Gemeinderat,
36. Sitzung vom 26.11.2003, Wörtliches Protokoll - Seite 39 von 53
davon aus, dass wir hier das Steuersystem der Vereinigten
Staaten von Amerika nicht ändern werden können. Warum sollen wir denn so einen
Leasingvertrag nicht eingehen? Wir genießen als Stadt und als Land hohe
Bonität. Das Ergebnis für die Stadt aus diesem Vertrag ist ein
Nettobarwertvorteil, meine sehr verehrten Damen und Herren.
Ich könnte jetzt eine Reihe von bereits gemachten
Leasingverträgen aufzählen. Ich will Ihnen das aus Zeitgründen ersparen. Davon
gibt es eine ganze Reihe in Österreich. Andere Bundesländer haben es getan, der
Verbund hat es getan, die ÖBB haben es getan und der Staat Österreich hat es
getan. (GR Dipl Ing Martin
Margulies: Und das macht es besser?) Wenn ich mich an das Leasing erinnere,
wo es um die Wiener Linien gegangen ist und wo auch Grüne zugestimmt haben, war
dies nicht zum Nachteil der Stadt. Ich erinnere mich an eine Zahl von
500 Millionen S damals.
Sie haben heute auch einen sehr sensiblen Bereich
angesprochen. Ich weiß, der Datenschutz ist ein sehr sensibler Bereich, aber
Sie haben versucht, das so darzustellen, als ob der Datenschutz gefährdet wäre.
(GR Dipl Ing Martin Margulies: Sie
interpretieren jetzt! Das habe ich nicht gesagt!) Lesen Sie den Vertrag!
Man muss wirklich nur den Vertrag lesen, dass der Datenschutz voll
gewährleistet ist und dass Investoren, wenn sie eine Überprüfung fordern, nur
auf so genannte Testdaten zugreifen dürfen und Gegenstand einer Überprüfung
nicht die gespeicherten Daten sein können, mit denen die Stadt Wien zu arbeiten
hat.
Ein Risiko wird es bei jedem Geschäft geben. Das
Restrisiko bei dieser Transaktion ist sehr gering. Ich möchte aber darauf
hinweisen, dass es, wenn ich die Erstgespräche heranziehe und vergleiche, wo
wir noch von einem Wert von knapp über 40 Millionen EUR gesprochen
haben, gelungen ist, diesen Vertrag auf zirka 150 Millionen US-Dollar
zu erhöhen. Durch die Erreichung dieses Transaktionsvolumen ergibt sich
natürlich ein höherer Nettobarwertsvorteil für unsere Stadt von über
6 Millionen US-Dollar. Schöner wäre es, meine sehr verehrten Damen
und Herren, hätten wir – ich glaube, ich brauche das nicht weiter auszuführen –
ein noch höheres Transaktionsvolumen auch in dieser Sache erreichen können.
Schöner wäre es für unsere Stadt.
In diesem Sinne ersuche ich Sie um Zustimmung. (GR Dipl Ing Martin Margulies: Nicht
einmal Applaus!
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Antrag des
Berichterstatters zustimmen können, die Hand zu heben. – Das ist einstimmig. (GR Dipl Ing Martin Margulies: Nein!) Entschuldigung!
Darf ich noch einmal bitten, wer dem Antrag zustimmen kann, die Hand zu heben.
– Dies ist mehrstimmig, ohne die Grünen, angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 41 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die 9. Gemeinderatssubventionsliste 2003.
Es ist hier niemand zum Wort gemeldet. Es wird aber
eine getrennte Abstimmung verlangt.
Ich stimme zuerst den Punkt Lois Weinberger-Institut
für christlich-soziale Politik in Wien ab.
Wer diesem Punkt die Zustimmung erteilen möchte, möge
die Hand heben. – Dies ist mehrheitlich, ohne die Grünen und ohne die
Freiheitlichen, angenommen.
Als zweiten Punkt stimme ich den Verein Schülerheime
Republikanischer Club – Gruppe Neues Österreich ab.
Wer diesem Punkt zustimmen kann, möge die Hand heben.
– Dies ist mehrheitlich, ohne die Freiheitlichen und die ÖVP, angenommen.
Nun stimme ich den Rest ab.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, wer dem Rest
die Zustimmung erteilen kann, der möge die Hand heben. – Dies einstimmig der
Fall.
Es gelangt nunmehr Postnummer 7 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft Subventionen aus den Sportförderungsmitteln 2003
für verschiedene Sportorganisationen und sonstige Institutionen.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag
Wehsely, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GR Mag Sonja Wehsely:
Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr GR Ellensohn.
GR David Ellensohn (Grüner Klub im
Rathaus): Frau Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Dieses Geschäftsstück wird getrennt abgestimmt. Wir
haben die getrennte Abstimmung in zwei Punkten verlangt, nämlich zweimal
betreffend Marathon.
Einmal der Frühlingsmarathon, der Mai-Marathon, der
große Wien-Marathon, der 127 600 EUR Subvention erhält. Wir finden
diese Veranstaltung ganz hervorragend. Sie ist nach unserer Meinung auch eine
breitensportfördernde Veranstaltung. Es gibt nicht nur Menschen, die teilnehmen
und den gesamten Marathon absolvieren müssen. Das wäre weniger für einen
Breitensport geeignet. Es gibt auch Staffeln und kürzere Teilläufe, die
absolviert werden können. Das ist eine gute Veranstaltung. Die Art und Weise
und Höhe der Subvention befriedigt uns nicht ausreichend, um dem Geschäftsstück
zustimmen zu können.
127 600 EUR. Wir haben verlangt, dass von Seiten
der Stadt Wien mit dem Veranstalter, dem Herrn Konrad, über die Möglichkeit der
Teilnahme von Rollstuhlfahrern und Rollstuhlfahrerinnen verhandelt wird. Ein
paar von Ihnen haben jetzt ein Déjà-vu-Erlebnis, weil sie merken, dass ich das
auch gestern gesagt habe. Es sind nicht immer die gleichen Leute im Raum, also
ist das nicht ganz so tragisch. Außerdem ist für uns wichtig, dass im Protokoll
nachgelesen werden kann, mit welcher Begründung wir dem Vienna City Marathon
die Zustimmung zu dieser Subvention nicht geben können. Wir haben angeregt,
dass darüber verhandelt wird, ob es möglich ist, dass Rollstuhlfahrer und
Rollstuhlfahrerinnen mitfahren. Vorher haben wir uns natürlich informiert, ob
das
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