Gemeinderat,
36. Sitzung vom 26.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 43 von 53
Drachenbootsverbandes in Wien erinnern, ich kenne keine
sportlichen Aktivitäten der Sektion Laufen-Inlineskaten, des
Drachenbootverbandes. Genau genommen müsste man sich überlegen, wie weit hier
nicht rechtlich sogar eine Rückforderung der Subvention zielführend wäre. Also,
wir haben das in einer Anfrage bereits eingebracht und werden das klären
lassen.
Lassen Sie mich noch ganz kurz zwei Dinge aus dem
Rechnungshofbericht nennen. Der Rechnungshof stellte fest, dass bisher keine
inhaltliche oder sachliche Auswertung der genehmigten sowie der abgelehnten
Subventionsanträge erfolgte. Nun, auch eine klare Darstellung. Das heißt, es
gibt überhaupt keine Handhabe, keinen Bezugspunkt im sportpolitischen Bereich,
wer, warum, Subventions- oder Fördergelder dieser Stadt erhält.
Der Rechnungshof hielt die Herbeiführung eines
Beschlusses über die strategischen Grundsätze der Sportförderung für
zweckmäßig. Eine solche Vorgangsweise würde es ermöglichen, das
Förderungsverfahren angesichts der Vielzahl der Einzelgenehmigungen durch
Delegation der Entscheidungen an die Verwaltungsebene bei vorgegebenen Zielen
zu vereinfachen.
Der Rechnungshof wertete die
Zielsetzungen des 1999, also noch in Koalitionszeiten SPÖ/ÖVP eingesetzten
Arbeitskreises, als sinnvollen Schritt zu einem Sportförderungskonzept, weshalb
die betreffende Arbeit verstärkt weiterzuführen wäre, deren Zahl,
Förderungsziele und Erfolgskriterien nach Prioritäten zu reihen sowie zeitlich
und betragsmäßig festzulegen.
Meine Damen und Herren, weil
die Dachverbände sich diesen Überlegungen angeschlossen haben, diese in einer
Petition auch artikuliert haben und weil sie das in einer Enquete auch
öffentlich gemacht haben, werden sie offenbar jetzt von dieser Stadtregierung
bestraft. Ich habe schon vorgelesen, welche Auswirkungen es hat, wenn man sich
sozusagen gegen die Überlegungen der feudalherrschaftlichen Strukturen dieses
Sportamtes auflehnt, mit welchen Folgen man rechnen muss, welche Briefe man
dann bekommt, wo drinnen steht, die Subventionen sind zur Gänze gestrichen.
Also, meine Damen und Herren, das, was Sie hier
bieten, ist ein trauriges Schauspiel. Das ist auch der Beweis dafür, dass das mit
der Bundesregierung aber schon überhaupt nichts zu tun hat, so wie Sie es gerne
darstellen bei allen möglichen Dingen, sondern es ist das die Politik der
Ignoranz und der Willkür. Und das ist ein Skandal und das lehnen wir auch
zutiefst ab. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren von der SPÖ! Ich fordere Sie
auf, beenden Sie Ihre Zerstörungswut gegenüber dem Wiener organisierten Sport.
Überlegen Sie sehr gut, was Sie hier tun, was unwiderruflich hier vernichtet
werden könnte, indem Sie hier restriktive, bestrafende Maßnahmen setzen, indem
Sie Sportförderungen einfach überhaupt streichen beziehungsweise kürzen.
Halten Sie sich endlich an die Empfehlungen des
Rechnungshofes, beenden Sie Ihre abgehobene Ausgrenzungs- und Willkürpolitik im
Sport und verstecken Sie sich nicht hinter fadenscheinigen Ausreden und
Argumenten wie man sie dann hört, das gehe einfacher und ist weniger aufwendig
und im Übrigen funktioniere ohnedies alles so super.
Und ich bitte Sie jetzt ernsthaft - und da würde ich
mir wünschen, dass klare Worte kommen -, treten Sie ein, geben Sie ein Zeichen,
treten Sie ein in ein dialogisches Verhältnis, in einen dialogischen Prozess
mit den Dachverbänden. Nehmen Sie die ausgestreckte Hand, die vielen Versuche,
die hier außerparlamentarisch gestartet wurden, sind konstruktive Beiträge und
waren nie als Provokation gedacht.
Man hat alles unternommen, das nicht in der
Öffentlichkeit als politisches Schauspiel darzustellen, sondern schlichtweg und
einfach konstruktiv Unterlagen auszuarbeiten und an die hier in Wien regierende
SPÖ weiterzugeben.
Ergreifen Sie diese ausgestreckten Hände, ergreifen
Sie diese und überlegen Sie zum Beispiel, ob es nicht durchaus sinnvoll wäre,
Großveranstaltungen, wie zum Beispiel diesen Inline-Marathon, anstatt ihn einer
Communication-Firma zu geben die ein Schweinegeld dafür verlangt und auch sehr
gut verdient dabei, den vorhandenen Strukturen und der Kompetenz der drei
Dachverbände gemeinsam zu übertragen und sie zu beauftragen, so etwas
auszuarbeiten und durchzuführen.
Das ist eine sinnvolle Aktion und gibt den
Dachverbänden auch das Gefühl, dass sie hier nicht Bittsteller und Gegner
dieser Stadt, sondern dass sie Partner sind, Leistungsträger für die Stadt.
Immerhin decken sie 75 Prozent des gesamten Sportangebotes ab.
Meine Damen und Herren, wir von der ÖVP haben bisher
alle Anstrengungen unternommen, fraktions- und sportorganisationsübergreifend
Sportpolitik für Wien zu betreiben. Wir haben alle eingeladen, wir haben alle
zum Gespräch gebeten, wir machen das auch weiterhin. Wir bekennen uns zur
Stärkung und zur Erhaltung der Dachverbände, das sollte unbestritten in diesem
Hause sein.
Wir bekennen uns zur Transparenz und
Nachvollziehbarkeit einer Förderpolitik, die sich an sportlichen Kriterien
orientiert und nicht an Freundschaften. Wir bekennen uns zu mehr Autonomie für
die Verbände dort, wo sie zwar kontrolliert werden, aber wo es nicht darum
geht, sie zu Bittstellern zu degradieren, wo sie wirklich auch im Hinblick auf
ihre Leistungen von dieser Stadt anerkannt werden.
Und wir fordern eine gesicherte Sockelförderung, die
sicherstellt, dass die Sportplätze, die von den Dachverbänden verwaltet werden,
auch tatsächlich finanziell leistbar über diese Förderungen erhalten werden
können.
All das können Sie mit wenigen Worten, indem Sie sich dazu
bekennen und indem Sie nun endlich einmal sagen, Sie geben diese Isolation, die
Sie gegenüber den Sportverbänden hier aufgebaut haben, auf und indem Sie bereit
sind, sich von dem Skurrilitätenkabinett eines Drachenbootverbandes mit der
Sektion Laufen-Inlineskaten zu verabschieden, wo sich die rechte Hand am linken
Ohr kratzt, damit man überhaupt eine Struktur und eine Konstruktion findet,
damit man denen Geld
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