Gemeinderat,
6. Sitzung vom 28.02.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 32 von 82
Österreichs, das wir mit einem Investitionsvolumen von 55 Millionen EUR errichten werden, wird demnächst in Betrieb gehen. Das sind, wie ich meine, Investitionen, die gut angelegt sind. Dafür haben die Wienerinnen und Wiener durchaus auch Verständnis, weil ihnen im Gegensatz zur Opposition durchaus klar ist, dass umweltverträgliche Maßnahmen und Umweltschutz auch etwas kosten und zusätzliche Ausgaben möglich machen. Daher zieht auch Ihr Spiel, egal, wie viele Inserate Sie schalten, bei den Wienerinnen und Wienern nicht. Sie wissen, wir gehen verantwortungsvoll mit dem Geld um und wir geben das Geld vor allem auch für ökologisch sinnvolle Maßnahmen aus, meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich möchte auch noch daran erinnern, was es da, und
wir haben heute schon wieder einen Antrag, permanent an Wünschen gibt, die
formuliert werden. Die ÖVP hat vor kurzem im Gemeinderat einen Antrag für den
Bereich der MA 48 gehabt, wir sollen alle Straßenmistkübel austauschen.
Der Kollege Stiftner hat den Antrag gestellt, 120 Solekehrmaschinen sollen
wir anschaffen, locker vom Hocker. Heute kommt ein Antrag, wir sollen die
kostenlose Entfernung von Schmierereien auf Privathäusern, abseits der
rechtlichen Dimension, veranlassen. Ja, man kann über vieles diskutieren, nur
man muss sich auch den Kopf darüber zerbrechen, wie das hereinkommt. Sich dann
hier hinzustellen, ohne sich darüber den Kopf zu zerbrechen - ich weiß schon,
das ist nicht Aufgabe der Opposition -, wie das Geld für die großen Wünsche,
die man hier immer wieder formuliert, hereinkommt, ist ein bisschen
verständlich, aber noch einmal, ich kann nur sagen, es ist auch scheinheilig.
Schauen wir uns an, wie tatsächlich die
Entsorgungsleistung in Wien und die damit verbundenen Kosten aussehen, auch
nach der Erhöhung. Wir halten gerade im Bereich der Müllentsorgung, aber auch
im Bereich der Abwassergebühr mit jedem Vergleich in Österreich stand. Mit
jedem! Sowohl mit den Umweltgemeinden als auch mit den Landeshauptstädten!
Überall ist Wien tatsächlich der günstigste Entsorger mit dem größten
Leistungsangebot. Dafür an dieser Stelle den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
sowohl der MA 48 als auch der MA 30 ein ganz herzliches Dankeschön,
weil mit viel Arbeit und mit viel Einsatz machen sie es möglich, dass in Wien
diese Leistung so günstig erbracht werden kann! Lassen Sie daher die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der MA 48 in Ruhe! Die leisten gute Arbeit. An dieser
Stelle ein herzliches Dankeschön dafür! (Beifall bei der SPÖ.)
Nur die Vergleichszahlen: Restmüllbehälter in Wien -
Sie kennen sie ja - 3,78 EUR. In Linz kostet dieselbe Dienstleistung
4,63 EUR, in Graz 6,54 EUR. Dort sind durchaus auch Kollegen von
Ihnen am Werk. In anderen Landeshauptstädten bewegen sie sich um 7 EUR. In
Wien zahlt man für die Entleerung eines Restmüllbehälters im Jahr 196 EUR,
in Klagenfurt 221 EUR, in Mödling, um auch eine Umlandgemeinde zu
erwähnen, 246 EUR, in Korneuburg 282 EUR, in Graz sogar - noch einmal
Grüße an Ihren Herrn Bürgermeister - 339 EUR. All diese Städte haben, muss
man auch dazusagen, in den letzten Jahren die Gebühren erhöht, fast ausschließlich,
mit Ausnahme von Eisenstadt, mit dem 1.1.2006, weil auch sie natürlich mit
dieser zusätzlichen Abgabe konfrontiert sind.
Noch einmal, die ist nicht hier beschlossen worden,
die haben Ihre Kolleginnen und Kollegen beschlossen. Über die Sinnhaftigkeit
möchte ich gar nicht diskutieren. Da kann man schon auch aus ökologischen
Gründen darüber diskutieren, nur in Wien profitieren wir halt davon wenig. Das
ist heute schon erwähnt worden. Aber es ist eine Abgabe, die natürlich alle
trifft und auch alle zum Handeln verurteilt.
Wir haben eine gute öffentliche Müllversorgung. Wir
stehen auch zu dieser öffentlichen Müllentsorgung. An einer Privatisierung
haben wir als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten kein Interesse und haben
vor allem auch die Wienerinnen und Wiener überhaupt kein Interesse, weil es ist
einfach nachweisbar, gerade durch die Leistungen der MA 48, dass Private
diese Leistungen tatsächlich nicht besser und auch nicht günstiger anbieten
können, sonst wäre es nicht möglich, dass wir österreichweit den besten Preis
im Bereich der Müllentsorgung anbieten können. Ich sage daher noch einmal:
Lassen wir die MA 48 in Ruhe! Hören Sie auch auf mit der Mär von der
Privatisierung! Mit uns wird es diese in diesem Bereich nicht spielen. Sie haben
hervorragende Arbeit geleistet und sie werden das auch in Zukunft als
öffentlicher Dienstleister in dieser Stadt tun, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)
Aber vielleicht wollen Sie als ÖVP und SPÖ durchaus
eine Entwicklung wie im schon zitierten Mödling. Dort ist ein Privater an Bord.
Das ist einmal als tolles Beispiel erwähnt worden, dass man dort seit 2003,
glaube ich, die Müllgebühr nicht erhöht hat. Ja, das mag schon sein, damals hat
man es um weit über 30 Prozent erhöht. Wenn wir das 2003 gemacht hätten,
würde man heute wahrscheinlich auch nicht darüber diskutieren müssen. Nur
schauen wir uns auch die tatsächlichen Kosten an: Öffentliche Müllentsorgung in
Wien für den 120 l-Restmüllbehälter 196 EUR, in Mödling
504,90 EUR. Soviel zum Thema, wenn Private an Bord sind, wird es billiger.
Fast die dreifache Summe, zweieinhalb Mal soviel als für die gleiche Leistung
in Wien. Ich glaube, das spricht Bände und das spricht noch einmal für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MA 48, meine Damen und Herren! (Beifall bei der SPÖ.)
In diesem Zusammenhang gleich die
Überleitung zur zweiten Gebühr, worüber ich noch ein paar Worte verlieren
möchte. Wenn man sich vor Augen führt, wie hier in Gesamt-Österreich die Preise
im Bereich der Abwasserentsorgung in den letzten Jahren gestiegen sind und wie
sie in Wien in den letzten Jahren gestiegen sind, dann zeigt eine Graphik in
einem auch wieder nicht sozialdemokratischen Kampfblatt, durchaus sehr gut,
dass wir uns in Wien nicht zu verstecken brauchen. Wenn man sich die Erhöhung
der Abwassergebühren im österreichweiten Vergleich ansieht, liegt diese weit
über dem, was in Wien stattgefunden hat, die Erhöhung der
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