage. Insgesamt sind allein in den letzten fünf Jahren in den
Gewässerschutz und in die moderne Abwasserentsorgung
424 Millionen EUR investiert worden. Ich meine, das ist gut
investiertes Geld, gerade für die zukünftigen Generationen, meine sehr geehrten
Damen und Herren!
Es ist tatsächlich so, dass natürlich die Erhöhung
Mehrkosten verursachen wird. Bei einem durchschnittlichen Abwasseraufkommen von
50 Kubik werden hier zukünftig knapp 7 EUR statt 5,50 EUR
verrechnet werden. Aber auch hier zeigt ein österreichweiter Vergleich sehr
eindrucksvoll, dass Wien hier sehr günstig liegt und vor allem den Vergleich
mit den Umlandgemeinden überhaupt nicht zu scheuen braucht. Aber man kann sich
durchaus auch internationale Vergleiche holen. Wenn wir uns internationale
Metropolen ansehen, dann sehen wir sehr eindrucksvoll, dass Wien in diesem
Bereich tatsächlich zu den günstigsten Anbietern gehört. Die Jahreskosten für
einen durchschnittlichen Haushalt betragen in Wien etwa 198 EUR, in
Innsbruck 242 EUR, in Salzburg 339 EUR, in Amstetten 398 EUR, in
Hollabrunn sogar 483 EUR. Ich glaube, diese Zahlen zeigen sehr
eindrucksvoll, Wien ist der günstigste Anbieter und wird es auch nach dieser
heute zu beschließenden Erhöhung bleiben. Darauf sind wir natürlich zu Recht
auch stolz, meine Damen und Herren! (Beifall
bei der SPÖ.)
Ich glaube, dass einmal mehr die heutige Debatte
unterstreicht, weshalb die Wienerinnen und Wiener die Arbeit der Wiener SPÖ mit
einem so großen und bei der jüngsten Wahl auch mit einem sehr deutlichen
Vertrauensbeweis ausgestattet haben. Während wir als Sozialdemokratinnen und
Sozialdemokraten nicht das Blaue vom Himmel versprechen, sondern versuchen, im
Interesse der Menschen, im Interesse einer funktionierenden Ver- und
Entsorgung, aber auch im Interesse der vielen anderen kommunalen Leistungen
eine verantwortungsvolle Politik zu machen, beschränkt sich die Tätigkeit der
Opposition im Wesentlichen auf Polemisieren und auf der einen Seite auf das
Einbringen entweder unerfüllbarer oder auch unfinanzierbarer und damit unglaubwürdiger
Forderungen.
Auf der anderen Seite macht die ÖVP im Wiener Rathaus
der Bundesregierung immer wieder die Mauer. Wir haben das auch heute in der
Aktuellen Stunde erlebt. Egal, was es an Desaster im Bereich der Wissenschafts-
und Forschungspolitik gibt, egal, was es an Belastungen in den vergangenen
sechs Jahren gegeben hat, da wird die Mauer gemacht. Konstruktive Beiträge im
Interesse der Wienerinnen und Wiener sind nicht zu erwarten. Letztendlich wird
gerade über diese Art der Politik, wie ich meine, auch bei der kommenden
Nationalratswahl, Bilanz gezogen werden. Die Wienerinnen und Wiener und, ich
bin davon überzeugt, auch die Österreicherinnen und Österreicher werden dann
Bilanz über diese gescheiterte schwarz-blaue Bundesregierung mit allen ihren in
wesentlichen Bereichen gebrochenen Wahlversprechen ziehen. Es hat sich das
Leben der Menschen durch diese Arbeit und nicht zuletzt auch der Wienerinnen
und Wiener durch die Vielzahl von Belastungen, die es in den vergangenen Jahren
gegeben hat, nicht verbessert, sondern ganz im Gegenteil verschlechtert. Die
Steuern und Abgaben wurden gerade in Ihrem Bereich massiv erhöht. Sich hier
hinzustellen, wenn wir in zwei Bereichen Gebührenanpassungen vornehmen, ist,
ich kann das nur noch einmal sagen, eine scheinheilige Diskussion.
Wir bemühen uns durch eine verantwortungsvolle
Sozialpolitik immer wieder gegenzusteuern, zum Beispiel durch unsere Maßnahmen
im Bereich der Sozialhilfe, wo wir entgegen allen Unkenrufen, auch daran muss
man erinnern, nie eine Kürzung vorgenommen haben und jetzt die nächste Erhöhung
- und das ist die österreichweit höchste Erhöhung im Bereich der Sozialhilfe -
vorgenommen haben. Da brauchen wir uns nicht zu verstecken. Da haben wir eine
gute Politik gemacht. Im Vergleich dazu werden wir in Erinnerung halten, was
ÖVP, FPÖ und BZÖ alles erhöht haben, von der Energieabgabe über die
Versicherungssteuer über die Tabaksteuer, die Autobahnvignette, die
Passgebühren, die Rezeptgebühr, die Selbstbehalte bei Heilbehelfen, die
Pensions-, Unfall- und Krankenversicherungsbeiträge, die Studiengebühren und
vieles anderes mehr, und all das ohne eine tatsächliche Leistungsausweitung,
ganz im Gegensatz, wie wir das in Wien machen.
Wir finanzieren gerade in dem Bereich der Ver- und
Entsorgung weitere Qualitätsverbesserungen, seien es die Filter im Bereich des
Flötzersteigs, sei es die Umstellung bei der Altglassammlung auf neue lärmarme
Behälter, oder sei es auch im Bereich der zukünftigen Entsorgungsanlage, im
Bereich der Müllverbrennung Pfaffenau, durch die höchsten Umweltstandards. Wir
bieten auch eine tatsächliche Leistungsverbesserung. Sie haben das Geld immer
nur genommen, um Löcher zu stopfen. Der Unterschied zwischen einer Politik der
SPÖ und der ÖVP, dem BZÖ, aber auch der FPÖ ist im Wahlergebnis der Wiener
Gemeinderatswahl, wie ich meine, nachzulesen gewesen. Die Wienerinnen und
Wiener haben der SPÖ vertraut. Sie können ihr auch in Zukunft vertrauen, dass
wir mit ihren Steuermitteln sorgfältig und sorgsam umgehen! Das garantieren wir
Ihnen, meine Damen und Herren! - Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular