Gemeinderat,
37. Sitzung vom 19.12.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 98
(Beginn um 9.01 Uhr.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich darf Sie zur heutigen 37. Sitzung des Gemeinderates
recht herzlich begrüßen.
Ich erkläre die Sitzung für eröffnet.
Zunächst darf ich die Entschuldigungen bekannt geben:
Herr StR Herzog, Frau GRin Frauenberger, Herr GR Klucsarits, Herr GR Prochaska,
Herr GR Reiter, Herr GR Josef Wagner und bis Mittag Herr GR Kenesei.
Ich möchte, soweit es sich
um Erkrankungen handelt, allen Entschuldigten gute Besserung wünschen. Eine
Kollegin von uns hat sich heute wegen ihres voraussichtlichen Geburtstermins
entschuldigt; ich hoffe, es funktioniert alles, und wir wünschen ihr jetzt
schon alles Gute zur kommenden Niederkunft.
Wir kommen zur Fragestunde.
Die 1. Anfrage (FSP/05130/2003/0001-KFP/GM)
wurde von Herrn GR Mag Helmut Kowarik an die amtsführende Stadträtin der
Geschäftsgruppe Gesundheits- und Spitalswesen gerichtet: Wann wird es zu
einem Disziplinarverfahren gegen den Pflegedirektor Pelikan kommen?
Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann:
Herr Vorsitzender! Geschätzte Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Zu Ihrer Frage bezüglich Disziplinarverfahren gegen
Pflegedirektor Pelikan kann ich Ihnen Folgendes antworten: Der Bericht der
Magistratsdirektion Interne Revision und Personalressourcensteuerung wurde an
die MA 2 übermittelt. Mir wurde mitgeteilt, dass die MA 2 mit
gestrigem Datum, nämlich am 18. Dezember 2003, gegen Herrn Günther Pelikan
eine Disziplinaranzeige an die Disziplinarkommission erstattet hat.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
erste Zusatzfrage: Herr Mag Kowarik. - Bitte.
GR Mag Helmut Kowarik (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Frau Stadträtin!
Ich danke für Ihre Beantwortung und möchte noch
Folgendes feststellen.
Herr Pflegedirektor Pelikan hat im Rahmen der
Untersuchungskommission unter anderem festgestellt, dass er - zu Unrecht oder
berechtigt - versucht hat, im Geriatriezentrum das eine oder andere zu ändern.
Er hat anlässlich seines Ausscheidens als Pflegedirektor eine E-Mail an alle
seine früheren Mitarbeiter verschickt, worin er unter anderem etwas geschrieben
hat, was ich nun zitieren darf: "Es gibt natürlich auch im GZW Personen,
welche meinen Weg nicht begriffen haben, weil es ihnen an Intelligenz und
Weitblick gemangelt hat. Auch das ist gut so. Ein Freund hat unlängst zu mir
gesagt: Wie können die Klugen erkannt werden, wenn es nicht die anderen zum
Vergleich gibt?"
Es hat dann über diese Aussage beziehungsweise diese
Mitteilung eine Diskussion gegeben, und unter anderem hat Herr Pflegedirektor
Pelikan gesagt: "Also wenn Sie jetzt von mir Namen hören wollen, dann muss
ich Sie selber leider enttäuschen. Die wirklich erfolgreichen Destruktiven sind
die, die es schaffen, im Hintergrund unerkannt zu bleiben."
Ich frage Sie: Was sagen Sie
zu diesen Aussagen von Herrn Pflegedirektor Pelikan?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann: Herr
Gemeinderat!
Solche Aussagen erfolgen
natürlich unter einem gewissen Druck. Er war wahrscheinlich nicht sehr
glücklich darüber, dass er nicht so erfolgreich war. Ich halte von derartigen
Aussagen sehr wenig.
Es ist auch mein Wunsch, dass man versucht, für
Pflegedirektionen sehr kompetente Personen auszusuchen. Ich habe schon mehrmals
betont, wir haben im Rahmen der Ärzte mehrere Auswahlverfahren, die sich
eigentlich als gut erwiesen haben, weil es verschiedene Auswahlverfahren sind.
Wir müssen darauf achten, auch im Bereich der anderen leitenden Funktionen in
den Krankenhäusern ähnliche Auswahlverfahren durchzuführen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
zweite Zusatzfrage: Herr GR Mag Reindl. - Bitte.
GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Frau
Stadträtin!
Da zwar disziplinäre
Maßnahmen gesetzt werden, das aber nicht die einzigen Maßnahmen sind, die
gesetzt werden: Können Sie uns vielleicht auch sagen, welche Verbesserungen
insgesamt für das Personal in den geriatrischen Zentren und im geriatrischen
Bereich für das nächste Jahr vorgesehen sind?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StRin Dr Elisabeth Pittermann:
Herr Gemeinderat!
Es freut mich sehr, mitteilen zu können, dass wir
folgende Verbesserungen geplant haben, und vor allem, dass wir mit
1. 1. 2004 einen finanziellen Anreiz einführen werden. Es wird dies
eine Zulage sein, die jene Bedienstetengruppe erhält, die in geriatrischen
Einrichtungen an der direkten Patientenbetreuung mitwirkt.
Die Zulage ist vor allem gedacht für das diplomierte
Krankenpflegepersonal, das am Bett arbeitet, für die
Stationsschwesternvertretungen - denn die müssen auch am Bett arbeiten, wenn
sie nicht in der Stationsschwesternfunktion tätig sind, es kann also nicht
sein, dass zwei sozusagen für die obere Hierarchie freigestellt sind - und für
die PflegehelferInnen. Diese sollen die höchste Zulage erhalten, im Rahmen von
90,20 EUR.
Weitere Personen in den geriatrischen Einrichtungen,
nämlich die Stationsschwestern, die therapeutischen medizinisch-technischen
Dienste wie ErgotherapeutInnen, PhysiotherapeutInnen, LogopädInnen und so
weiter sowie MasseurInnen und HeilmasseurInnen, sollen eine abgestufte Zulage
von 67,65 EUR pro Monat erhalten.
Die AbteilungshelferInnen, die nicht direkt an den
Bewohnerinnen und Bewohnern arbeiten, aber in den geriatrischen Einrichtungen
eine sehr wertvolle Arbeit verrichten, sollen eine monatliche Leistungszulage
von 45,10 EUR erhalten.
Nichts erhalten die oberen Hierarchien in den
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