Gemeinderat,
37. Sitzung vom 19.12.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 98
Kunst ist,
ist ein großer Schritt in die Zukunft und wir gehen ihn gemeinsam,
fraktionsübergreifend und es ist besonders positiv, dass diesem Beschluss ein
langer Diskussionsprozess vorausgegangen ist. Das ist der Gegensatz zum Bund.
Dort wird mit der Opposition am runden Tisch nur diskutiert, ob Kaffee mit oder
ohne Zucker gewünscht wird, und nicht strukturell gearbeitet. Das Leitbild zur
Wiener Theaterreform ist ein Bekenntnis zu Vielfältigkeit der Kunst und ich
möchte auch mit einem Zitat von Goethe enden: “Shakespeare und Moliere wollten
vor allen Dingen mit ihren Theatern Geld verdienen. Damit sie aber diesen,
ihren Hauptzweck erreichten, mussten sie dahin trachten, dass fortwährend alles
in bestem Stande und neben dem alten, guten immer noch von Zeit zu Zeit etwas
Tüchtiges, Neues da sei, das reize und anlocke.“ Dem habe ich nichts mehr
hinzuzufügen. (Beifall der Sozialdemokratischen Fraktion des Wiener Landtags
und Gemeinderats)
Vorsitzende Josefa Tomsik: Danke. Die aktuelle Stunde ist
beendet.
Bevor wir zur Erledigung der
Tagesordnung kommen, gebe ich gemäß § 15 Abs. 2 der
Geschäftsordnung bekannt, dass an schriftlichen Anfragen von den Gemeinderatsmitgliedern
des Grünen Klubs neun, dem ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien zwei, dem Klub
der Wiener Freiheitlichen acht und dem Klub der Sozialdemokratischen Fraktion
des Wiener Landtags und Gemeinderats null eingelangt sind.
Vor Sitzungsbeginn sind von den
Gemeinderatsmitgliedern des Grünen Klubs vier, des ÖVP-Klubs ein, des Klubs der
Wiener Freiheitlichen ein, des Klubs der Sozialdemokratischen Fraktion null
Anträge eingelangt.
Den Fraktionen werden alle Anträge
schriftlich bekannt gegeben werden. Die Zuweisung erfolgt wie beantragt.
Die Anträge des Stadtsenats zu den
Postnummern 2, 4 bis 10, 13 bis 16, 21 bis 29,
31 bis 34, 36, 39, 55 bis 59, 61 bis 63,
66 bis 74, 76 bis 78, 80 bis 96, 98, 102, 105 bis 111,
113 bis 118, 120, 125 bis 127, 129 bis 132, 134, 135,
137 bis 139, 145 bis 147, 149 bis 155, 157,
165 bis 170, 172 bis 175, 179, 181 bis 185, 187,
189 bis 191, 193 bis 196, 199 bis 201
und 206 gelten gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt
gegeben.
Bis zu Beginn dieser Sitzung hat
kein Mitglied des Gemeinderats zu diesen Geschäftsstücken die Verhandlung
verlangt. Ich erkläre daher gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung
diese als angenommen und stelle fest, dass die im Sinne des § 25 der
Wiener Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des Gemeinderates
gegeben ist. In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender Beratung die
Postnummer 3 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt und gleichzeitig
folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Post 1, 3, 11, 12, 17, 18,
19, 20, 30, 38, 35, 37, 41, 40, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53,
54, 159, 160, 161, 60, 64, 65, 75, 79, 97, 103, 100, 101, 104, 112, 123, 128,
133, 119, 121, 122, 124, 136, 140, 141, 142, 143, 144, 148, 156, 158, 205, 99,
186, 188, 192, 177, 178, 180, 162, 164, 171, 176, 208, 163, 207, 197, 198, 202,
203 und 204.
Die Postnummern werden daher in
dieser Reihenfolge zur Verhandlung gelangen. Bevor wir die unter
Postnummer 1 vorgesehene Wahl vornehmen, ist über die Art der Abstimmung zu
entscheiden. Gemäß § 27 Abs 2 der Wiener Stadtverfassung sind
Wahlen mittels Stimmzettel vorzunehmen, wenn es der Gemeinderat nicht mit
Zweidrittelmehrheit anders beschließt. Ich schlage vor, die vorgesehene Wahl
durch Erheben der Hand vorzunehmen.
Ich bitte nun jene Damen und
Herren, die mit meinem Vorschlag einverstanden sind, um ein Zeichen mit der
Hand. - Das ist einstimmig. Mein Vorschlag wurde angenommen.
Die Frau GRin Ingrid Lakatha ist
aus der gemeinderätlichen Personalkommission ausgeschieden, der entsprechende
Wahlvorschlag des ÖVP-Klubs der Bundeshauptstadt Wien lautet auf Frau GRin Mag
Barbara Feldmann. Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates, welche
Frau GRin Mag Barbara Feldmann in die gemeinderätliche Personalkommission wählen
wollen, um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist somit einstimmig angenommen.
Es gelangt nun Postnummer 3 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Änderung der Geschäftseinteilung
für den Magistrat der Stadt Wien. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR
Ekkamp die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Franz Ekkamp: Frau Vorsitzende,
geschätzte Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung!
Vorsitzende GRin Josefa Tomsik: Danke. Ich eröffne die
Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr Dipl Ing Margulies. Ich erteile es ihm.
GR Dipl Ing Martin Margulies (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr
geehrte Damen und Herren!
Es ist bedauerlich, dass die
größte Umgestaltung des Sozial- und Pflegewesens in Wien nicht auf inhaltlicher
Basis abgehandelt wird, sondern unter dem Punkt "Geschäftseinteilung des
Magistrats". Damit wurde all das Lügen gestraft, was noch vor ungefähr 10
Monaten versprochen wurde: Nun, selbstverständlich wird es eine ausführliche,
inhaltliche Diskussion im Gemeinderat geben.
Niemand von der Opposition hat
sich die Einhaltung dieses Versprechens erwartet, und jetzt sitzt die
sozialdemokratische Fraktion hier zum Abwinken, und die Mitsprachemöglichkeiten
der Oppositionen waren minimal.
Unter diesen Voraussetzungen sollen wir Ihnen glauben, dass
es jetzt besser wird in Wien? Ich komme darauf später zurück. Im Endeffekt geht
es darum, dass eine langfristig sichergestellte, funktionierende Versorgung mit
sozialen Diensten, qualitativ auf höchstem Niveau, die Kernaufgabe der
Kommunalpolitik darstellt. Durch die Ausgliederung breiter Teile der Sozial-
und Pflegeagenden in den Fonds "Soziales Wien" stellt die Wiener
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