Gemeinderat,
6. Sitzung vom 28.02.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 82
Ihnen dankbar, dass Sie nun auch sehen, was Sie vor
der Wahl bestritten haben, dass nämlich Wien kreativ budgetiert, dass Wien sehr
ordentlich budgetiert und dass Wien eine sehr ordentlich verwaltete Stadt ist.
Ich kann mich vor lauter Lob, das ich höre, gar nicht erfangen! (Heiterkeit bei der SPÖ.) Das ist
wahrscheinlich auch auf den Faschingsdienstag zurückzuführen. Wie dem auch
immer sei. Zunächst muss ich Ihnen meine Dankbarkeit ausdrücken, denn das halte
ich – in aller Demut – für wesentlich. Lob aus Ihrem Mund für die
Stadt kommt so selten, dass ich wirklich nur sagen kann: Großartig! Danke! Ich
bin ganz derselben Auffassung! (Beifall
und Heiterkeit bei der SPÖ.)
Zweitens glaube ich nicht, dass sich jemand geirrt
hat! Aus meiner Sicht gesehen, ist das relativ einfach: Es gibt zwar die
Deponieverordnung schon relativ lange, der Altkostensanierungsbeitrag wurde
aber erst vor relativ kurzer Zeit neuerlich erhöht. Übrigens auch eine interessante
Geschichte, weil ja die Stadt Wien kaum mehr etwas erfährt: Dass vor relativ
kurzer Zeit die Zuwendungen für die Stadt Wien aus dem Wasserwirtschaftsfonds
um weitere 11 Millionen EUR oder sogar 11,5 Millionen EUR gekürzt
wurden, wurde uns auch erst mitgeteilt, als das Bundesbudget vorgelegt und
beschlossen wurde. Dadurch ergeben sich natürlich bei der Berechnung
entsprechende Mehrkosten für den Betrieb der neuen Abwasseranlage in Simmering
und sind natürlich auch entsprechende Nachjustierungen notwendig.
Das sind nur drei Beispiele, die mit Sicherheit nicht
uninteressant sind. Diese Überlegungen müssen natürlich in die Beurteilung
dieser Gebührenerhöhungen entsprechend mit einfließen.
Ich möchte darauf hinweisen, dass ich Ihre
Argumentation auf Grund Ihrer Oppositionsrolle wohl verstehe – ich bin ja
selbst lange genug in der Politik –, diese aber von der Sache her
eigentlich nicht verstehe! Ich verstehe nicht, dass beispielsweise jene
Gemeinden, die bei ihren Kläranlagen das Wasserrecht ganz offensichtlich nicht
einhalten, nicht kritisiert werden, dass man aber denjenigen, die ihre
Abwasseranlage auf Grund des Gesetzesstandes um sehr, sehr viel Geld, nämlich
um weit über 500 Millionen EUR, anpassen, eine entsprechende
Refinanzierung verweigern sollte, wobei diese Refinanzierung ohnehin äußerst
langfristig erfolgt. Das verstehe ich nicht, und es tut mir Leid, dass ich das
nicht nachvollziehen können werde!
Ich sehe da keine Irrtümer, sondern ich sehe eine
ganz sorgfältige Gebarung und einen sorgfältigen Umgang mit den Gebühren und
mit dem Geld, das daraus erfließt!
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Herr Dr Tschirf.
GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr Bürgermeister! Warum haben Sie eigentlich
diesen Beschluss “Gebühr“ genannt und nicht “Budgetstopfsteuer“?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Bgm Dr Michael Häupl: Aus denselben
Gründen oder anders formuliert: Wir sind zwar sehr kreativ in der Erstellung
des Budgets, aber bei weitem nicht so kreativ wie der Herr Finanzminister.
Vielen seiner Gebühren und Belastungen, die er auf die österreichischen
Steuerzahler herunterprasseln ließ, könnten Sie durchaus dieses Attribut geben!
Wir finanzieren Dienstleistungen auf höchster Qualität für die Bürger und stopfen
keine Löcher im Budget! (Beifall bei der
SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön.
Wir kommen nun zur 5. Anfrage (FSP – 00211-2006/00001 – KSP/GM).
Sie ist von Herrn GR Hursky an Herrn StR Faymann gerichtet. (In welchen
Bereichen liegen in den kommenden Jahren die Schwerpunkte der Stadterneuerung
insbesondere unter Berücksichtigung der novellierten Sanierungsverordnung?)
Bitte
Amtsf StR Werner Faymann:
Sehr verehrte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Gemeinderat! Die
Novellierung der Sanierungsverordnung hat zu einigen, wie ich meine, positiven
Änderungen seit dem Jahre 2005 geführt. Ich möchte sie nur ganz kurz aufzählen:
Die Möglichkeit der Ausweitung der Sockelsanierungsförderung bedeutet, dass nur
mehr ein Drittel der Wohnungen Kategorie C oder D aufweisen muss und nicht wie
vorher die Hälfte oder mehr als die Hälfte der Wohnungen. Ich meine, das hat
sinnvollerweise zusätzliche Anträge gebracht.
Das hat
natürlich, wie ich meine, sinnvollerweise zusätzliche Anträge gebracht. Auch
zusätzliche Wohnhausanlagen sind dazu gekommen, die aus der Nachkriegszeit
stammen, die aber diese Mittel benötigen. Auch die Förderung der
sicherheitstechnischen Nachrüstung von Aufzügen sowie die Förderung zur Erhöhung
des Wohnkomforts wie etwa die Sicherheitstüren oder die Erhöhung der
förderbaren Kosten bei Sanierungen im Gesamten haben sich positiv ausgewirkt.
Wie ich überhaupt meine, dass die Stadterneuerung seit Bestehen des Wohnfonds
Wien mit mehr als 234 000 Wohnungen Flächendeckendes geleistet hat
und die Aufgaben der Zukunft stärker im ökologischen Bereich liegen wie etwa
bei der thermischen Sanierung. Auch hier beweisen die Zahlen, dass der Bedarf
besteht und die Mittel, die wir dafür einsetzen, sparsam, aber vorbereitet und
vorhanden sind.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön.
Die 1. Zusatzfrage, Frau GRin Frank, bitte.
GRin Henriette Frank (Klub der Wiener Freiheitlichen): Herr
Stadtrat!
Ich habe in den Förderungen zur Sanierung der
Wohnungen eine ganze Menge - Sie haben es jetzt selbst angesprochen - dieser
thermischen Sanierungen gefunden, auch die Förderungen von Maßnahmen für die
städtebaulichen Strukturen. Auch das Klimaprogramm 2002 sieht eine Menge
Förderungen im Bereich des Wohnbaus vor.
Was ich persönlich vermisse, und
ich habe hier ja darüber auch schon einmal sehr ausgiebig referiert, ist die
Sanierung oder überhaupt die Einrichtung von Gründächern bei jenen Bauten, die
wohl saniert werden, aber noch keine Gründächer haben, obwohl sie
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