Gemeinderat,
6. Sitzung vom 28.02.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 10 von 82
Verfügung stellt.
Darüber hinaus möchte ich auf eine weitere Sache
hinweisen: Ich habe einem Bericht in der Presse entnommen, dass man die Eltern
und die LehrerInnen deswegen nicht informiert, damit keine Panik
ausbricht. – Das weist erstens darauf hin, dass Anlass zu Panik besteht
und dass die Sicherheit tatsächlich in hohem Ausmaß gefährdet ist. Das zeigt
aber auch, dass man nicht willens ist, die Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen
zu informieren, obwohl meiner Meinung nach ein Recht darauf besteht. Wenn
nämlich Wohlbefinden, Gesundheit oder Sicherheit gefährdet sind, dann meine
ich, dass derjenige, der darüber Bescheid weiß, die Betroffenen sehr wohl zu
informieren hat.
Jetzt wüsste ich gerne, wie Sie das sehen: Sind Sie
der Meinung, dass die Eltern der SchülerInnen der betroffenen Schulen, die sich
in einem ähnlichen Zustand befinden wie die Vorgartenstraße 191, über die Lage,
ganz ohne Panik zu erzeugen, sachlich und richtig informiert werden sollten?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska: Zuallererst möchte
ich sagen, ohne hier jetzt eine kurze Abhandlung über Medien – und was in
Medien steht – zu machen: Ich gehe davon aus, dass Sie bei diesem Artikel
keine wie immer geartete Schriftleiste gefunden haben, dass es sich hiebei um
eine bezahlte Anzeige der SPÖ gehandelt hat und damit um einen Bericht, den wir
in der Presse platzieren wollten. Es ist hinlänglich bekannt, wie die
Geschichte entstanden ist, und derjenige, der von “Panik“, “50 Standorte
räumen“ und Ähnlichem gesprochen hat, hat Name und Adresse. Mit mir hat das
aber überhaupt nichts zu tun!
Noch einmal: Tatsache ist, dass die Frage der
Sicherheit im Vordergrund steht. Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass
die Information von Eltern und arbeitenden Menschen, also Direktoren und
Lehrern, sehr wichtig und notwendig ist. Entsprechende Diskussionen laufen auch
in den Schulen. Ich könnte Ihnen unzählige Beispiele dafür nennen. Im Rahmen
der Dezentralisierung treten die Bezirke auch hinsichtlich ihrer
Prioritätensetzung mit den Schulen und den Elternvereinen in Kommunikation,
wenn es nicht gerade um Akutmaßnahmen geht, bei denen man nicht sagen kann, dass
man sich das jetzt wünscht oder nicht. Investitionen in solche notwendigen
Konstruktionen sind unter Umständen nicht so erwünscht wie Ausmalen oder andere
Reparaturarbeiten, die in den Schulen sehr wohl auch wichtig sind. Jedenfalls
gibt es aber Diskussionen und Abstimmungen.
Bezeichnenderweise sind jedoch die Eltern gerade am
betroffenen Standort keineswegs in Panik geraten. Ganz im Gegenteil: Sie haben
erkannt, dass hier verantwortungsbewusst und unter Berücksichtigung aller
Voraussetzungen, was den Fortbetrieb sowohl des Unterrichts als auch der
Nachmittagsbetreuung betrifft, von allen gemeinsam vorgegangen wurde.
Information soll sehr wohl – und das ist auch im
Rahmen der Schulpartnerschaft durchaus so vorgesehen – erfolgen,
beziehungsweise gehe ich davon aus, dass sie erfolgt. Dort, wo sie nicht
erfolgt, sollte sie selbstverständlich erfolgen. Das ist durchaus im Sinne
dessen, was ich unter Schulpartnerschaft, auch im Zusammenarbeit mit der
Kommune, verstehe.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke.
Somit ist die 3. Anfrage beantwortet.
Wir kommen zur 4. Anfrage (FSP –
00953-2006/ 0001 – KVP/GM) von Herrn Dr Tschirf an den Herrn
Bürgermeister. (Werden Sie sich –
angesichts der unsozialen Gebührenlawine und Teuerungswelle der
SPÖ-Stadtregierung in den letzten Monaten und Jahren – für einen
Gebührenstopp in der Bundeshauptstadt für die nächsten fünf Jahre einsetzen?)
Bitte.
Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrter
Herr Klubobmann!
Die Mischung aus Faschingsdienstag und einem
besonders aufregenden Wahlkampf bringt schon einiges mit sich und gibt etwas
her! Man vergegenwärtige sich das beispielsweise auf Grund Ihrer Frage, warum
ich garantieren soll, dass ich mich fünf Jahre lang für einen Gebührenstopp
einsetze, während Sie in Ihrem eigenen Antrag, den Sie heute gestellt haben,
lediglich drei Jahre verlangen. Wie es dazu kommt, ist mir nicht ganz klar,
aber das bringt wahrscheinlich die Konstellation, die es da gibt, mit sich!
Ich kann die Frage sehr leicht beantworten: Ich
garantiere weder fünf Jahre noch drei Jahre. Ich gebe dieselbe Antwort, die ich
auch am 3. Oktober in der Fragestunde auf eine andere Anfrage gegeben
habe: Was ich garantieren kann, ist, dass diese Stadt nicht in einem
finanziellen Chaos versinken wird, so wie wir das in Europa, aber das eine oder
andere Mal auch in Österreich sehen.
Niemand betreibt aus Jux und Tollerei eine Erhöhung
der Gebühren. Ich denke, dass wir das auch in der Vergangenheit immer sehr
moderat gehalten haben. Aber auch in Zukunft werden wir selbstverständlich die
Qualität der Dienstleistungen der Stadt Wien finanziell sicherstellen.
Daher gebe ich jetzt dieselbe Antwort wie vor den
Wahlen. Ich sage das bewusst und betone: Ich gebe dieselbe Antwort wie vor den
Wahlen: Selbstverständlich kann ich keine Garantie dafür abgeben, dass es zu
einem Tarifstopp kommt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Herr Dr Tschirf, bitte.
GR Dr Matthias Tschirf (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Bürgermeister!
Ich wäre froh, wenn das, was wir heute beschließen
müssen, nur ein Faschingsdienstagsscherz wäre! Sie hatten jetzt die Chance zu
sagen, fünf Jahre. Das war wirklich etwas, was noch über das hinaus geht, was
alle anderen fordern. Sie haben diese Chance nicht wahrgenommen!
Jetzt eine Frage: Eine Gebühr ist ja nichts anderes als die
Abgeltung des Verwaltungsaufwandes. In der
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