Gemeinderat,
37. Sitzung vom 19.12.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 98
Ich war immer sehr angetan von den Berichten, die ich von
Frau Ehmsen erhalten habe, weil ich wirklich immer diesen Eindruck hatte: Das
ist eine sehr kompetente und sehr engagierte Person, der das, was sie tut,
wirklich am Herzen liegt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön. - Die fünfte Zusatzfrage: Herr GR Mag Kowarik.
GR Mag Helmut Kowarik (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!
Es ist erfreulich zu hören,
dass eine jahrelange Forderung von uns Freiheitlichen nach einer Art
Geriatriezulage für das Pflegepersonal, das in Geriatriezentren arbeitet,
nunmehr verwirklicht wird. Ich hoffe nur, dass Sie auch über die andere
Forderung von uns, jene nach Einführung einer Pflegemilliarde, bald berichten
können, dass das positiv erledigt wird.
Im Zuge der
Untersuchungskommission und des Berichtes über die Erhebung im Pflegebereich wurde
verschiedentlich über die Pflegedokumentation berichtet. Es hat sich
herausgestellt, dass augenscheinlich der Pflegedirektor Pelikan sowie auch die
kontrollierende Frau Höhnl und Herr Primarius Wense verschiedene Auffassungen
von der Pflegedokumentation haben.
Ich frage Sie: Werden Sie
dafür sorgen, dass in Hinkunft eine einheitliche Pflegedokumentation vorgelegt
wird?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann:
Herr Gemeinderat!
Das war mir schon mit Antritt meines Amtes ein
Anliegen, weil ich bereits aus meinem Zivilberuf die überbordende Dokumentation
kennen gelernt habe. Es ist an die Frau Generaloberin der Auftrag ergangen,
dass Arbeitsgruppen einzuberufen sind, die versuchen, dass in der Dokumentation
zwar das stattfindet, was nötig ist, dass aber das Überflüssige, Überbordende
wieder herauskommt. Denn wie ich hier schon mehrmals gesagt habe, sieht man den
Wald vor lauter Bäumen nicht. Je mehr Handzeichen, Nummern und Sonstiges auf
einer Tabelle stehen, desto weniger wird das wahrgenommen, was ist.
Es ist der Auftrag erfolgt, dass versucht wird, in
den Pflegeeinrichtungen, aber auch für die Spitäler - da unterscheidet sich
dann die Dokumentation doch etwas - eine Lösung zu finden, welche die
Dokumentation übersichtlich und nachvollziehbar macht, sodass nicht unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, statt sich den zu betreuenden Menschen
zuzuwenden, nur noch sitzen und Bögen ausfüllen, Berichte schreiben oder mit
dem Lineal Linien ziehen. Das erachte ich nicht für sinnvoll. Mein Anliegen ist
eine einheitliche Dokumentation für Wien, aber nur im nötigen Ausmaß.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Somit ist die 1. Anfrage abgeschlossen.
Wir kommen zur 2. Anfrage (FSP/05609/2003/0002-KSP/GM).
Sie wurde von Herrn GR Franz Ekkamp an den amtsführenden Stadtrat der
Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr gerichtet: Das ernüchternde
Verhandlungsergebnis im Zusammenhang mit der Verlängerung des Transitvertrags
zwischen Bundesregierung und EU-Kommission hat zur Folge, dass ab
1. Jänner 2004 die bisher geltende Transitregelung ersatzlos ausläuft.
Welche Auswirkungen wird dieses negative Verhandlungsergebnis auf die
Verkehrsentwicklung in Wien und der Ostregion haben?
Ich bitte um Beantwortung.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Danke, Herr Vorsitzender! Herr Gemeinderat!
Dieses Waterloo der österreichischen Verkehrspolitik
im Verhandeln mit Brüssel hat natürlich auch negative Auswirkungen auf die
Ostregion. Es hat die Auswirkung, dass wir infolge des Fehlens einer nach
Umweltgesichtspunkten gestalteten Regelung damit rechnen müssen, dass der
Anteil des Transitverkehrs und das Volumen des Transitverkehrs auch durch Wien
steigen wird.
Wir sollten das Thema allerdings nicht dramatisieren.
Denn der Transitverkehrsanteil in der Ostregion liegt bei 5 Prozent. Der
Rest von 95 Prozent ist hausgemachter Verkehr und konzentriert sich auf
die Stadt beziehungsweise die Region selbst. Das ist vor allem Nahverkehr, und
das ist Verkehr, der mit dem Transport von Gütern zwischen verschiedenen
Bearbeitungsbereichen zu tun hat.
Nichtsdestoweniger ist aber festzuhalten, dass gerade
der Güterverkehr, gerade der LKW-Verkehr am meisten Belastung für die Stadt,
für das Verkehrsnetz der Stadt und der Region mit sich bringt und dass daher
die absolute Priorität auf den Ausbau der Schiene zu legen wäre. Dieser Ausbau
der Schiene ist im Generalverkehrskonzept Österreich leider nicht geregelt. Es
sind nur die so genannten 1a-Projekte bis zum Jahr 2007 geregelt, darüber
hinaus fehlt die Finanzierung.
Wir haben daher im Positionspapier zum Masterplan
Verkehr schon vor über einem Jahr vorgeschlagen, dass man die LKW-Maut um 5 bis
7 Cent erhöhen und diese Mittel verwenden sollte, um den Schienenausbau sicherzustellen.
Dazu gehört der Güter-Terminal in Inzersdorf, dazu gehört der
Container-Terminal im Hafen Freudenau, und dazu gehören natürlich die
Zulaufstrecken, die für den Güterverkehr ausgebaut gehörten.
Ich hoffe, dass man in diese Richtung weiterdenkt,
dass vor allem das Verhandlungsgeschick bei der jetzt anstehenden
Wegekostenrichtlinie ein größeres ist und dass wir rechtzeitig mit dem Lobbying
und mit den Verhandlungen in Brüssel beginnen. Wir müssen versuchen, mit den
anderen Staaten Bündnisse einzugehen, damit die Wegekostenrichtlinie es auch
künftig ermöglicht, dass zwischen den verschiedenen Modes intensiv
querfinanziert wird, sodass der Ausbau vor allem der Schieneninfrastruktur und
der Wasserstraße beschleunigt vorgenommen werden kann und die Verlagerung von
der Straße auf die Schiene und aufs Schiff wirklich Platz greifen kann.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. - Die erste Zusatzfrage: Herr Mag
Chorherr. - Bitte.
GR Mag Christoph Chorherr
(Grüner Klub im Rathaus): Herr Stadtrat!
Die Ostregion wird
durch die Erweiterung eine
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular