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Gemeinderat, 34. Sitzung vom 04.11.2003, Wörtliches Protokoll  -  Seite 30 von 99

 

einen Stau auf der Straße. Wir sollten aber auch über den Stau im öffentlichen Verkehr, von der Stadt gemachten Stau reden, indem Bevorrangung noch nicht konsequent durchgezogen wird, wo Straßenbahnen dicht besetzt zum Beispiel bei der Querung des Gürtels nicht bevorrangt sind, wo man jeden Tag Stau für die Menschen macht.

 

Hier, Halt nur an Haltestellen. Ich zitiere aus dem Verkehrskonzept: "Unter dem Motto 'Halten nur an Haltestellen' soll dem laufenden Bevorrangungsprogramm ein neuer Impuls verliehen werden." Wir werden achten, ob das umgesetzt wird.

 

Noch einmal: Ich nenne hier eine Maßnahme, die wieder mit wenig Geld, ja, aber mit viel politischem Widerstand verbunden ist, weil Grün für die einen länger heißt Rot für die anderen länger. That's life. Es soll hier einfach eine Ökonomie gefunden werden, mit welcher Ampelschaltung ich mehr durch den Engpass Kreuzung bringe. Leuten, die in der Straßenbahn stehen oder sitzen, heißt, denen Vorrang geben, heißt mehr Leute durchbringen, obwohl in den Autos, die große Flächen in Anspruch nehmen wollen, nur 1 bis 1,2 Leute drinnen sitzen, die eben nicht in dem Ausmaß zu bevorrangen sind.

 

Richtig, bravo, Bahnhof Wien, Großprojekt, sinnvolles Großprojekt. Rasch umsetzen, sowohl Richtung Ost-West-Ost-Verkehr, aber auch Nahverkehr. Der Bahnhof Wien ermöglicht endlich die staufreie Tangente, nämlich die Südosttangente auf der Schiene. Ganz wichtig, und man kann nur hoffen, dass das passiert.

 

Neue Straßenbahnlinien trotz Widerständen bei Bezirksvorstehern wie in Transdanubien. Die Straßenbahnlinien 16, 26 und 27 neu zu bauen, neu zu errichten, auszubauen, zu verlängern.

 

Ja, den Monte Laa anzubinden. Nur, schlauer wäre es schon umgekehrt, meine Damen und Herren. Schlauer wäre es gewesen, hätte es schon länger das Hochhauskonzept gegeben. Dann wäre nicht auf dem Wienerberg eine Riesenstadt in der Stadt entstanden, wo man sagen musste: Jessas, jetzt stehen da lauter Hochhäuser. Wo ist denn die Straßenbahn, wo ist denn die U-Bahn? O je, haben wir vergessen. Und mit viel öffentlichem Geld muss das nachgeliefert werden.

 

Ähnlich am Monte Laa, wo das Projekt des Kollegen Pöchhacker und anderer im einzelnen auch seine Qualitäten hat. Das möchte ich jetzt gar nicht bestreiten. Es wird gesagt: Das ist doch eh neben der U-Bahn. Ich habe an einem Sommertag einige Journalisten gebeten, im forschen Schritt von der U-Bahn-Station U1 zum Monte Laa hinaufzugehen. Ich glaube, mit einigen habe ich es mir nachhaltig verscherzt, die vollkommen verschwitzt nach 12 Minuten dort angekommen sind. Also das ist lächerlich. Dort werden alle mit dem Auto fahren! Das ist falsch!

 

So, jetzt komme ich aber zu den kritischen Punkten im ÖV-Bereich. Wie viel Geld muss diese Stadt haben, dass man ernsthaft eine U6-Verlängerung hier hereinschreibt, eine U6-Verlängerung, wo eine Untersuchung – nicht von uns, sondern von der MA 18 – zeigt, dass, wenn wir zwei Alternativen betrachten, eine ausgebaute Schnellstraßenbahn und einen U-Bahn-Ausbau in dem Bereich, die Schnellstraßenbahn um 2 Minuten nur langsamer ist und 80 Millionen EUR kostet, die U6-Ver-längerung 510 Millionen EUR. Meine Damen und Herren! Eine Differenz von mehr als 400 Millionen EUR für 2 Minuten!

 

Jetzt darf ich schon zitieren, was auch einige sozialdemokratische Funktionäre gesagt haben. Ich werde mich hüten, ihre Namen zu nennen. "Das streicht uns der Bund eh heraus!"

 

Na ja, das ist keine sehr vernünftige Strategie. Da belügt man auch den Bezirk, in dem Fall den Kollegen Lehner und den Kollegen Reiter, dem sonst durchaus meine Sympathie gilt, es lässt sich trefflich mit ihm streiten, aber zu sagen: He, mein Prestige, ich will auch eine U-Bahn haben. Ob das 400 Millionen EUR mehr kostet als eine Straßenbahn ist mir wurscht. Aber ein ordentlicher Bezirk ist nur einer; der eine U-Bahn hat. Weil es wahr ist.

 

Und wissen Sie; was dann noch passieren wird? Wenn aus irgendeinem Grund, den ich nicht abschätzen kann, ein Geldregen über Österreich hereinbricht. Wir bauen das Sozialsystem aus, und trotzdem schreiben wir Budgetüberschüsse um Überschüsse. Vielleicht findet man irgendwo eine Ölquelle. Keine Ahnung, was alles passieren kann. In Wien sprudelt das Geld. Der Herr Baudirektor Weber findet irgendwo Geld für die vielen notwendigen Projekte. Und dann baut man vielleicht diese U6-Verlängerung. Sie werden Schwierigkeiten im 21. Bezirk bekommen. Ich sage Ihnen warum. Den Menschen die Illusion zu geben, sie leben zwar in der kleinen, wenig verdichteten Einfamilienhausstruktur, dann kommt dort die U-Bahn hin und die Stadt bleibt so wie sie ist. Das ist einer der ganz großen Irrtümer. Wenn eine U-Bahn verlängert wird, wird es dort dramatische Verdichtungen geben müssen. Und das erklären Sie dann, Herr Kollege Reiter, den Leuten, die dort sagen: Jetzt bin ich ins Grüne gezogen, jetzt wohne ich da mit einem Garten, und jetzt holt mich die Stadt ein.

 

U-Bahn heißt Verdichtung. Das ist auch sinnvoll. Und daher soll man es sich sehr gut überlegen, wo man hochrangig ausbaut.

 

Darum soll man sich sehr gut überlegen, wo man hochrangig ausbaut und darum bin ich jetzt gelassen, wie im Übrigen auch beim Projekt Lobau-Autobahn, wozu ich auch Stellung nehmen werde und der Kollege Maresch dann ausführlich darüber sprechen wird und wo ich auch sage, da rege ich mich überhaupt nicht auf, das dauert noch. Aber ich bleibe auch da dabei: Mehr als 400 Millionen EUR dafür auszugeben ist lächerlich! Das steht drinnen und ich halte es für falsch. Trotzdem ist es nicht wichtig genug, dass man deswegen ein sinnvolles öffentliches Verkehrskapitel ausnimmt. Ich sehe auch, dass der Bund das rausstreichen wird und vielleicht auch einmal die Vernunft. Es wird nicht kommen.

 

Für absurd halte ich auch die U5. Eine U-Bahn in den Westen Wiens halte ich nicht für vernünftig. Da hat mir sogar im Ausschuss - darum kann ich das hier zitieren -

 

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